Zitat Zitat von Cicero1 Beitrag anzeigen
Es geht ja bei dem Thema "verheizen" nicht nur um einzelne Kampfhandlungen sondern auch um die Gesamtlage. Während Reynaud und de Gaulle im Juni 1940 unbedingt weiterkämpfen wollten, erkannte Petain die Aussichtslosigkeit der Lage und forderte Waffenstillstandsverhandlungen und setzte sich am Ende durch. Das ist verantwortungsvolles Handeln eines Staatsmannes, der seinem Volk weitere sinnlose Opfer erspart, seine Leute nicht weiter sinnlos verheizt. Als 1943 spätestens nach Kursk klar war, dass das Spiel verloren ist, was auch von Manstein deutlich erkannte, wollte die Clique um Hitler unbedingt noch etwas weiterleben und verheizte lieber sinnlos Millionen weitere Landsleute als sich dem Unausweichlichen zu stellen.
Das ist eben die Frage. Das "Unausweichliche", also die Forderung der bedingungslosen Kapitulation, stand ja schon Anfang 43 fest. Es gibt ja vermutlich rein psychologisch irgendwann einen Punkt, an dem es einfach kein Zurück mehr gibt. Nur ein Vorwärts bis zum bitteren Ende. Selbst wenn man klar sieht wohin das führen muss und das Ergebnis schlecht ist. Das gewinnt irgendwann wahrscheinlich eine Eigendynamik.

Denn letztlich war der Ostfeldzug ja schon gescheitert als man sehen musste, dass die RA nicht kapituliert obwohl sie faktisch innerhalb weniger Wochen zerschlagen war und man vor Moskau scheiterte. Da hätte es auch kein Stalingrad und keine Grossoffensive 43 mehr gebraucht, um zu erkennen, dass man in Russland gescheitert war. Der Zweifrontenkrieg war ja da, und der war nicht zu gewinnen.