Zitat Zitat von Apart Beitrag anzeigen
Ich hab dich schon verstanden.
Manche der Quereinsteiger sind totale Fantasten, manche haben ein wenig Realitätssinn, aber eben zu wenig um den Kampf "Landwirtschaft in der BRD" durchzustehen.
Das möchte ich mal aufgreifen:
Nehmen wir an ich würde heute einen kaufen.

- Welche rechtlichen Hürden muss ich für die Landwirtschaft auf mich nehmen?
- Der Preis des Grundstücks und der Gebäude.
- Der Preis für die Maschinen.
- Der globale Preis für die Erzeugnisse auf dem Land sinken, mein Einfluss ist gleich null. Selbst wenn ich Glück habe und um mich herum nur Öko-Futzis wohnen die mir 1/100tel meines Ertrages abkaufen.
- Mit steigenden Steuern und Auflagen (Kontrollen) bin ich derart eingeschränkt dass ich gar nicht mehr entscheiden kann, was ich anbaue und wie, oder wie ich die Tiere halte, fütter, melke, Eier nehme usw. Wird vieles von reguliert. Je mehr dazu kommt, desto mehr muss ich bezahlen. Aber wie bezahlen wenn der Preis fällt? Zudem die Gefahr von Katastrophen. Mein Grundstück kann überschwemmt sein. Oder Dürre. Versichern? Ja zum Teil, aber auch das wird immer teurer.

Dann stehst du da. Du alleine ackerst dann wortwörtlich die Woche 100 Stunden und kommst am Ende kaum weiter. Ja, zum leben reicht es, aber überleg mal. Würdest du, rein theoretisch, in irgend einem Kuhkaff leben in einem anderen Land, dann könntest du für die 100 Stunden in der Woche leben wie ein König! Weil du nicht von diesen 100 Stunden 60 an den Staat und Großunternehmen abgeben musst, die dein Geld "verwalten und walten". Du erarbeitest auch Privilegien für später. Für deine Nachkommen. Aber jetzt, heute, in dem System? Völlig abwägig. Um nicht zu sagen verrückt.

Die ganze Arbeitsleistung wird vernichtet, dann musst du noch ums Alter bangen, für die Kinder wird es auch schwieriger, und am Ende, irgendwann, wird es verkauft. Von dir, von den Kindern, Enkeln, Urenkeln, weil sich das Ganze nicht lohnt. Weil der Bankmitarbeiter letztlich soviel verdient, dass er dir die gesamte hergestellte Ware auf deinem Bauernhof kaufen kann ohne das in seinem Geldbörsel zu merken. Ums mal so zu formulieren, je nachdem wie groß du als Bauer bist mit deinem Grund und Boden geht dein Sohn bei der Bank arbeiten und überweist dir jeden Monat 2000€ für sämtliche Erzeugnisse auf dem Hof und hat immer noch Geld übrig für seine Wohnung/Haus/Miete, Ausgehen, Luxus. Der geht aber bei Zeiten weniger arbeiten und betätigt sich nicht 100 Stunden die Woche.

Das ist unmöglich. Ich sehe das schon beim umbauen hier. Wieviel Zeit das ist und man reinsteckt aber würde ich jemanden dafür bezahlen, soviel könnte ich nicht verdienen.

Ja da sind die Fantasten, aber auch die Realisten.