Erstmal gibt es nicht das eine humanistische Menschenbild, Humanismus hat historisch und politisch sehr unterschiedliche Strömungen. Dass man für humanistische Weltbilder keine Religion benötigt lässt sich übrigens sehr gut an Feuerbach erkennen. Dass der Mensch ein rein materielles Wesen hat, ist darüber hinaus in keinster Weise eine Rechtfertigung für irgendeine Art des Terrorismus. Im Gegenteil, ein atheistisch-materielles Weltbild macht die Rechtfertigung solcher Handlungen wesentlich schwieriger, weil man nicht mit metaphysischen Belohnungen argumentieren kann, wie es gerne auf religiöser Basis geschieht. Ein materielles Weltbild hingegen erfordert besondere Wertschätzung des Menschen und seines Lebens, sowie seiner Freiheit, denn es gibt nur diese vielleicht 80 Jahre Existenz in denen man sinnliche Erfahrung machen kann.
Diese Werte haben wir uns ja bereits selbst erarbeitet, da es nichts außerhalb des materiellen Wesens gibt. Grundlagen ethischen Verhaltens kann man schon bei Experimenten mit Ratten beweisen, indem zum Beispiel eine Art Fair Play unter männlichen Ratten herrscht.... Sowas wie die Bibel ist nichts anderes als ausgeschmückte Geschichten darüber, wie eine Volkwerdung zu spezifischen grundlegenden Verhaltenscodizes führt, die sich dann in Gesetzen ausdrücken lassen.
Auch Feuerbach kam geistesgeschichtlich gesehen nicht aus dem Nichts. Aber sei es drum.
Das hier:
"Ein materielles Weltbild hingegen erfordert besondere Wertschätzung des Menschen und seines Lebens, sowie seiner Freiheit [...]"
mag sich in deiner selbstreferentiellen, zirkulären Schmalspurphilosophie nett anhören, ist aber eben lediglich Anspruch und Behauptung ohne moralische Deckung, die historischen Negativbeispiele, die diese Forderung ad absurdum führten, lasse ich mal beiseite.
Das soziale Verhalten von Ratten reicht eben nicht, um einen universellen Gerechtigkeitsbegriff oder Verhaltenskodex zu begründen, der allgemeine Akzeptanz findet. Für diesen jahrtausende währenden kulturellen Prozeß bedurfte es offenkundig einer übergordneten Instanz, die nicht hinterfragbar war und z.B. den Dualismus von Gut und Böse definierte. Das mag dir nicht gefallen, war aber so und ob diese höchste Instanz nun erfunden war oder real, spielt keine Rolle.
Und natürlich geht auch die Bibel weit über Ethnogenese und Gesetzeswerk hinaus, siehe die Bücher Hiob oder das Buch der Richter, die Evangelien, Epistel usw., da geht es um menschliche Wahrheiten, Lebensgestaltung, letzte Sinnfragen, die auch eine besonders schlaue Versuchsanordnung zum sozialen Verhalten männlicher Ratten nicht beantworten kann.
Aber, da du wieder ins Schwafeln abdriftest, weil du über Dinge redest, die du nicht kennst, wie die Bibel, können wir das an dieser Stelle abbrechen ... Zeitökonomie und so.
Ex septentrione lux
Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
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Der prominent-militante Atheist Dawkins schrub im Guardian mal, "[a] native speaker of English who has never read a word of the King James Bible is verging on the barbarian."
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Ich gehe da mit und behaupte, die alte Lutherbibel sollte in (umfangreichen) Auszügen nicht mal so sehr im Religions-, sondern im Deutsch- und Geschichtsunterricht gelesen werden.
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(Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)
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