User in diesem Thread gebannt : Politikqualle


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Thema: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

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  1. #1
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    Standard Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Mich fasziniert diese Ausssage, besonders, wenn ich daran denke, wie manche glauben, man können Frieden erlangen - einfach so - ich habe dem immer widersprochen. Mit meiner Freundin habe ich auch diskutiert, sie schaut gern Boxen und Fußball - beides Sportarten, in denen es um das Aggressive geht - Menschen körperlich schlagen, Menschen, die einem Ball nachjagen und sich dabei schubsen, stoßen und bei denen die Fans dermaßen in Gewaltexzesse geraten, was allmählich nicht mehr normal ist.

    Ich sagte ihr, daß sie immer von Frieden spricht, aber so gern diese Sportarten sieht, aber glaubt, sie sei ein lieber, freundlicher und Frieden erwünschender Mensch - der aber, wie ich ihr sagte, die aggressive Seite in sich unterdrückt.

    Und weil man glaubt, die eigene Aggressivität in sich erdrücken zu können, glaubt man den Ideologien und Utopien, die immer - soweit ich das beurteilen kann, den Menschen als solches außer acht lassen. Man ist überfreundlich zu sich, solange man sich sieht - aber man unterdrückt bewußt Kritik oder Beurteilungen - weil da welche Gründer glaubten, sie können dann die Menschen zu Zinnsoldaten machen - alle gleich - alle gleich lieb - aber selbst in der Zeugung - in der Sexualität ist Aggressivität enthalten - weil das Blut das bestimmende Sexualorgan anschwellen läßt.

    Medizinische Vorgänge - worum es mir geht - bei Hannah Ahrend, die viel Kritik für ihre Aussagen erhalten haben soll.

    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Im Totalitarismusbuch schreibt Arendt noch dazu: „Aber in ihrem Bestreben, unter Beweis zu stellen, daß alles möglich ist, hat die totale Herrschaft, ohne es eigentlich zu wollen, entdeckt, daß es ein radikal Böses wirklich gibt und daß es in dem besteht, was Menschen weder bestrafen noch vergeben können.“[Links nur für registrierte Nutzer] Aber sie sagt dort auch, „daß wir uns von dem radikal Bösen keinen Begriff machen können.“ (ebenda)

    Sie schreibt: „Da Neigungen und die Versuchung in der menschlichen Natur, doch nicht in der menschlichen [Links nur für registrierte Nutzer], verwurzelt sind, nannte Kant die Tatsache, daß der Mensch, seinen Neigungen folgend, versucht ist, Böses zu tun, das ‚radikal Böse‘.“ (Seite 28) Arendt stimmt Kant zu, wenn er verneint, „daß ein Mensch das Böse um seiner selbst willen wollen könne.“ Am Ende der ersten Vorlesung umschreibt sie das Böse wie folgt: „Doch das wirklich Böse ist das, was bei uns sprachloses Entsetzen verursacht, wenn wir nichts anderes mehr sagen können als: Dies hätte nie geschehen dürfen.“ (Seite 45) Und das „größte begangene Böse ist das Böse, das von Niemandem getan wurde, das heißt, von menschlichen Wesen, die sich weigern, Personen zu sein.“ (Seite 101)
    Wieviel Böses ist in uns ?

    Sehen wir uns um - wir morden Mio Tiere in Schlachthöfen weltweit - wir haben Folterstätten, in denen Tiere für die Wissenschaft gefoltert werden - und wie Dreck weg geworfen - als wenn es nicht Teil der Schöpfung wäre.

    Wir mißbrauchen Kleinkinder - wir setzen Filme mit hohem Potential an Gewalt in die Welt - wundern uns, wenn bereits Kinder aggressiv und gewalttätig werden und wir sehen uns nach Frieden, aber schaffen uns eine Welt, in der Menschen verhungern, gefoltert werden und Gewalt an der Tagesordnung ist.

    Arendt behauptet, dass [Links nur für registrierte Nutzer] in der Ideenlehre die Gefolgschaft zu [Links nur für registrierte Nutzer] aufgekündigt habe. Sokrates hatte noch folgenden moralischen Satz gesagt: „Es ist besser, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun“ (Seite 50)[Links nur für registrierte Nutzer] Diese „grundlegende Annahme aller Moralphilosophie“ hat dem „Sturm der Zeit nicht standgehalten.“ (Seite 48) Bei Sokrates gibt es noch keine Normen oder Vorschriften, wie „du sollst …“, „du darfst nicht …“. „Platons Lehre von den Ideen führte solche Normen und Maßstäbe in die Philosophie ein, und damit wurde das Problem, wie man [Links nur für registrierte Nutzer] von [Links nur für registrierte Nutzer] unterscheidet, auf die Frage verkürzt, ob ich im Besitz der Norm oder der ‚Idee‘ bin, die ich in jedem besonderen Fall anzuwenden habe, oder nicht.“ (Seite 65f)
    Kants [Links nur für registrierte Nutzer]: „Handle stets so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne“ hat, wie der sokratische Satz: „Es ist besser, Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun“, stets das „[Links nur für registrierte Nutzer] und damit das Zwiegespräch des Menschen mit sich selbst zum Maßstab.“ (Seite 48) Wenn der Mensch gegen diese moralischen Sätze verstößt, so droht dem [Links nur für registrierte Nutzer] bei Kant die „Selbst-Verachtung“ und bei Sokrates der „Selbst-Widerspruch“ (vgl. Seite 51).
    Sind wir in persönlichen Notfällen nicht alle in der Lage zu töten ?

    Und warum hören Massen von Menschen auf seelisch verkrüppelte Führer (nachweislich oft Psychopathen mit Vaterproblemen) - um später rückwirkend zu erkennen, was an einem selbst nicht mehr in Ordnung ist - wo das wahre Menschsein gar nicht erst zur Anwendung kommt.

    Der [Links nur für registrierte Nutzer] ist nach Arendt der „Schiedsrichter zwischen [Links nur für registrierte Nutzer] und Begehren.“ (Seite 104) Die alten Griechen, Sokrates und Platon, kannten dieses [Links nur für registrierte Nutzer] noch nicht. [Links nur für registrierte Nutzer] hat dieses Vermögen nach Arendt als erstes erkannt. Der Wille ist nach Arendt die erste Spaltung in mir und unterscheidet sich grundsätzlich vom [Links nur für registrierte Nutzer]. Der Wille führt kein Zwiegespräch, keinen [Links nur für registrierte Nutzer] in mir, sondern es ist ein „gnadenloser Kampf“ zwischen mir und mir selbst. Er kann zu dem Dilemma Ich-will-und-kann-nicht führen.
    Nach Arendt geht [Links nur für registrierte Nutzer] über Paulus hinaus. Augustin sagt, „daß die Falle, in der der Wille gefangen ist, sich nicht aus der zweigeteilten Natur des Menschen, der fleischlich ist ebenso wie geistig ist, ergibt. Der Wille selbst ist ein geistiges Vermögen, und er besitzt, was den Körper angeht, absolute Macht“ (Seite 113). Aber der Wille besitzt keine absolute Macht über den Geist.
    Was ist nicht Ordnung an uns und in uns ?

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Hay
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Mich fasziniert diese Ausssage, besonders, wenn ich daran denke, wie manche glauben, man können Frieden erlangen - einfach so - ich habe dem immer widersprochen. Mit meiner Freundin habe ich auch diskutiert, sie schaut gern Boxen und Fußball - beides Sportarten, in denen es um das Aggressive geht - Menschen körperlich schlagen, Menschen, die einem Ball nachjagen und sich dabei schubsen, stoßen und bei denen die Fans dermaßen in Gewaltexzesse geraten, was allmählich nicht mehr normal ist.

    Ich sagte ihr, daß sie immer von Frieden spricht, aber so gern diese Sportarten sieht, aber glaubt, sie sei ein lieber, freundlicher und Frieden erwünschender Mensch - der aber, wie ich ihr sagte, die aggressive Seite in sich unterdrückt.

    Und weil man glaubt, die eigene Aggressivität in sich erdrücken zu können, glaubt man den Ideologien und Utopien, die immer - soweit ich das beurteilen kann, den Menschen als solches außer acht lassen. Man ist überfreundlich zu sich, solange man sich sieht - aber man unterdrückt bewußt Kritik oder Beurteilungen - weil da welche Gründer glaubten, sie können dann die Menschen zu Zinnsoldaten machen - alle gleich - alle gleich lieb - aber selbst in der Zeugung - in der Sexualität ist Aggressivität enthalten - weil das Blut das bestimmende Sexualorgan anschwellen läßt.

    Medizinische Vorgänge - worum es mir geht - bei Hannah Ahrend, die viel Kritik für ihre Aussagen erhalten haben soll.

    [Links nur für registrierte Nutzer]





    Wieviel Böses ist in uns ?

    Sehen wir uns um - wir morden Mio Tiere in Schlachthöfen weltweit - wir haben Folterstätten, in denen Tiere für die Wissenschaft gefoltert werden - und wie Dreck weg geworfen - als wenn es nicht Teil der Schöpfung wäre.

    Wir mißbrauchen Kleinkinder - wir setzen Filme mit hohem Potential an Gewalt in die Welt - wundern uns, wenn bereits Kinder aggressiv und gewalttätig werden und wir sehen uns nach Frieden, aber schaffen uns eine Welt, in der Menschen verhungern, gefoltert werden und Gewalt an der Tagesordnung ist.



    Sind wir in persönlichen Notfällen nicht alle in der Lage zu töten ?

    Und warum hören Massen von Menschen auf seelisch verkrüppelte Führer (nachweislich oft Psychopathen mit Vaterproblemen) - um später rückwirkend zu erkennen, was an einem selbst nicht mehr in Ordnung ist - wo das wahre Menschsein gar nicht erst zur Anwendung kommt.



    Was ist nicht Ordnung an uns und in uns ?
    Böse und gut sind Definitionsmerkmale von Erwünschtem und Unerwünschten. Eigentlich geht es um Egoismus, der sich zwangsläufig gegen andere richtet, Aggression zum Zweck des Überlebens und Dominierens, eigentlich auch eine Form des Egoismus und die Entartung menschlichen Geistes. Ein Mensch kann daher gar nicht gut werden. Man sieht dies auch an einem User, der die christliche Barmherzigkeit so unbarmherzig ins Forum trägt und auf den Namen Krabat hört.

  3. #3
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Hay Beitrag anzeigen
    Böse und gut sind Definitionsmerkmale von Erwünschtem und Unerwünschten. Eigentlich geht es um Egoismus, der sich zwangsläufig gegen andere richtet, Aggression zum Zweck des Überlebens und Dominierens, eigentlich auch eine Form des Egoismus und die Entartung menschlichen Geistes. Ein Mensch kann daher gar nicht gut werden. Man sieht dies auch an einem User, der die christliche Barmherzigkeit so unbarmherzig ins Forum trägt und auf den Namen Krabat hört.
    Woher kommt unser Egoismus und warum haben wir diese Welt so geschaffen, wie sie ist und warum können wir sie so wenig verwandeln - weil immer der Egoismus dabei eine Rolle spielt - aber andererseits heißt es auch, daß uns nur der Egoismus aufrecht hält.

    Wie das ?

  4. #4
    Misanthrop Benutzerbild von Smoker
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Woher kommt unser Egoismus und warum haben wir diese Welt so geschaffen, wie sie ist und warum können wir sie so wenig verwandeln - weil immer der Egoismus dabei eine Rolle spielt - aber andererseits heißt es auch, daß uns nur der Egoismus aufrecht hält.

    Wie das ?
    Das ist keine Frage des Wollens sondern des Könnens...
    Leben und sterben lassen...

  5. #5
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Smoker Beitrag anzeigen
    Das ist keine Frage des Wollens sondern des Könnens...
    Ich würde auch sagen, es ist ein inneres Reifen - aber dafür braucht es manchmal viele Jahrzehnte, um der eigenen Entwicklung des Herzens zuzusehen.

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Woher kommt unser Egoismus und warum haben wir diese Welt so geschaffen, wie sie ist und warum können wir sie so wenig verwandeln - weil immer der Egoismus dabei eine Rolle spielt - aber andererseits heißt es auch, daß uns nur der Egoismus aufrecht hält.

    Wie das ?
    Das beste Rezept ist immer noch die Einhaltung der 10 Gebote.

  7. #7
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von BrüggeGent Beitrag anzeigen
    Das beste Rezept ist immer noch die Einhaltung der 10 Gebote.
    Naja, aber eines ist sicher - die Abwandlung oder Umwandlung - z.B. vom Vaterunser - "Und führe uns nicht in Versuchung", soll heißen: "und führe uns in der Versuchung" - der wir jeden Tag ausgesetzt sind.


    Das Vaterunser: Einsichten in die wirkliche Bedeutung des Evangeliums [COLOR=#565959 !important]Taschenbuch – 10. September 2014[/COLOR]
    Ich habe durch Herrn Gosztonyi ganz andere Einsichten im Christentum erfahren - mir wurde vieles in der Bibel so viel erklärlicher.

  8. #8
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Ursache vielleicht darin zu finden:

    Solange dem menschlichen Intellekt die Verbindung mit der geistigen Urquelle nichtbewusst geworden ist, und die Monade mit dem Verstand noch keine Bewusstseinseinheitbildet, solange im Menschen die Zentren des höheren Bewusstseins noch nicht keimhaft zuarbeiten begonnen haben, verspürt der Mensch nicht den notwendigen Impuls, um sich ausdem materiellen Bereich und von den materiellen Interessen in höhere geistige Sphären zuerheben, das bedeutet sich in geistiger Hinsicht weiterzuentwickeln. Dies ist auch der Grund,warum die Menschen bisher im Allgemeinen das Gesetz von Ursache und Wirkung oderKarma nicht erkannt und es abgelehnt haben. Die Erkenntnis dieses Naturgesetzes bildet jedoch im Großen und Ganzen die unbedingte Voraussetzung für die Herstellung einer Verbindung zwischen Materie und Geist.
    Hannah Ahrendt:

    Im Weiteren kommt Arendt nochmals zum Willen zurück, weil sie bis jetzt eine „halb-wahre Behauptung aufgestellt“ habe. Das [Links nur für registrierte Nutzer] beim Willen sei, dass der Wille auf der menschlichen [Links nur für registrierte Nutzer] beruht, aber dass die Menschen „selbst dann nicht frei sein können, wenn sie weder von Naturkräften noch vom [Links nur für registrierte Nutzer] oder ihren Mitmenschen gezwungen werden.“ (Seite 125) Dies Paradoxon lässt sich nach Arendt nicht auflösen. „Und das Beste, was wir darüber sagen können, ist das was [Links nur für registrierte Nutzer] behauptet: Es gibt zwei [Links nur für registrierte Nutzer], die Hypothese der [Links nur für registrierte Nutzer], dass es keinen Willen gibt, und die des allgemeinen Menschenverstandes, daß der Wille frei ist.“ (Seite 126)
    Hinter dem Willen als Schiedsrichter gibt es noch etwas, denn der Wille richtet ja nicht willkürlich. Dies ist das Streben der Menschen nach „Glückseligkeit“. „Wenn wir zu unserem alten Sokratischen Kriterium zurückgehen, wo Glückseligkeit bedeuten würde, mit sich selbst im reinen zu sein, könnte man sagen, daß böse Leute die Fähigkeit verloren haben, auch nur die Frage [nach der Glückseligkeit] zu stellen und zu beantworten, insofern als sie, die mit sich uneins sind, die Fähigkeit verloren haben, im Zwiegespräch des Denkens Zwei-in-Einem zu werden.“ (Seite 127f)
    Der Wille in seiner Schiedsrichterfunktion ist nach Arendt dasselbe wie das Urteilen. Das Urteilen nennt Arendt selbst eines „der geheimnisvollsten Vermögen des menschlichen Geistes.“ (Seite 129) Der Wille, der eigentlich frei ist, macht aber aus mir selbst einen Sklaven.
    Der Wille hat nach Arendt zwei Funktionen: eine kommandierende Funktion und einen Schiedsrichterfunktion, „wobei angenommen wird, daß er Recht von Unrecht unterscheiden kann.“ (Seite 135) Diese Schiedsrichterfunktion analysiert Arendt weiter. Nach Kants [Links nur für registrierte Nutzer] entscheidet der Geschmack über schön, hässlich usw. Aber wie weiß ich bzw. wie urteile ich, ob eine Tulpe schön oder hässlich ist?
    Diejenigen, deren Urteilskraft mangelhaft ist, haben – nach Kant – keinen [Links nur für registrierte Nutzer]. Der Gemeinsinn zeige sich in uns, wenn wir ein Allgemeines – Tulpen sind schön – auf ein Besonderes anwenden können. Dies überträgt Arendt nun auf das Gebiet der Moral.
    Wie konnte geschehen, was uns heute so hemmt ?

    Wie konnte geschehen, was uns heute zu so vielem zwingt - was uns Leid und Elend gebracht hat - und was uns wie ein Klotz auf den Schultern liegt.

    Wie weit hätten wir sein können, wenn all das nicht passiert wäre - was hat uns gehemmt - was hat uns zerstört - was sitzt wie eine Kralle immer noch auf unseren Schultern ?

  9. #9
    Pillefiz
    Gast

    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

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  10. #10
    Mitglied
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    Standard AW: Die Banalität des Bösen - ist das Böse auch in uns - und woran können wir das erkennen ?

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    Mich fasziniert diese Ausssage, besonders, wenn ich daran denke, wie manche glauben, man können Frieden erlangen - einfach so - ich habe dem immer widersprochen. Mit meiner Freundin habe ich auch diskutiert, sie schaut gern Boxen und Fußball - beides Sportarten, in denen es um das Aggressive geht - Menschen körperlich schlagen, Menschen, die einem Ball nachjagen und sich dabei schubsen, stoßen und bei denen die Fans dermaßen in Gewaltexzesse geraten, was allmählich nicht mehr normal ist.

    ...
    Schon. Kampf ist normal. Kampf gehört zum Menschen. Es gibt verschiedene Arten zu kämpfen. Dabei ist die körperliche Gewalt noch die Bescheidenste, sie löscht jeweils nur 1 Leben aus, schlimmstenfalls. Die seelische Gewalt ist viel schlimmer. Sie tötet nicht direkt, aber sie zerstört das Mitgefühl in einem Menschen und veranlasst ihn wieder zu Gewalt. Dies kann sie vielfach tun, sie muss dazu nicht mal direkten Kontakt zu ihren Opfern haben. Die Gewalt vervielfältigt sich. Daraus können Millionen von Toten entstehen.

    Bitte stell dir dabei den Begriff "das Böse" als einen kulturellen Begriff vor, als Teil einer Wertevorstellung in den verschiedenen Kulturkreisen. Das "Böse" ist kein absoluter Wert. Das "Böse" existiert ausschließlich in unserer persönlichen Wahrnehmung. Manche Dinge empfinden wir als böse, die in anderen Kulturkreise eine wichtige soziale Funktion einnehmen. Ein dir vielleicht naheliegendes Beispiel ist die klitorale Beschneidung junger Mädchen. Entsetzlich, nicht wahr. Absolut "böse". Das sagen wir. In Kenia gibt es Volksstämme, bei denen die Beschneidung auch von den Betroffenen als Auszeichnung wahrgenommen wird Das ist dort also nicht böse sondern lieb.

    Mit uns ist immer noch alles in bester Ordnung. Die paar Verrückten, die sich hier ein warmes Plätzchen eingerichtet haben, ändern daran nichts. Nicht mal Massenmörder sind "böse", sie sind Menschen mit niedriger Impulskontrolle, mit großen Ängsten, sie sind ernsthaft krank. Man sollte überlegen, sie von ihrem Dasein zu befreien, auch und gerade zu ihrem eigenen Wohl.

    Die Menschheit war noch nie besser oder schlechter. Es ändern sich ihre Methoden und ihre Möglichkeiten, aber nicht ihr Menschsein. Die Zivilisation macht aus "bösen" Menschen auch keine guten. Sie malt die Menschen nur etwas hübscher an und lässt sie etwas schönere Dinge tun und sprechen. Aber hinter der schönsten Maske der Kultur steckt immer nur ein schlichter homo sapiens, dessen Ursprung und Werdegang immer noch ganz deutlich zu erkennen ist. Nichts Böses in uns.

    Nichts in der Natur ist wirklich "böse" oder "gut". Es existiert einfach. Die Natur wertet nicht.
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