Vorwort.........................DER ERSTE ANGLO-BOER WAR ......................... Seite 16
[...]um sie auszuhungern. In Natal stellten die Briten in aller Eile eine Armee zusammen, um die belagerten Garnisonen zu befreien und die Autorität der Krone wiederherzustellen. Der Befehlshaber war Generalmajor Sir George Colley. Er war fünfundvierzig Jahre alt und wurde von vielen als der klügste Kopf in der britischen Armee betrachtet, aber er war besorgt über seine Leistung, denn dies war sein erstes selbständiges Kommando. In einem Brief nach Hause schrieb er: "Ob ich ... feststellen werde, dass Südafrika für mich, wie es allgemein heißt, 'das Grab allen guten Rufs' ist, bleibt abzuwarten"?
Sein Gegner war Petrus ("Piet") Jacobusjoubert, der sechsundvierzig Jahre alter Generalkommandant der Buren in Transvaal. Er hatte in einheimischen Kriegen gekämpft, aber ihm fehlten das Temperament, die Ausbildung und die Neigung, ein Soldat zu sein. Er war ein Farmer-Politiker, ein Mann, der den Krieg nicht mochte.
Die Buren ergriffen die Initiative und warteten nicht auf den Einmarsch der Briten. Etwa 2.000 überquerten die Grenze nach Natal und bezogen günstige Stellungen bei Laing's Nek (Langenek). Dort fand Colley sie am 23. Januar 1881 und befahl ihnen, sich zu zerstreuen. Die Buren zeigten sich bereit zu verhandeln, ließen sich aber nicht einschüchtern. Sie antworteten:
“. . .wir erklären, dass wir mit einer Rücknahme der Annexion und die Wiederherstellung der Südafrikanischen Republik unter einem Protektorat Ihrer Majestät der Königin, so dass einmal im Jahr die britische Flagge gehisst werden kann. . . . Falls Eure Exzellenz beschließen, dies abzulehnen, müssen wir uns nur in unser Schicksal fügen; aber der Herr wird dafür sorgen.”
Der Herr sorgte dafür. In einer kurzen, einfachen Schlacht griffen die britischen Soldaten an und die Buren schossen sie nieder. Es gab 195 britische Opfer.
In dieser Schlacht trug das 58. Regiment seine Fahnen in die Schlacht; es war das letzte britische Regiment, das dies getan hatte.
Joubert gelang es nicht, seinen Sieg zu wiederholen, und zehn Tage später hatte sich Colley ausreichend erholt, um einen Versuch zu unternehmen, seine Verbindungslinie instand zu setzen und "einige aus Newcastle erwartete Wagen zu treffen und zu eskortieren". Er brach am 8. Februar, einem sonnigen und hellen Morgen, mit 273 Infanteristen, 33 Reitern und vier Kanonen auf. Thomas Fortescue Carter, ein Zeitungskorrespondent, der die Expedition begleitete, bemerkte, dass "alle in guter Stimmung waren, weil sie einen Ausflug machen wollten". Colley hatte nicht erwartet angegriffen zu werden. Er dachte, seine Kanonen würden den Feind, der keine eigene Artillerie hatte, abschrecken.
Doch gegen Mittag eröffneten die Buren bei Schuin's Hoogte in der Nähe des Ingogo-Flusses Feuer auf die Kolonne. Die Schlacht dauerte den ganzen Nachmittag. Gegen fünf Uhr begann es zu regnen, und die Briten sammelten sich auf einer Anhöhe während dessen die Buren sich einen nach dem anderen vor die Flinte nahmen und abschossen.
Gegen Sonneuntergang traf britische Verstärkung ein, aber sie kamen zu spät. Sieben Offiziere und 69 Männer wurden getötet und 3 Offiziere und 64 Männer verwundet. Im Schutze der Dunkelheit zog sich Colley zurück und ließ die meisten seiner Verwundeten im Regen liegen.
Die Briten erlitten in drei aufeinanderfolgenden Gefechten eine Niederlage, aber es waren kleine Angelegenheiten, es handelte sich jedoch nur um kleine Gefechte; eine Entscheidungsschlacht hatte es noch nicht gegeben. Als die beiden[...]
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[...]Smit, einer der mutigsten und besten Generäle der Buren, rief Freiwillige zur Besteigung der [die Anhoehe] Majuba auf.
Leutnant Ian Hamilton, der für ein vorgeschobenes Piquet außerhalb des BeckenS verantwortlich war, sah, wie die ersten Freiwilligen mit dem Aufstieg begannen, und er beeilte sich um Colley davon Bericht zu erstatten. Der General dankte ihm höflich für seine Informationen und schickte ihn zurück. Noch dreimal an diesem Morgen meldete Hamilton über die Fortschritte der vorrückenden Buren. Beim letzten Mal fand er Colley schlafend vor.
Auf der Ostseite befand sich eine kleine, abgelegene Erhebung, auf der Hamilton stationiert war, und einige der ersten Buren, die in Schussweite kamen, besetzten diese und beschossen seine Stellung mit schwerem Feuer. Hamilton war zum Rückzug gezwungen; die Buren eroberten den Rand des Beckens. Erneut stürzte Hamilton zu Colley zurück, der nun wach war, und bat ihn um Hilfe:
"Ich hoffe, General, dass Sie uns einen Angriff gestatten und es nicht als Anmaßung gehalten wird, zu Ihnen zu kommen und Sie zu fragen."
"Keine Anmaßung, Mr. Hamilton, aber wir werden warten, bis die Buren an uns herankommen, dann geben wir ihnen eine Salve und greifen an."
Minuten später fiel Colley tot um, eine Kugel durch den Kopf.
Die Buren überrannten die britische Stellung. Zurück bei seinen Männern, ergriff Hamilton ein Gewehr, aber bevor er es heben konnte, zerschmetterte ihm eine Kugel das linke Handgelenk.
Überall flohen die Soldaten vor den Buren. Die Befehle und und Drohungen ihrer Offiziere konnten den Ansturm nicht aufhalten. "Ich erschieße euch, wenn ihr nicht zurückkommt", rief einer der Offiziere, aber die Männer rannten blindlings weiter. Die Zeitungsleute rannten auch. Thomas Carter fand sich Schulter an Schulter mit einem stämmigen Highlander. Direkt vor ihnen lag das Lazarett mit den Verwundeten, die auf dem Boden ausgelegt waren. Sie wichen den Verwundeten aus, und Carter, der wusste, dass der Highlander die Oberhand hatte, gönnte ihm diesen Vorteil nicht.
Um sie herum stürmten die rennenden Männer vorwärts, während die Buren ihnen ein mörderisches Feuer in den Rücken schickten. Carter hörte einen schreien: "Oh, mein Gott", als er fiel. Er sprang über ihn hinweg und stürmte weiter.
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Am Rande der Kante mussten Carter und die anderen sich hochziehen.
Eine 40 Fuß hohe Klippe fiel vor ihnen ab. Eine Kugel von hinten brachte einen der Männer neben ihm zu Fall
Carter, der weniger einen Genickbruch als einen Schuss in den Rücken fürchtete, fiel auf den Bauch und stürzte sich über die Seite.
Indem er sich an den Heidekrautbüscheln festhielt, gelang es ihm, seinen Fall abzufangen und unverletzt am Boden zu landen.
Er und diejenigen, die seinem Beispiel folgten, fanden sich in einer Schlucht wieder.
Sie versuchten, sie hinunterzulaufen, aber die Buren waren bald über ihnen und schickten einen Kugelhagel, der an den Felsen um sie herum abprallte. Alle wurden gezwungen, sich zu ergeben. Carter trug, wie die anderen Korrespondenten, eine Pistole, aber er dachte, es würde "besser aussehen", wenn er unbewaffnet gefunden würde, und er vergrub seinen Revolver im Sand, bevor er sich ergab.
Unter den Gefangenen der Buren war auch Leutnant Alan Hill vom 58. Foot, der nur einen Monat zuvor das Victoria-Kreuz für die Rettung zweier verwundeter Männer unter schwerer Feuer bei Laing's Nek erhalten hatte.. Jetzt hielt er [...]