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Chronos
Diese ganzen Spielchen mit den Transportmöglichkeiten von Ostasien nach Europa hat man zu Zeiten, als die Seetransporte noch erheblich teurer waren, bereits schon durchexerziert.
Ende der Siebziger/Anfang der Achtziger wurden Güter von Japan über die transsibirische Eisenbahn (Verladepunkt Wladiwostok) nach Deutschland transportiert. Dauer etwa 3 bis maximal 4 Wochen.
Lästig waren allerdings einige Effekte, die die enorme Kälte in Sibirien den Waren zusetzen konnte.
Beispielsweise hatte deutscher Markenhersteller von Unterhaltungselektronik Geräte in Japan gekauft und sein Firmenlogo auf die Fronten aufkleben lassen.
Als die Geräte in Deutschland angekommen waren und die Kartons geöffnet wurden, waren an den meisten Geräten die Firmenschilder des deutschen Importeurs von den Fronten abgefallen, weil der Kleber bei Temperaturen von bis zu -40....-45°C nicht mehr hielt....
Es gab dann auch noch die Methode "Sea-Air", d.h. zwecks Zeitersparnis wurden die Waren in die USA geflogen, dort umgeladen und dann von dort mit Schiffen nach Europa weiter transportiert. Oder auch umgekehrt. Waren per Schiff in die USA oder Kanada, und dann per Luftfracht weiter nach Deutschland.
Spielt heute alles bei Preisen von rund 2.000 Euro für einen 40er-Container auf dem Seeweg keine Rolle mehr.
Zurück zur Seidenstraße: Ganz bestimmt liegt es im Interesse Chinas, über einen Großteil der gesamten Warenstrecke von Ostasien bis nach Europa die volle Kontrolle zu besitzen. Die Chinesen sind gar nicht gerne von unsicheren und nicht ihrer Kontrolle unterliegenden Transportwegen abhängig.
Die Seidenstraße wird daher das neue Fließband für Waren aus China nach Europa (und teilweise dann auch von europäischen Häfen per Schiff dann weiter in die USA. Deswegen auch die Anteilskäufe der Chinesen an europäischen Überseehäfen).