Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
Ich sollte was dazu sagen, also sag ich dazu mal was.


Wie jedes Lehrfach einschliesslich der exakten Naturwissenschaften ist auch die Politische Bildung natürlich nicht frei davon, für Propaganda im weitestens Sinne der Wortes ge- oder missbraucht zu werden. Das beginnt bei der Auswahl der Darstellungs- und Anwendungsbeispiele und endet beim Auswendiglernen politischer Parolen. Sich gänzlich freimachen von der Lehrperson, dem Lehrplan mit seinen festgelegten Lernzielen, der Dynamik des Klassenraumes, Tendenzen im Lehrmaterial usw., das geht der Natur der Sache nach nicht. Wollte man das "fehlende Neutralität" nennen, täte ich antworten, Objektivität könne hier nicht mehr sein als der reflektierte Umgang mit der eigenen Subjektivität.

Dass in Bildungssettings insbesondere die Lehrperson als Person eine Rolle spielt, ist eine Binsenweisheit.

Im Falle Politischer Bildung kann eine Neutralität annäherungsweise gelingen, beschränkt man sich auf die Darstellung der Funktionsweise politischer Institutionen (Grundgesetz, Bundesrat, NATO...) und ihre geschichtliche Entwicklung, auf die wichtigsten Theorien zur Funktionsweise und deren (theorie-)geschichtliche Entwicklung, und klassische Lehrbuchbeispiele. Diskussionen zu (nicht nur) aktuellen Themen sollte man vermeiden, meiner Erfahrung nach sind die in Minutenschnelle politisiert. Da wird ein Oberseminar schnell zum HPF!
Ich meine die politische Bildung im Sinne von Erklärung warum was bei welcher Politik passiert und was daran gut oder schlecht ist, denn das ist subjektiv. Das kann sich natürlich von dem unterscheiden, was amendment darunter versteht.