Allein in Bosnien etwa 5000 Frauen zur Prostitution gezwungen
Wie Olga würden nach schätzungsweise 200.000 Frauen und Mädchen pro Jahr aus Osteuropa mit Gewalt und falschen Versprechungen verschleppt, vermuten Experten. In Bosnien-Herzegowina, wie Mazedonien ein Uno-Protektorat, schätzen Hilfsorganisationen die Zahl der entführten Frauen auf etwa 5000. Dass die Soldaten und internationalen Polizeitruppen den größten Markt für den Sexhandel stellen, ist bekannt. Schon 1999 sagte die damalige Uno-Sonderbeauftragte für Bosnien, Elisabeth Rehn: "Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass meine Untergebenen nicht in Bordelle gehen, in denen Frauen in Sklaverei gehalten werden."
Amerikanische Kfor-Soldaten im Kosovo
Amerikanische Kfor-Soldaten im Kosovo Foto: AP
Dank DynCorp-Mechaniker Johnston und der früheren Uno-Polizistin Kathryn Bolkovac, die zurzeit aus ähnlichen Gründen in Großbritannien gegen DynCorp prozessiert, werden nun auch die kaum kontrollierten privaten Militär-Vertragsfirmen offiziell beschuldigt. Trotzdem: Egal ob sie Frauen für 600 bis 4000 US-Dollar als "persönlichen Besitz" einkauften, Minderjährige zum Sex zwangen oder mit Waffen handelten bestraft wurden bisher noch nicht einmal jene Europäer und Amerikaner, gegen die die bosnische Polizei Beweise gesammelt hatte.