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Thema: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von antiseptisch
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    Standard Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Dieses Thema lässt mich nicht mehr los, denn hauptberuflich habe ich immer wieder mit verkrusteten Strukturen zu tun, die oftmals nur mit einer Insolvenz, Übernahme oder sonstigen drastischen Mitteln aufgebrochen werden können.

    Wie in dem Video gezeigt wird, hat das ganze nicht einfach nur mit Unfähigkeit zu tun, sondern größtenteils mit einer diffusen Angst, alte Prozesse und Verfahrenstechniken loszulassen, weil die Angst vor dem Neuen als größer empfunden wird als die Chancen einer neuen, modernen Lösung.

    Ein Zitat aus dem Video: "Beamte sind nicht faul, sie sind nur auf die falsche Art fleißig". Es ist ein Organisationsversagen auf allen Ebenen. Und wenn oben nicht neu organisiert wird, wird sich "oben" auch dagegen wehren, dass "unten" mal kurzen Prozess macht. Die Initiativen und Innovationen des einzelnen Mitarbeiters werden dann im Keim erstickt, weil es so aussieht, als hätte man da einen Quertreiber im Team. Ich sehe mir das schon seit 25 Jahren an. Es ist schier hoffnungslos, wie Verbesserungsvorschläge zerstört werden, allen Initiativen zum Trotz.

    Oftmals ist aber auch die Geisteshaltung an sich schon das tiefere Problem. Viele Beamte und ganze Behörden haben eine "Leck-mich-doch"-Arbeitsauffassung. Wer etwas von denen will, hat ein Problem, was er gar nicht hätte, wenn er sich ordentlich verhalten hätte. Das führt dann dazu, dass es fast unmöglich ist, den zuständigen Sachbearbeiter zu erreichen. Oft dreht man sich nur noch im Kreis, weil sich die Beteiligten querstellen, und nur noch auf Abwimmeln gepolt sind. Also schon längst, bevor man an Digitalisierung denken kann, müsste man diese verkrusteten Strukturen erst einmal aufbrechen.

    Für mich gilt allgemein: Wenn Deutschland an drittletzter Stelle aller Industrieländer steht, und sogar die Ukraine schon in der Lage ist, die Standard-Verwaltungsvorgänge in nur einer App abzubilden, dann haben wir hier ein gewaltiges, unaufgearbeitetes Organisationsproblem. Früher hätte man sich geschämt, so hoffnungslos rückständig zu sein. Aber Beamte kennen so eine Scham überhaupt nicht. Die kleben an ihren Papierformularen und lächerlichen Verfahrensvorschriften und Durchführungsverordnungen fest. Weil sie der Meinung sind: "Je komplizierter, umso exakter und gerechter". Obrigkeitshörigkeit und Kadavergehorsam tun dann ihr übriges. Allein diese Anordnung "Hier wird das genau so gemacht, wie wir es schon immer gemacht haben" sorgt bei mir immer wieder für Brechreiz. Denn um das Problem zu knacken, müsste man bis in so hohe Etagen vorrücken, dass es bereits politisch wird, und man mit Logik und Vernunft nicht mehr weiterkommt.

    Für mich rückt die Digitalisierung in immer weitere Ferne. Eine Lebenswirklichkeit ohne Papier und manuelle Unterschriften werde ich wohl nicht mehr erleben. Die Beamtenbollerkoppmentalität steckt hier seit jeher auch in jeder Putzfrau drin. Die wollen alle so sein, dass sie sich an total veralteten Vorschriften festklammern. Weil das Sicherheit in einer sich wandelnden Welt gibt. Auch der Untergang ist ein Wandel. Und viele gehen nun mal lieber unter, als irgendwelche Vorschriften zu missachten. Die Vorschriften an sich sind niemals Grund für den Untergang. So stranguliert sich das Blödvolk von selbst jeden Tag mehr.

    Interessant, dass dieses Video gerade vom ZDF produziert wurde. Leider werden die Rentner, die das sehen, am allerwenigsten in der Lage sein, das Ruder rumzureißen. Die sind ja Haupttreiber des Problems.

    Don't ask for sunshine!

  2. #2
    Lanzmann Benutzerbild von Neben der Spur
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Sich verändern bedeutet Stress,
    und Stress macht krank.

    Wer will seinen Beamtenstatus riskieren,
    fette Durchschnitts-Pension - 3x mehr wie
    Durchschnittsrente.

    Das Alte liebe ich aber auch,
    muss aber gestehen, daß Neues
    oft das Alte berechtigterweise übertrumpft.

    Vieles Neues ist aber auch dem Alten schädlich,
    und ist in der Regel erfunden, um zukünftig billiger
    und sparsamer werden zu können.

    Und billiger wird oft mit wirtschaftlichem
    Niedergang assoziiert.

    Und Wirtschaftlicher Niedergang löst
    Ängste und Psychische Krankheiten aus.

    ------

    antiseptisch hing ja auch immer am
    gewohnt Altem fest: Heizöl.
    Lass' die Toten ihre Toten begraben | Matthaeus 8:22
    Du wirst der Schwanz sein, und der Fremdling der Kopf | 5.Mose 28:43,44
    Vom Wein der Waffenhehre Odin ewig lebt | 1. Gylfaginnîng 38
    Schulbildung ist zwar kostenlos, in den meisten Fällen aber umsonst. | User amendment

    If God's on the left, then I'm sticking to the Right | AC/DC - Hell's Bells

  3. #3
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Dieses Thema lässt mich nicht mehr los, denn hauptberuflich habe ich immer wieder mit verkrusteten Strukturen zu tun, die oftmals nur mit einer Insolvenz, Übernahme oder sonstigen drastischen Mitteln aufgebrochen werden können.

    Wie in dem Video gezeigt wird, hat das ganze nicht einfach nur mit Unfähigkeit zu tun, sondern größtenteils mit einer diffusen Angst, alte Prozesse und Verfahrenstechniken loszulassen, weil die Angst vor dem Neuen als größer empfunden wird als die Chancen einer neuen, modernen Lösung.

    Ein Zitat aus dem Video: "Beamte sind nicht faul, sie sind nur auf die falsche Art fleißig". Es ist ein Organisationsversagen auf allen Ebenen. Und wenn oben nicht neu organisiert wird, wird sich "oben" auch dagegen wehren, dass "unten" mal kurzen Prozess macht. Die Initiativen und Innovationen des einzelnen Mitarbeiters werden dann im Keim erstickt, weil es so aussieht, als hätte man da einen Quertreiber im Team. Ich sehe mir das schon seit 25 Jahren an. Es ist schier hoffnungslos, wie Verbesserungsvorschläge zerstört werden, allen Initiativen zum Trotz.

    Oftmals ist aber auch die Geisteshaltung an sich schon das tiefere Problem. Viele Beamte und ganze Behörden haben eine "Leck-mich-doch"-Arbeitsauffassung. Wer etwas von denen will, hat ein Problem, was er gar nicht hätte, wenn er sich ordentlich verhalten hätte. Das führt dann dazu, dass es fast unmöglich ist, den zuständigen Sachbearbeiter zu erreichen. Oft dreht man sich nur noch im Kreis, weil sich die Beteiligten querstellen, und nur noch auf Abwimmeln gepolt sind. Also schon längst, bevor man an Digitalisierung denken kann, müsste man diese verkrusteten Strukturen erst einmal aufbrechen.

    Für mich gilt allgemein: Wenn Deutschland an drittletzter Stelle aller Industrieländer steht, und sogar die Ukraine schon in der Lage ist, die Standard-Verwaltungsvorgänge in nur einer App abzubilden, dann haben wir hier ein gewaltiges, unaufgearbeitetes Organisationsproblem. Früher hätte man sich geschämt, so hoffnungslos rückständig zu sein. Aber Beamte kennen so eine Scham überhaupt nicht. Die kleben an ihren Papierformularen und lächerlichen Verfahrensvorschriften und Durchführungsverordnungen fest. Weil sie der Meinung sind: "Je komplizierter, umso exakter und gerechter". Obrigkeitshörigkeit und Kadavergehorsam tun dann ihr übriges. Allein diese Anordnung "Hier wird das genau so gemacht, wie wir es schon immer gemacht haben" sorgt bei mir immer wieder für Brechreiz. Denn um das Problem zu knacken, müsste man bis in so hohe Etagen vorrücken, dass es bereits politisch wird, und man mit Logik und Vernunft nicht mehr weiterkommt.

    Für mich rückt die Digitalisierung in immer weitere Ferne. Eine Lebenswirklichkeit ohne Papier und manuelle Unterschriften werde ich wohl nicht mehr erleben. Die Beamtenbollerkoppmentalität steckt hier seit jeher auch in jeder Putzfrau drin. Die wollen alle so sein, dass sie sich an total veralteten Vorschriften festklammern. Weil das Sicherheit in einer sich wandelnden Welt gibt. Auch der Untergang ist ein Wandel. Und viele gehen nun mal lieber unter, als irgendwelche Vorschriften zu missachten. Die Vorschriften an sich sind niemals Grund für den Untergang. So stranguliert sich das Blödvolk von selbst jeden Tag mehr.

    Interessant, dass dieses Video gerade vom ZDF produziert wurde. Leider werden die Rentner, die das sehen, am allerwenigsten in der Lage sein, das Ruder rumzureißen. Die sind ja Haupttreiber des Problems.

    Wir müssen da schon differenzieren. Die Digitalisierung in privaten Unternehmen ab einer gewissen Größe in Deutschland hat enorm Fahrt aufgenommen dank Corona. Aber auch schon vorher waren Automatisierung und das digitalisieren von Arbeitsprozessen an der Tagesordnung. Mein erster Job nach dem Studium vor über 20 Jahren kann man heute auch als Digitalisierung klassifizieren. Er kostet damals bis 2006 gut 400 Leute den Job da Bestellprozesse ins Internet verlagert wurden und WWS-Anbindungen direkt zum Kunden plötzlich auf der Tagesordnung standen. Bei der Digitalisierung in Verwaltung oder bei Behörden da gebe ich Dir recht, da dürfte Dtl. neben Bulgarien in der EU einen niedrigen Platz einnehmen. Soweit ich weiß sollen beim Thema eGovernemnt die baltischen Staaten State of the Art sein! Wie dem auch sei, ich überblicke jetzt gute 20 Jahre Berufsleben und egal in welchem Unternehmen ich war, die Automatisierung und Digitalisierung zieht sich wie ein roter Faden durch diese 2 Dekaden und es wird mit Sicherheit noch weiter zunehmen.
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  4. #4
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    Sich verändern bedeutet Stress,
    und Stress macht krank.

    Wer will seinen Beamtenstatus riskieren,
    fette Durchschnitts-Pension - 3x mehr wie
    Durchschnittsrente.

    Das Alte liebe ich aber auch,
    muss aber gestehen, daß Neues
    oft das Alte berechtigterweise übertrumpft.

    Vieles Neues ist aber auch dem Alten schädlich,
    und ist in der Regel erfunden, um zukünftig billiger
    und sparsamer werden zu können.

    Und billiger wird oft mit wirtschaftlichem
    Niedergang assoziiert.

    Und Wirtschaftlicher Niedergang löst
    Ängste und Psychische Krankheiten aus.

    ------

    antiseptisch hing ja auch immer am
    gewohnt Altem fest: Heizöl.
    Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an. Die Vorbehalte gegen Neues sind immer sehr groß. In Privatunternehmen dürfte es meiner Ansicht nach leichter sein diese Veränderungen durchzusetzen und zu etablieren als beim Staat.
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  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von Neu
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Du vergisst, dass das ältere Semester den Umgang mit Computer und Smartphone oft nicht gelernt haben. Für dieses Semester war Reisen während der Coronazeit fast schon nicht mehr möglich, mimdestens extrem schwierig. Auch ich hatte so einen Minicomputer erst wenige Monate zuvor angeschafft und war in der Bedienung nicht geübt. Mein Reisecomputer mit Windoof ist auch heute noch wichtiges Utensil.
    Ansonsten hast du recht. Allerdings sind die Neuerungen der Betriebssysteme alles andere als hilfreich. Ich habe mit MS - DOS 4.0 angefangen, und andauernd gabs was neues. Kaum hat man sich an die Bedienung eines Programms gewöhnt, soll man sich wieder mal umgewöhnen. Excel, Word, Corel Draw, E- Mail, Bankensoftware - mehr brauchte man nicht, und das Dateisystem baute ich mir selbst auf. Dann kam Elster - liess sich auf meinem Rechner nicht installieren, weil dieser kein Kennwort hatte. Und niemand konnte mir erklären, warum sich Elster nicht installieren liess - und so gab es eben wieder einen neuen Rechner.

    Mein blödes Smartphone, ja, Backup geht, aber nur verschlüsselt. Einfachste Sachen wie hin - und herkopieren - ein Chaos.

  6. #6
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von Neu Beitrag anzeigen
    Du vergisst, dass das ältere Semester den Umgang mit Computer und Smartphone oft nicht gelernt haben. Für dieses Semester war Reisen während der Coronazeit fast schon nicht mehr möglich, mimdestens extrem schwierig. Auch ich hatte so einen Minicomputer erst wenige Monate zuvor angeschafft und war in der Bedienung nicht geübt. Mein Reisecomputer mit Windoof ist auch heute noch wichtiges Utensil.
    Ansonsten hast du recht. Allerdings sind die Neuerungen der Betriebssysteme alles andere als hilfreich. Ich habe mit MS - DOS 4.0 angefangen, und andauernd gabs was neues. Kaum hat man sich an die Bedienung eines Programms gewöhnt, soll man sich wieder mal umgewöhnen. Excel, Word, Corel Draw, E- Mail, Bankensoftware - mehr brauchte man nicht, und das Dateisystem baute ich mir selbst auf. Dann kam Elster - liess sich auf meinem Rechner nicht installieren, weil dieser kein Kennwort hatte. Und niemand konnte mir erklären, warum sich Elster nicht installieren liess - und so gab es eben wieder einen neuen Rechner.

    Mein blödes Smartphone, ja, Backup geht, aber nur verschlüsselt. Einfachste Sachen wie hin - und herkopieren - ein Chaos.
    Weiß ich, genau das ist die Herausforderung vor der wir als Gesellschaft stehen. Schon jetzt in meinem Alter der ich eigentlich am Puls der Zeit stehe ertappe mich desöfteren und sage, muss das jetzt sein? Muss es jetzt immer noch komplizierter werden? Aber wir unterliegen eben einem öffentlichen, ich würde sagen sogar einem globalen Druck, speziell in der Privatwirtschaft, da heißt es mitmachen oder untergehen. Ich erinnere mich noch an meine Zeit als ich bei einem großen DAX-Konzern damit beauftragt war, eine digitale Akte einzuführen. Kein Papier mehr, alles digital. Die größten Ängste und Sorgen rief das bei der Ü50 Generation hervor und diese Gruppe mitzunehmen in diese neue Welt war gelinde gesagt, die größte Herausforderung.
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  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von antiseptisch
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von Neben der Spur Beitrag anzeigen
    antiseptisch hing ja auch immer am
    gewohnt Altem fest: Heizöl.
    Wieso musst du deinen fundierten Beitrag am Ende mit so einem Schwachsinn torpedieren? Schon mal gehört, wie viele Industrie- und Gewerbebetriebe jetzt wieder reumütig von Gas auf Öl umstellen?

    Zu der Unfähigkeit, Prozesse auf digital umzustellen, kommt ja noch die Technikfeindlichkeit. Und erneuerbare Energien sind zwar technisch anspruchsvoll, führen aber indirekt zu höherem CO2-Ausstoß. Deutschland hat hier also nur eine Vorreiterrolle in den Abgrund. In keinem einzigen Bereich sind wir mehr technisch führend. Entwicklungsländer geben hier inzwischen den Takt vor, was viele Inländer immer noch nicht begriffen haben. Selbst Flüchtlinge kotzen sich schon aus, wie rückständig hier alles ist.
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  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von SprecherZwo
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Da wir bald keinen Strom mehr haben, brauchen wir auch keine Digitalisierung.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von antiseptisch
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von sunbeam Beitrag anzeigen
    Wie dem auch sei, ich überblicke jetzt gute 20 Jahre Berufsleben und egal in welchem Unternehmen ich war, die Automatisierung und Digitalisierung zieht sich wie ein roter Faden durch diese 2 Dekaden und es wird mit Sicherheit noch weiter zunehmen.
    Das sehe ich anders, denn dadurch, dass ich gerufen werde, wenn eine kaufmännische Verwaltung umgekippt ist oder unter zu hoher Fluktuation leidet, sehe ich viele Prozesse, die zwar digital aussehen, aber am Ende doch wieder nicht ohne Papierausdrucke funktionieren. Und Papier kann schnell mal auf einem Stapel verschwinden, oder gar im Mülleimer. So richtig zu Ende digitalisiert wird in der breiten Masse nicht. Auch weil viele meinen, jetzt wäre mal irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht. Ich werde nie vergessen, wie 1993 überall verkündet wurde, mit ISDN wäre man jetzt dem Endziel der Digitalisierung nahe gekommen. Da gab es noch kein DSL, und keiner wollte sich vorstellen, dass die Entwicklung immer weiter ginge. Ein Problem ist auch die Angst, von Anderen als "übergeschnappt" bezeichnet zu werden, wenn man sich immer wieder neue, smartere Geräte und Lösungen anschafft. Denn ein deutsches Grundübel, das dem vorgelagert ist, ist das Mittelmaß. Schön in der Herde bleiben, niemals ausbrechen, niemals Abkürzungen suchen, damit sich ja niemand aus der Herde vor den Kopf gestoßen fühlt.
    Don't ask for sunshine!

  10. #10
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Standard AW: Warum es hier keine Digitalisierung mehr geben wird

    Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
    Wieso musst du deinen fundierten Beitrag am Ende mit so einem Schwachsinn torpedieren? Schon mal gehört, wie viele Industrie- und Gewerbebetriebe jetzt wieder reumütig von Gas auf Öl umstellen?

    Zu der Unfähigkeit, Prozesse auf digital umzustellen, kommt ja noch die Technikfeindlichkeit. Und erneuerbare Energien sind zwar technisch anspruchsvoll, führen aber indirekt zu höherem CO2-Ausstoß. Deutschland hat hier also nur eine Vorreiterrolle in den Abgrund. In keinem einzigen Bereich sind wir mehr technisch führend. Entwicklungsländer geben hier inzwischen den Takt vor, was viele Inländer immer noch nicht begriffen haben. Selbst Flüchtlinge kotzen sich schon aus, wie rückständig hier alles ist.
    Es ist vollkommen egal was für eine persönliche Ansicht die Bewohner dieses Idiotenlandes haben. Fakt ist das sich die Arbeitswelt rasend wandelt und heute noch sicher geglaubte Jobs über kurz oder lang verschwinden werden. Anfangs habe ich mich noch auf diese Diskussionen des Warum und überhaupt eingelassen. Mittlerweile interessiert mich das nicht mehr. Wer meint nicht mitziehen zu müssen soll sehen wo er bleibt.
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