Feste, europaweite Normen und Regeln haben Riesenvorteile die sich dir nicht erschließen. Mir aber schon. So kann es mir egal sein wie der Hersteller heißt und wo er produziert wenn ich Einzel/Ersatzteile nach Euronorm brauche. Die Funktion und der Formfaktor sind gewährleistet. Wenn du mal für eine Firma einkaufen darfst wirst dass zu schätzen lernen. Und solche Regelungen und Normen sind die Hauptaufgabe der EU. Selbst die Briten haben im Zuge des Brexit massenhaft diese Regelungen in nationales Recht überführt.
In der Corona-Krise konntest du außerdem beobachten dass jeder Staat seine eigene Strategie zur Bewältigung verfolgte. Es ist also ausreichend Raum da für nationale Regelungen. Auf allen Feldern. EU-Gegner wollen aber all dies nicht wahrnehmen. Sie konzentrieren sich auf Aufregern wie das Glühbirnenverbot oder die Gurkenverordnung. Das kann man aber kritisieren ohne gleich die ganze EU zu verteufeln.
Die Wahlkreise werden auch fairer zugeschnitten. Denn da liegt ebenfalls ein Problem dass bei vielen Parteien dann eben viele Ausgleichs und Überhangmandate entstehen lässt. Die Sache ist kompliziert deshalb verwendet er ja einen Algorithmus dem es egal ist welche Partei einen Wahlkreis holt. Bei allen bisherigen Reformversuchen spielten nämlich strategische Interessen eine Rolle. Vor allem die CDU dachte mit dem jetzigen System wäre ihr der Sieg kaum zu nehmen. Darum änderte sich nix. Jetzt aber besteht die einmalige Chance und es passt dir auch wieder nicht. Du hältst dich tatsächlich für kompetent, ja vor allem kompetenter als jemand der sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hat und auch eine Lösung präsentieren kann. Was für ein Größenwahn.......
Für die Euronorm braucht es aber weder ein EU-Parlament noch eine EU-Komission, sondern lediglich ein europäisches Institut für Normung.
Desweiteren wurden schon lange vor der Existenz der EU in europäischen Ländern Normungen durchgeführt. Das erschlagendste Beispiel hierfür dürfte wohl das metrische System sein.
Für einen weiteren vermeintlich der EU zu verdankenden Vorteil, nämlich den zollfreien innereuropäischen Handel, braucht es eben auch keine Komission und kein Parlament, sondern nur eine Zollunion mit Beratungsgremium, in welches man aber gewiß keine Berufspolitiker hineinpflanzen muss, noch dazu nicht dauerhaft.
Deine Beispiele mit den Glühbirnen und den Gurken dagegen zeigen doch nur, dass die EU-Herrschaften enorm unterbeschäftigt zu sein scheinen, wenn sie sich (hauptberuflich!) mit solch Dreck befassen können (müssen).
Ergo: Können weg bzw. zumindest weniger werden.
Und was soll dann laut Herrn Goderbauer passieren, wenn man die Anzahl der Wahlkreise auf beispielsweise 200 eingedampft hat?
Würde dann die potentielle Anzahl der Herrschaften, die über die Parteilisten ins Parlament einziehen können, daran angepasst (mMn eben höchstens auch 200 in dem Falle)?
Wenn ja, muss ich meine vorherige Aussage korrigieren und würde seinen Vorschlag unterstützen.
Wenn nicht, tja...
Davon ab, Du bist SPDler, gell?
Dann gäbe es mit Erst + Zweitstimme 400 Mandate und die Ausgleichs/Überhangmandate werden bei einem besseren Zuschnitt der Wahlkreise automatisch viel geringer.
200 Parlamentarier sind verdammt wenig für so ein großes Land. Um die 500-600 dürfen es ruhig sein. Es gibt ja eine Menge Ausschüsse die alle besetzt werden müssen.
Aber wie dem auch sei. Wie jetzt kann es nicht bleiben. Ich hoffe Bärbel Bas kann da was bewegen. Die macht ja einen recht rustikalen Eindruck. Nicht so als ob sie bei Gegenwind gleich einknickt.
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