Vielleicht solltest du dir wirklich mal eine Deutschland-Karte anschauen. Dann wirst du nämlich zu deinem großen Erstaunen feststellen, dass der Chef eines nordrhein-westfälischen Wasserverbandes nicht für die Wasserstände von Talsperren in einem anderen Bundesland (Rheinland-Pfalz) sprechen kann. Dort können ganz andere Voraussetzungen geherrscht haben.
Aber sogar ein Fachmann aus dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium hat noch einige Aspekte zum Thema der Wasserstände geäussert:
Du solltest ganz einfach mal einsehen, dass die Welt heutzutage etwas komplizierter ist, als sie sich in deinem sehr einfach strukturierten und zugleich hypotrophierten Gehirn darstellt.Zudem verweist Lieberoth-Leden darauf, dass die Talsperren in den Jahren 2018 bis 2020 aufgrund der Trockenheit "extrem niedrig gefüllt waren". Dieses Jahr habe es stattdessen eine "Aufstauphase" gegeben, weshalb die Talsperren als "ausreichend gefüllt" angesehen worden seien, um mit einem trockenen Sommer klarzukommen. Dass es nun stattdessen zu einem schweren Hochwasser gekommen ist, sei "völlig außergewöhnlich".
Auch der Wupperverband verteidigt sich. Im Sommerhalbjahr sei in den Talsperren mit Brauchwasser kein Hochwasserschutzraum vorgesehen, heißt es in einer Erklärung. Stattdessen solle wegen der zunehmenden Dürresommer möglichst viel Wasser vorgehalten werden. Und: "Um die Wupper-Talsperre ab Vorliegen einer konkreten Vorhersage für das Wuppergebiet um mehr als die Hälfte zu entleeren, reichte die Zeit nicht aus." Ein zu schnelles Ablassen des Wassers hätte zu einer Flutwelle noch vor dem eigentlichen Hochwasser geführt.
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