Wenn ich sowohl frei sein als auch Sklaven halten will, dann ist eine Gesellschaft, in der ich es kann, doch in meinem Sinne "erfolgreicher" als eine, in der ich es nicht könnte, auch dann, wenn sie in der Summe mehr Freiheit aufwiese, oder nicht?
Warum sollte ich meine Wünsche jenseits meines Freiheitswillens für den Freiheitswillen anderer opfern?
Nachtrag:
Es gibt ja nicht schwarz-weiss Erfolg und Misserfolg.
Wir messen den "Erfolg" einer Gesellschaft einfach mal von A nach Z, wobei A katastrophaler Misserfolg ist und Z erheblicher Erfolg. Nun setzen wir voraus, handeln wir so und so, auf meinetwegen U zu kommen. Bei T fehlt mir aber etwas. Etwas, was ich für wichtig halte. Warum nun sollte ich mich nicht, sofern ich dieses Etwas dann bekäme, ansonsten mit T oder S zufrieden geben? Warum sollte mir Dein V wichtiger sein als meine Bereitschaft, in R zu leben, sofern sich meine Lebensqualität anderweitig steigert, nämlich dadurch, dass ich politisch etwas bekomme, was ich will? Noch anders: Warum sollte mir umfassendere Freiheiten für Dich wichtiger sein, als ausreichende für mich plus angenehme Extras?
Das kann man für anderes genauso durchdeklinieren: Statt Freiheit Wohlstand, Wachstum, Fortschritt, Gleichheit, Fairness, Ordnung, Frieden, Rechtsstaatlichkeit, Privatsphäre...
Eben u.a. darin unterscheiden sich ja politische Ideologien: Durch die Gewichtungen, die sie politischen Gütern zumessen.