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Thema: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

  1. #331
    Mitglied Benutzerbild von Empirist
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Anhand deiner Frage bzw. Argumentation erkennt man Eines ganz deutlich: Du bist ganz sicher kein Idealist. Und mit gesellschaftlichen Ideologien oder gar Utopien wirst du wahrscheinlich auch nichts "am Hut haben".

    Ich will dir aber gerne fernab ideologischer oder idealistischer Inhalte DEN absolut überzeugendsten Vorteil benennen, der sich aus einem supranationalen, unitaristischen Europa für uns alle ergäbe:

    Das starke, supranational geeinigte Europa wäre die einzige machtvolle Struktur, die das politische Überleben unserer europäischen Kultur, unserer persönlichen Freiheiten und die Unabhängigkeit unseres über Jahrhunderte entwickelten Wertekanons sichern würde!

    Gelingt uns dieses nicht, wird Folgendes passieren:

    1. Zunächst gewinnen in den jeweiligen Nationen die separatistischen Bewegungen die Oberhand!

    2. Die jetzige EU wird in ihre einzelnen Bestandteile zerfallen - und zwar ersatzlos.

    3. Ein falsch verstandener und absolut kurzsichtig "gedachter" Freiheitsbegriff ließe die europäischen Nationen wieder in einzelne Volkswirtschaften mit ihren jeweiligen Währungen "einigeln".

    4. China bräuchte nun keine Angst mehr zu haben, dass es sich am riesigen Bissen eines Großeuropas verschlucken würde; wir werden sukzessive "häppchenweise" verspeist!

    5. Russland wird sich der von dieser gierigen asiatischen Hegemonialmacht von zwei Seiten bedroht sehen: von der VR China als Kernland und von den chinesischen Vasallenstaaten Europas

    6. Chinas Einfluss wird zunächst über die reinen Geldströme erfolgen, danach geht es an unsere europäischen Werte, dann an die Kultur. Zuletzt werden wir das identische Gesellschaftssystem in Europa haben, wie es sich im chinesischen Mutterland bewährt hat.

    7. Die gesamte europäische Intelligenz wird sich einer chinesischen Führungselite unterzuordnen haben!


    Zum supranationalen Europa.

    Schon alleine aufgrund der schnelleren Handlungsabläufe, kürzeren Anweisungsketten und Befehlsstränge muss dieses ein unitaristisches und nicht ein föderales sein! Wie schwach sich ein Föderalismus in Zeiten der Not ausmacht, haben wir alle doch gerade anhand der gestückelten, kaum noch konzertierten Aktionen hierzulande bezüglich der Pandemiebekämpfung gesehen! Das war eine äußerst schwache "Vorstellung"...

    Ich habe mit denen "nichts am Hut", weil sie historisch immer gescheitert sind und in aller Regel zu Tod und Krieg führten und auch weiterhin führen werden. Völlig egal ob man beim Versuch der monotheistischen Kulturerneuerung unter Echnaton im alten Ägypten mit dieser Analyse beginnt oder schlicht und einfach die Versuche des 19. und 20. Jahrhunderts heranzieht. Die Bilanz ist verheerend.

    Die zentralistischen Staaten in Europa sind keineswegs besser weggekommen als föderale wie die BRD. Großbritannien und Frankreich sind beide stark zentralistische Staaten und haben weder signifikant weniger Tote als wir, noch einen geringeren wirtschaftlichen Schaden. Im Gegenteil, die Briten haben fast 50.000 Tote mehr als wir und die Franzosen auch 20.000.
    Auch an anderer Stelle in der Pandemiebekämpfung ist dieser Vorteil eines zentralistischen Systems für mich an Evidenz nicht festzumachen, im Gegenteil wir haben in Deutschland Beispiele gut funktionierender Subsidiarität, wie Münster. Da war schnelleres Handeln ein großer Vorteil.
    Darüber hinaus sehe ich große Nachteile in zentralistischen Systemen, insbesondere in der Art und Weise wie diese Systeme ihre Eliten rekrutieren. Nicht umsonst sagt man ganz England seien Clubs. In der politischen Welt Grißbritanniens kommt man nur weiter, wenn man auf bestimmten Colleges war, in London lebt, zum richtigen Gents Club gehört....
    Und wer die letzten Jahre nach Frankreich geschaut hat, sieht dort mit der ENA ein klar ähnliches Problem.

    Generell ist der wirtschaftliche und kulturelle Fokus auf Machtzentren für mein Dafürhalten nicht begrüßenswert und eine bessere Handlungsfähigkeit daraus abzuleiten, halte ich nicht für gedeckt durch reale Beobachtungen.

    Darüber hinaus ist die Schaffung eines supranationale Staates nach dem Top-Down Prinzip, praktisch nicht machbar. Man kann dafür in die südamerikanische Kolonialgeschichte schauen und Simon Bolivars gescheiterte Idee eines zentralistischen Panamerikanischen Kongresses heranführen oder man blickt in die jüngere Vergangenheit der europäischen Vielvölkerstaatsversuche (Sowjetunion, Jugoslawien und sein Zerfall...).
    Verstehe mich nicht falsch, dass ein verienigtes Europa sehr mächtig sein könnte, ist sicherlich richtig, aber es ignoriert völlig die gigantischen Hindernisse und bietet tatsächlich sehr wenig im Hinblick auf demokratisches und gesellschaftliches Verständnis.

    Man nehme mal nur Deutschland und Frankreich als Beispiel, bei diesen beiden Staaten auch nur die Militärdoktrin und das Demokratieverständnis. Hier träfen eine Nuklearmacht (inklusive atomgebtriebener Schiffe...) mit Interventionsfähigkeit (daher Flugzeugträger...) und Fremdenlegion auf eine Doktrin der Verteidigung ohne die grundgesetzliche Möglichkeit soetwas wie die Fremdenlegion aufzustellen. Und noch viel schwieriger zu überwinden, träfe eine starke präsidential fokussierte Demokratie auf eine parlamentarische Tradition mit strenger Trennung und Limitierung der Macht der Obersten im Staate.
    Das argumentativ zu überwinden (immer im Hinterkopf der eher schlechte Ruf der EU), kriege ich nicht gerechtfertigt.

  2. #332
    Mitglied Benutzerbild von Gero
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Und? Macht dieses "Indifferente" den Kapitalismus "harmloser"?
    Was ist den der "Kapitalismus"? Für mich handelt es sich hierbei um ein ideologisches Schlagwort.
    "So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt."

  3. #333
    Mitglied Benutzerbild von Gero
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    […]
    4. China bräuchte nun keine Angst mehr zu haben, dass es sich am riesigen Bissen eines Großeuropas verschlucken würde; wir werden sukzessive "häppchenweise" verspeist!

    5. Russland wird sich der von dieser gierigen asiatischen Hegemonialmacht von zwei Seiten bedroht sehen: von der VR China als Kernland und von den chinesischen Vasallenstaaten Europas

    6. Chinas Einfluss wird zunächst über die reinen Geldströme erfolgen, danach geht es an unsere europäischen Werte, dann an die Kultur. Zuletzt werden wir das identische Gesellschaftssystem in Europa haben, wie es sich im chinesischen Mutterland bewährt hat.

    7. Die gesamte europäische Intelligenz wird sich einer chinesischen Führungselite unterzuordnen haben!
    […]
    Nichts davon wird passieren.
    "So wie des Deutschen Vogel, der Aar, hoch über allem Getier dieser Erde schwebt, so soll der Deutsche sich erhaben fühlen über alles Gevölk, das ihn umgibt, und das er unter sich in grenzenloser Tiefe erblickt."

  4. #334
    .. das Beste am Norden .. Benutzerbild von Politikqualle
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Was ist denn der "Kapitalismus"? .
    .. na ganz klar .. .. wenn sich der Bäcker an dem Verkauf von Eis bereichert ..
    Zitat Zitat von Politikqualle Beitrag anzeigen
    ... bei unserem Bäcker .. ein Eis im Sommer für nur 10 deutsche Pfennige .... ich werd` wahnsinnig wenn ich daran denke ..
    .. das Beste am Norden .. sind die Quallen ..... >>>>>> ... werde Deutschlandretter und wähle AfD ..


  5. #335
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Die Treibkraft in der privaten Wirtschaft ist die Lust auf Geld verdienen.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  6. #336
    Mitglied Benutzerbild von Empirist
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Was ist den der "Kapitalismus"? Für mich handelt es sich hierbei um ein ideologisches Schlagwort.

    Ist es sicher auch, das ganze ist ein Kampfbegriff geworden.

  7. #337
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Wenn ich nur daran denke, dass man in der DDR Eltern, die als nicht linientreu galten, die Kinder weggenommen und zu Zwangadoptionen freigegeben hat, bekomme ich bei dem scheinheiligen Moralisieren der Herz-Jesu-Roten einen starken Brechreiz.

    Ich bin viele Jahre in den Trümmern des Mao'schen roten Paradieses herum gekommen und konnte vor Ort sehen, was diese geistesgestörte rote Ideologie unter den dortigen Menschen angerichtet hat.

    Unbegreiflich, dass es auch heute immer noch Menschen gibt, die in dieser kranken Gedankenwelt eine Zukunft sehen.

    Im jeden System gibt es "Vorteilsnehmer", welche durch mitmachen oder ausnutzen gut leben können.
    Also hat auch so ein System wie der damals real existierende Sozialismus zwangläufig seine Befürworter.

  8. #338
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von Gero Beitrag anzeigen
    Was ist den der "Kapitalismus"? Für mich handelt es sich hierbei um ein ideologisches Schlagwort.
    Die Wirtschaft läuft nach dem Prinzip der Gewinnsucht von Kapitalisten denen die Produktionsmittel gehören.

    Nach Marx charakterisiert diese Wirtschaftsweise nichts besser als das ihr von Gesetz die einfachsten Sauberkeitsregeln aufgezwungen werden müssen.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  9. #339

    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Der Kapitalismus ist vielleicht die einzige Wirtschaftsform um einen zumindest gewissen Wohlstand der meißten Beteiligten überhaupt zu generieren. Er bedient sich einfachster, archaischer Egoismen: Eigentum zu schaffen, dieses zu bewahren und möglichst zu vermehren. Ein, noch auf wohl lange Zeit, unschlagbares Konzept für "Tüchtige".

  10. #340
    forward ever Benutzerbild von Lichtblau
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    Standard AW: Der Kapitalismus - Vorzüge und Nachteile und warum er so flexibel ist...

    Zitat Zitat von KALTENBORN Beitrag anzeigen
    Der Kapitalismus ist vielleicht die einzige Wirtschaftsform um einen zumindest gewissen Wohlstand der meißten Beteiligten überhaupt zu generieren. Er bedient sich einfachster, archaischer Egoismen: Eigentum zu schaffen, dieses zu bewahren und möglichst zu vermehren. Ein, noch auf wohl lange Zeit, unschlagbares Konzept für "Tüchtige".
    Dieses Wohlstandsstreben hat die Menschen zu Zombies gemacht die nur noch einer tollen Küche streben.

    Ich hab es überall erlebt. Da ist so viel menschliches und so vieles an menschlichen Werten kaputt gegangen.

    Wenigstens gibt es jetzt mit der Klimabewegung wieder eine Jugend, die Ideale hat. Das macht mich etwas hoffnungsfroh.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

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