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Thema: Wirtschaft 1945-1948

  1. #51
    Ens Käufens Benutzerbild von Parabellum
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    Es gab kein 'Wirtschaftssystem im Sinn der USA' , was immer das bedeuten soll.
    Na sicher. Ein marktwirtschaftlich orientiertes System im Sinne einer „freien Unternehmerwirtschaft“. Das gab es so bei den Briten nicht. Deshalb auch das Schreiben von General Clay 1947.

    Es gab auch keinen Schwenk in der US-Politik gegenüber Deutschland.
    Natürlich. Weg von einem kleingehaltenen Staat mit einem Wirtschaftsniveau von 1932 und hin zu einem wirtschaftlichen "Schaufenster"-Staat gen Osten.

    Es gab auch keine 'institutionelle Voraussetzung für eine Neuordnung'.
    Na sicher. Die Bizone ermöglichte es den USA erst, direkten Einfluss auf die Wirtschaftspolitik des Landes zu nehmen. U.a wurden deswegen auch bereits per Landesverfassung beschlossene Verstaatlichungen (Bergbau, Metall, Energie, Banken etc.) nicht umgesetzt und Vertreter planwirtschaftlicher Ideen zurückgedrängt. Auch die Währungsreform wurde auf Initiative der Amerikaner (Colm-Dodge-Goldsmith-Plan) durchgesetzt, die Briten und Franzosen hatten bis zuletzt dagegen Widerstand geleistet.


    Zu den ursprünglichen Plänen der US-Regierung bzgl. der Nachkriegsordnung und der Rolle Deutschlands :

    In den ersten drei Jahren (April 1945 bis April 1948) war die Haltung vor allem der USA Westdeutschland gegenüber widersprüchlich, da ein klares Programm fehlte.
    Ursprünglich wollten die USA verhindern, dass Deutschland wirtschaftlich wieder erstarken könnte. Von Deutschland sollte – das war ihr Kriegsziel – nie wieder ein Krieg ausgehen können. Auch dazu gab es aber keine konkreten Pläne, auch weil diverse Stellen in der US-Regierung uneinig waren.
    Finanzminister Morgenthau wollte Deutschland ursprünglich auf den Status eines Agrarlandes zurückfallen lassen, inklusive der geplanten Deportation von Millionen Deutscher nach Afrika. Eine gemilderte Version dazu wurde bei der Quebec-Konferenz im September 1944 beschlossen. (Orders dazu fanden sich in der „Direktive JCS 1067“)
    Deutschland galt für die USA anfangs nur als besiegter Feind, nicht als ein befreites Land. Eine ökonomische Erholung oder gar ein „Wirtschaftswunder“ war nicht vorgesehen. Nach der Potsdamer Konferenz Sommer 1945 wollten die USA den maximalen Lebensstandard der Deutschen auf das Krisenniveau von 1932 beschränken.

  2. #52
    Mitglied Benutzerbild von mathetes
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von Gratian Beitrag anzeigen
    Mich würde interessieren was die BRD wirtschaftlich zwischen Mai 1945 und Juli 1948 gemacht hat? Is' mir schon klar das das Land kaputt war, aber die Bevölkerung? Von was kann ein 80 Mio.Volk in einem kaputten Land leben? 3 Jahre nur vor sich hin lavieren nur von der Hand in den mund leben. Vegetieren die 3 Jahre so vor sich hin? Und warum ändert sich das ganze abrupt ab dem Juli 1948 mit der Einführung der DM einer stabilen Währung. Die Informationen zu den 3 Jahren sind mehr als spärlich (Zeitungen usw.)
    Könnte mir jemand Antworten drauf geben?
    Zwangsbewirtschaftung, Nahrungsmittelrationen, Tauschwirtschaft. 45 dürfte Deutschland noch weitgehend bäuerlich geprägt gewesen sein. Ich denke mal in den letzten Kriegsjahren war die Versorgungslage auch nicht besser.
    Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt;
    und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, als nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.


  3. #53
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Ich hätte die ausländischen Goldreserven doch schon aus Sicherheitsgründen abtransportieren lassen.
    Genau das geschah.
    Einige europ. Zentralbanken speditierten ihre Goldvorraete nach London. Von London ging es dann per vielen - wenn von U-Boot abgeschossen, sollte nur ein kleiner Goldvorrat verloren gehen - Seereisen spaeter nach Montreal via St.Lawrence river.
    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    [B]Die Goldreserven von einigen europäischen Ländern landeten um 1940 in Kanada zur Verwahrung,

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    aber was sollte sonst schon für Gold vorhanden gewesen sein, viele Süd und osteuropäische Länder waren Elendsgebiete und bettelarm. [...]

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Du meinst die 2154 Tonnen Goldreserven der Bank of England gingen 1940 nach Kanada. Stimmt, hab ich auch gelesen..
    Es waren aber keine 2154 t.

    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Ich finde es aber interessant, daß sich die Bank of Canada dazu äußert ..
    Zitat Zitat von [Links nur für registrierte Nutzer]
    A key concern in examining the Bank's records is to confirm that Canada neither physically received gold from Switzerland or Portugal nor shipped gold to those countries during the war. There is no evidence in our review to date of any such transactions and also no evidence that gold bars looted in Europe by the Nazis ended up in the vaults of the Bank of Canada. To make our review of this question more complete, the Bank of Canada is in the process of comparing its records with those of other central banks.
    Die Bank of Canada hat sich praezise und wahrheitsgemaess geaeussert.[/QUOTE]
    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    [B]Stammt das aus Krieg der Sterne Teil 2??
    C'est moi.

    England's Gold vorsichtshalber in Canada versteckt.

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    Quelle: Secrets of WWII

  4. #54
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von mathetes Beitrag anzeigen
    Ich denke mal in den letzten Kriegsjahren war die Versorgungslage auch nicht besser.
    Die Konsumgüter-Produktion kam schon sehr früh weitestgehend zum erliegen, ja. In Punkto Nahrungsmittelversorgung gab es meines Wissens nach erst ab Ende 1944 wirkliche Engpässe.

  5. #55
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
    ...

    Es waren aber keine 2154 t.



    Die Bank of Canada hat sich praezise und wahrheitsgemaess geaeussert.
    ...
    Deine Aussagen sind unlogisch, weil die Bank of Canada auf jener Internetseite eben diese 2154 Tonnen Gold erwähnt.
    Zitat Zitat von https://www.bankofcanada.ca/1997/07/bank-canada-releases-interim-report-wartime-gold/
    Chronology of gold transactions

    April 1939 to August 1940 A total of 2,154 tonnes of gold owned by the Bank of England was deposited for wartime safekeeping in the vaults of the Bank of Canada in Ottawa.

  6. #56
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Viele der Süd und Osteuropäischen Staaten haben schon vor dem Krieg gelogen über ihre Goldbestände und taten es nach 1945 erst recht, das nicht vorhandene Gold haben die Nazis gestohlen wer denn sonst, es ging dabei immer um eine Zahlungfähigkeit.

  7. #57
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von Kikumon Beitrag anzeigen
    Meine Mutter war zudem unterwegs, um von Bauern Dinge zu kaufen, was eine wahre Totur war.
    Mit dem Wort „stoppeln“ wissen bestimmt viele nichts mehr anzufangen, die jungen Leute wahrscheinlich überhaupt nichts.
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  8. #58
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Mit dem Wort „stoppeln“ wissen bestimmt viele nichts mehr anzufangen, die jungen Leute wahrscheinlich überhaupt nichts.
    Da sind sie auf die Felder und haben die Reste vom Ernteeinsatz aufgelesen. Das war unterste Quali, eigentlich nur Schweinefutter.

  9. #59
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    Standard AW: Wirtschaft 1945-1948

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Na sicher. Ein marktwirtschaftlich orientiertes System im Sinne einer „freien Unternehmerwirtschaft“. Das gab es so bei den Briten nicht. Deshalb auch das Schreiben von General Clay 1947.



    Natürlich. Weg von einem kleingehaltenen Staat mit einem Wirtschaftsniveau von 1932 und hin zu einem wirtschaftlichen "Schaufenster"-Staat gen Osten.



    Na sicher. Die Bizone ermöglichte es den USA erst, direkten Einfluss auf die Wirtschaftspolitik des Landes zu nehmen. U.a wurden deswegen auch bereits per Landesverfassung beschlossene Verstaatlichungen (Bergbau, Metall, Energie, Banken etc.) nicht umgesetzt und Vertreter planwirtschaftlicher Ideen zurückgedrängt. Auch die Währungsreform wurde auf Initiative der Amerikaner (Colm-Dodge-Goldsmith-Plan) durchgesetzt, die Briten und Franzosen hatten bis zuletzt dagegen Widerstand geleistet.
    Tatsache ist, dass die Amerikaner den Deutschen niemals Vorschriften gemacht hatten wie sie sich wieder aufrappeln sollten. Dazu waren sie auch garnicht qualifiziert.
    GB war ja selber Empfaenger des ERP's gewesen...


    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Zu den ursprünglichen Plänen der US-Regierung bzgl. der Nachkriegsordnung und der Rolle Deutschlands :

    In den ersten drei Jahren (April 1945 bis April 1948) war die Haltung vor allem der USA Westdeutschland gegenüber widersprüchlich, da ein klares Programm fehlte.
    Ursprünglich wollten die USA verhindern, dass Deutschland wirtschaftlich wieder erstarken könnte. Von Deutschland sollte – das war ihr Kriegsziel – nie wieder ein Krieg ausgehen können. Auch dazu gab es aber keine konkreten Pläne, auch weil diverse Stellen in der US-Regierung uneinig waren.
    Finanzminister Morgenthau wollte Deutschland ursprünglich auf den Status eines Agrarlandes zurückfallen lassen, inklusive der geplanten Deportation von Millionen Deutscher nach Afrika. Eine gemilderte Version dazu wurde bei der Quebec-Konferenz im September 1944 beschlossen. (Orders dazu fanden sich in der „Direktive JCS 1067“)

    Rubbish from beginning to end.

    Siehe dazu [Links nur für registrierte Nutzer]

    Kein Wort von dem was Du behauptest, ist in' Directive J1067' zu finden.

    Ja , in der Second Quebeq Konferenz (OCTAGON) kam das 'Germany-back-to-pasture'-Thema nur kurz, quasi zwischen Tuer und Angel zu Gespraech, wurde milde belaechelt, genickt und das war's dann auch. No commitments whatsoever.

    Und ja, es gibt einen kurzen Artikel der das behauptet : The Development of the Morgenthau Plan Through the Quebec Conference by John L. Chase, doch wer Churchill's eigene Berichte drueber liest, weiss das das nicht stimmt.
    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Deutschland galt für die USA anfangs nur als besiegter Feind, nicht als ein befreites Land.
    Ja, kann man so sagen.
    Das wichtigste Anliegen ,nicht nur der U.S.A. sondern der Vereinten Nationen, war die Verhinderung eines Wiederaufflackerns des Naziregimes zu verhindern.

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Eine ökonomische Erholung oder gar ein „Wirtschaftswunder“ war nicht vorgesehen.
    Natuerlich konnte man ein „Wirtschaftswunder“ nicht vorhersehen, sonst hiesse das Wirtschaftswunder auch nicht Wirtsachaftswunder.

    Doch auf weite Sicht hingesehen, war DEU definitiv als wichtigstes Mitglied einer europaeischen Wirtschaftsgemeinde geplant.Definitiv. Den Grund habe ich oben erlaeutert.

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Nach der Potsdamer Konferenz Sommer 1945 wollten die USA den maximalen Lebensstandard der Deutschen auf das Krisenniveau von 1932 beschränken.
    Den Quatsch ueberlasse mal lieber Herrn Berger

  10. #60
    food for thought Benutzerbild von houndstooth
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    Zitat Zitat von Merkelraute Beitrag anzeigen
    Deine Aussagen sind unlogisch, weil die Bank of Canada auf jener Internetseite eben diese 2154 Tonnen Gold erwähnt.
    'Owned' is not 'shipped'.

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