Puenktlichkeit. Das ist eine lobenswerte Tugend. Besonders in Europa, z.B. Helvetia, DEU etc ,wird 'puenktlichsein' Kindern von ihren Muettern und Lehrern 'antrainiert'. Meine besserer Haelfte, aus Schaffhausen, ist bis heute immer noch auf die Minute puenklich.
"Das liegt in mir drin".
Hier in Vancouver hingegen, ist 'unpuenktlichsein'
the way of life. Ausser bei Schyyyzerinne.
Das sind eben die beiden springenden Punkte: 1. die Innereien der Uhr bestehen aus vielen,winzigen, ultrapraezise hergestellten Metallteilen und 2. dieses Orchester von Raedchen und Federn erfuellt die im Zertifikat festgesetzte Kriterien der Zeitgenauigkeit. Und eben weil die hochpraezisen Innereien des kleinen Wunderwerks sich alle aus beruehrende Metallteilen bestehen, nuetzen sie sich mit der Zeit ab ...die Uhr wird eher langsamer als schneller.
Deine langsam werdende Uhr - ein kleines Wunderwerk - beweist Dir nur, dass sie dem gleichen Naturgesetz unterliegt dem wir , dem das Universum selber, unterliegen: Entropie. Uebrigens, im schwerelosem Raum wuerde Dein Chronometer wesentlich laenger praezise sein.
Gut fuer Dich. Deine Uhr lebt wohl ein von einem Hemd geschuetztem Dasein. Zementmischen und Zuendkerzen auswechseln ist da nicht drin. Ueberhaupt, solch eine Uhr verdient es auch mit Respekt und Vorsicht behandelt zu werden.
Zurueck zum springenden Punkt: ein Chronometer ist zertifiziert
innerhalb der und der Zeit nur eine Sekunde zu verlieren. Punkt. Nicht danach.
Diese Auflage kann jede batteriebetriebene Quarzuhr doppelt gut erfuellen. Somit ist jede 10-Dollar Uhr ein potenzieller Chronometer.
China stellt seit Jahren milliardenfach Quarz
uhrwerke her. Die gibt's zwar auch in verschiedenen Gueteklassen doch die eigenen Herstellungskosten fuer nur das Uhrwerk allein, lag vor Jahren unter 1 (einem) Dollar. Heute vielleicht zwei. (ich selber hatte mal 120 chinesische komplette Uhren mit tollen Armbaendern aus Jux bei einem
lot sale fuer $ 100 Dollar gekauft. Das Uhrwerk selber lief immer genau, aber der Rest hielt nicht lange, anfangen mit abgefallenen Zeigern, Raedchen rausgefallen etc). So, unterm Strich, Du zahlst bei Batterieuhren NICHT fuer's Uhrwerk, sondern fuer den Schnickischnacki drum herum. Das Innere bei mancher 'schoener' Uhr duerfte oft aus China stammen.
Doch bei Deinem Chronometer ist es gerade umgekehrt: Du zahlst hauptsaechlich fuer's Herzstueck, dem mechanischem Uhrwerk selber. (Ausser sie ist aus einem ausgefraestem, solidem Gold- oder Platinumblock gefertigt.)
Genauso ist es. Bevor meine IWC in der Waschmaschine ihr turbulentes Ende gefunden hatte, war ich in Briefkontakt mit IWC gewesen. Natuerlich sehr humorvoll und spielerisch; es drehte sich darum, dass meine wunderschoene IWC Uhr die Frechheit hatte und nachging.
Vielleicht aus einer Kombination von Arroganz und Naivitaet, hatte ich soetwas von IWC nicht erwartet.
Und man sollte es nicht glauben, aber IWC schrieb mir ebenso humorvoll zurueck, ich moege ihnen die Uhr schicken, sie wuerden sich die Uhr anschauen. Die Schweizer hielten ihr Wort: sie waren puenklich (!) und schickten mir die Uhr zurueck, gesaeubert, geoelt alles 1000%.....ohne ein Fraenkli zu verlangen. Hochachtung vor den Schwiiiizern damals. (Deswegen kaeme fuer mich nur noch eine IWC in Frage...waschmaschinenfest bitteschoen)
Heute, aelter, weniger arrogant und mehr wissend, weiss ich zu schaetzen, wieviel Kunst, wieviel Wissen wieviel Intellekt und Fertigkeit in einem mechanischem Chronometer steckt. Und um ganz ehrlich mit Dir zu sein 'Swesda', ich hoffe Du nimmst es mir nicht uebel, in Anbetracht all dessen, finde ich 500 Euro
chickenshit im Verhaeltnis zum Wert einer Ueberholung des Wunderwerks dass Du wie einen sechsten Finger an Dir traegst: Das Wunderwerk 'verdient regelmäßige (teure) Pflege'.
Hier in Nordamerika gibt es ein Sprichwort:
"You can't have your cake and eat it too". ( es ist zwar Deinen {Geburtstags} Kuchen, doch die Anderen essen ihn auf) In Deinem Fall, Du hast etwas Wunderschoenes, doch es ist nicht umsonst.
Man moege seiner Frau und seiner Uhr ihrer inneren Werte wegen treu bleiben. Auch das - Uhr - kostet Energie
input in Form 'regelmäßiger (teure) Pflege' .. lol.
Nichts braucht keine Energie...
there is no free lunch. Wartung=Energie input. Vielleicht ueberdenkst Du Dir das nochmal und laesst Deinen mechanischen Chronometer pflegen....weil das mechaniche Uhrwerk allemal regelmäßige Pflege absolut wert ist.
Genau das hatte mir IWC damals auch in superfreundlicher Weise geschrieben, solch ein Uhrwerk MUSS ab und zu 'gewartet' werden, geht nicht anders: Entropie..Naturgesetz.
Naja, einen wartungsfreien,
mechanischen Armbandchronometer gibt es nicht, weil es das naturgesetzlich garnicht geben kann. Bei solch einem System moege man sich eben gewahr sein, dass das keine einmaligen Kosten, sondern andauernde Kosten darstellen - die man sich mit der Zeit halt langsam zusammensparen muss ...
So'n schoener, mechanischer Chronometer ist kein chinesischer Wegwerfdreck sondern verdient es am Laufen zu bleiben..
Die 'Submariner', weil mechanisch, ist uebrigens dem gleichem Naturgesetz und somit unumgaenglicher 'regelmäßiger (teurer) Pflege' unterworfen....nur eine Frage der Zeit...gehupft wie gesprungen.
Und ueberhaupt, .z.B. bei einem Boot rechnet man mit jaehrlichen Gesamtkosten von ~10% seines Marktwertes. Wenn man alle acht oder so Jahre ~ 5% des Marktwertes fuer die Wartung eines mechanichen Chronometers ausgibt ...aber hallooo....
Noblesse oblige.
Dein Chronometeruhrwerk ist von der in ihr steckenden Herstellungskunst und Wissen etc unendlich mehr wert als 100 Millionen chinesische Quarzuhrwerke die laenger auf die Sekunde puenklich sind als Dein langsam langsamer werdender Chronometer.
*lach* : Hier in Vancouver wuerde man "Sie ungefähr um Neun" erwarten und ganz erstaunt bei 'Punkt Neun' sein:
Different Strokes for Different Folks