EMPFANG IN TIANJIN:China wertet die Taliban auf

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Und was wird mit den Uiguren ?

Wie vorsichtig und vorausschauend sind Chinas Politiker ?

Mit ganz großem Bahnhof hat der chinesische Außenminister einen stellvertretenden Taliban-Führer empfangen. Peking signalisiert damit, dass es in Afghanistan eine größere Rolle spielen will.
Erhoffen sich die Taliban wirtschaftlichen Erfolg durch die Chinesen und hoffen die Taliban, daß sie in China den Islam einführen können ?

Zur Begrüßung des stellvertretenden Taliban-Führers Abdul Ghani Baradar führte Wang Yi respektvoll seine rechte Hand an die linke Brust, wie es in Afghanistan üblich ist. Baradar nahm dann in demselben Sessel in einem Hotel in der Stadt Tianjin Platz, in dem am Montag die stellvertretende amerikanische Außenministerin Wendy Sherman gesessen hatte. Solche Protokollfragen spielen in China eine sehr große Rolle. Ein Zufall war das sicher nicht. Die nach diplomatischer Anerkennung strebenden Extremisten wurden von Peking unmissverständlich aufgewertet. Die Frage ist, was China als Gegenleistung verlangte.
Welche Schachzüge macht China und wie antworten die Taliban ?

Pekings größte Sorge ist, dass uigurische Extremisten mit Billigung der Taliban Anschläge in Afghanistan oder gegen chinesische Ziele in der Region verüben könnten. Die Zahl der uigurischen Kämpfer, die bisher an der Seite der Taliban stehen, wird auf einige hundert geschätzt. Vor diesem Hintergrund rief der Außenminister die Taliban auf, „Verbindungen zu Terrorgruppen wie der Ostturkistan-Islamischen Bewegung (ETIM) zu kappen“ und „effektiv gegen solche Gruppen vorzugehen“. Der UN-Sicherheitsrat stuft die ETIM als Terrororganisation ein. Ihre Stärke und Existenz sind aber umstritten.
Im Moment noch alles sehr verworren.

Im Falle einer Machtergreifung der Taliban wäre China wohl der wichtigste potentielle Geldgeber für Infrastrukturprojekte. Im Gegensatz zu westlichen Gebern würde Peking finanzielle Unterstützung wohl nicht von ideologischen Zugeständnissen wie Frauenrechten abhängig machen.
Ich denke da an Chinesen in Afrika - was hatten die Afrikaner wirklich von den Chinesen ?

Leser schreibt dazu:

Wer mit Hunden ins Bett geht...
wacht mit Flöhen am Körper auf. China sollte wissen, was die Taliban von kommunistischen Atheisten halten. Mehr als ein vorübergehendes Zweckbündnis zweier sehr ungleicher Partner ist dieses Manöver nicht. Die neue Seidenstraße durch Afghanistan zu bauen, wäre extrem unklug. Selbst Großbritannien und Russland haben zu ihren jeweiligen Hochzeiten dieses Land nicht befrieden können. Und die Amerikaner und Europäer ziehen gerade mit eingezwicktem Schwanz ab.
Man erinnert sich:

google: faz die chinesen in afrika

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SCHNELLER SCHLAU

Afrika liefert, Peking bezahlt

Von MARTIN FRANKE, Grafiken: JENS GIESEL · 22. Februar 2021

Der zweitgrößte Kontinent der Welt hat ein enormes wirtschaftliches Potential. Mit chinesischer Hilfe läuft der Aufbau der Infrastruktur.


Ein guter Teil der ausländischen Gelder kommt allerdings nicht bei den Projekten an, für die sie gedacht sind. Denn in Afrika blüht die Korruption der Eliten. Der Ökonom Léonce Ndikumana hat herausgefunden, dass von 1970 bis 2010 von jedem geliehenen Dollar bis zu 63 Cent den Kontinent innerhalb von fünf Jahren wieder verlassen haben. Auch aus den Einnahmen des Minengeschäfts, der Erdölförderung und auch der Entwicklungszusammenarbeit fließt laut einer Studie des Forschungsinstituts „Brookings Institution“ Geld ab. Seit 1980 hat Afrika so schätzungsweise 1,3 Billionen Dollar verloren. Meist wird das Geld als Privatvermögen außer Landes gebracht. Deutschland befindet sich an sechster Stelle der Zielländer.
Wie klug wird sich China verhalten und was haben sie wirklich in Afghanistan vor - denn; so, wie die Frauen dort behandelt werden, und wie die Religion tief eingreift, die Leute fliehen - vor allem die Fachkräfte - und was braucht China afghanische ungelernte Arbeitskräfte, sie bringen doch überall ihre eigenen Leute mit - ich bin gespannt, wie es in Afghanistan weiter geht.