Der RMBK-Reaktortyp ist eine Fehlkonstruktion, da es u.a. beim Einfahren der Steuerstäbe aufgrund des Graphits erst zu einer Leistungsexposition kommt, bevor die Leistung erst dann - wie gewollt - absinkt. Hinzu kam in Tschernobyl das fehlende Containment, keine Sicherheitshülle. Man hat in der Sowjetunion diesen Reaktortyp aus Kostengründen gewählt. In westlichen Staaten wäre dieser Reaktortyp nicht zugelassen worden.
In der Fernsehserie "Chernobyl" werden die Zusammenhänge gut dargestellt. Vor allem in der letzen Folge wird das Problem des Reaktortyps gut dargestellt, ist aber für diejenigen, die sich noch nie mit der Materie befasst haben, nicht ganz einfach zu verstehen. Auf der Seite "IMBD" gibt es über 3.000 Kommentare zu der Serie in englischer Sprache, viele davon von Osteuropäern - Russen, Ukrainern, Weißrussen, auch Polen, Tschechen u.s.w.. Die Kommentare der Osteuropäer sind voll des Lobes für die Serie, weil sie die damalige Zeit in Osteuropa perfekt dargestellt hätte - die Ausstattung (Kleidung, Fahrzeuge, sogar kleine Details wie Uhren und Fenster), aber auch die Atmosphäre und das "Denken", und ohne westliche Klischees. Viele waren erstaunt, dass eine westliche Produktion das so gut hinbekommen hat.
Geändert von Cicero1 (29.04.2021 um 13:02 Uhr)
Mit den "Freiwilligen" ist das so eine Sache bei den Kommunisten. "Genosse Soldat, möchtest Du "freiwillig" nach Tschernobyl oder zwei Jahre nach Afghanistan?" Genauso in der DDR 1962 vor Einführung der Wehrpflicht: "Bürger, möchtest Du Dich "freiwillig" zur NVA melden? Deine Mutter arbeitet doch als Lehrerin, Du möchtest doch nicht das sie Probleme bekommt, weil ihr Sohn nicht den Sozialismus verteidigen möchte."
Geändert von Cicero1 (29.04.2021 um 13:43 Uhr)
Der Unfall in Fukushima hat doch nichts mit dem Reaktortyp zu tun. Man sollte in Hochrisikogebieten wie der erdbebengefährdetsten Zone der Welt schlicht keine Kernkraftwerke bauen - egal mit welchem Reaktortyp. Wegen dieser Gefahr ging auch Bad Breisig nie ans Netz und Mülheim-Kärlich wurde nach kurzer Zeit wieder vom Netz genommen - obwohl sogar die Gefahr extrem starker Erdbeben an diesen Standorten deutlich niedriger ist als in Japan. Siedewasser- und Druckwasserreaktoren sind aufgrund ihrer Konstruktionsweise übrigens sicherer und weniger störanfällig als dieser RMBK-Typ.
Geändert von Cicero1 (29.04.2021 um 13:43 Uhr)
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Trotzdem scheinen die Strahlung und ihre Folgen die Fortpflanzung von Elchen, Hirschen, Rehen und Wölfen kaum zu beeinflussen. Heute leben ähnlich viele dieser Arten in dem Gebiet rund um Tschernobyl wie in den benachbarten unverstrahlten Schutzgebieten. Wölfe sollen im verseuchten Gebiet sogar siebenmal häufiger vorkommen.
Erklären lässt sich dieses Phänomen nur mit einer Art Strahlenresistenz, die viele Tierarten entwickelt haben müssen. So zeigen Untersuchungen an Vögeln im Sperrgebiet: Die erhöhte Strahlung produziere über die Erzeugung freier Radikale zwar oxidativen Stress in den Körpern der Tiere. Und dieser droht das Erbgut zu schädigen. Doch viele Arten konnten sich offenbar physiologisch daran anpassen – und zwar umso besser, je höher die tägliche Strahlendosis war. Ob auch Wölfe oder Fischotter gelernt haben, sich so gegen die Strahlung zu wappnen, ist noch unklar.
Die weitaus größere Bedrohung für die Wildtiere – das folgt aus den erstaunlichen Beobachtungen rund um Tschernobyl – ist eindeutig der Mensch. Hört er auf, die Tiere zu jagen und ihren Lebensraum zu zerstören, erholen sich die Bestände.
Im Sperrgebiet rund um Tschernobyl können die Tiere hoffen, noch lange ungestört weiterzuleben. Denn Menschen werden so bald nicht zurückkehren: Die zweite Generation nach der Katastrophe aus der Gegend rund um Tschernobyl kämpft noch immer mit der Strahlenverseuchung. Nur zwanzig Prozent der Kinder sollen gesund sein – im Vergleich zu 90 Prozent vor dem Unglück.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
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