Tja, die Waldgeraden gab es ja da schon nicht mehr, da hätte ich mit Luft verschaffen können ...
Für mich ist "E-Mobilität" ein Synonym für Abschied von unserer individuellen Mobilität im Alltag, der Regelbetrieb des braves, arbeitsamen Menschen mag damit abzudecken sein, das sehe ich ähnlich, aber dort, wo das Auto uns Freiheiten beschert hat, die wir zuvor nicht gekannt haben, wird das E-Auto einen Trend in die Gegenrichtung setzen. Mal schnell auf eine Weißwurst aus Frankfurt nach München? Heute vielleicht unvernünftig, aber technisch kein Problem. Mit einer E-Schüssel dagegen bereits eine kleine Denksportaufgabe in Sachen Lade-Logistik. An einem schönen Wochenende mal eine kleine Alpentour? In der Theorie gerne, in der Praxis kann das aber leicht an den unvermeidlichen Ladepausen alleine scheitern, selbst dann, wenn die Ladestellen nicht alle besetzt sind.
Status Quo ist, dass das Elektroauto die Erfordernisse individueller Mobilität einfach nicht erfüllt, nicht nur zu Ferienbeginn entlang der Hauptreiserouten, das tut es ganz allgemein nicht. Bevor eine komplette Akku-Ladung nicht in der selben Zeit erledigt ist, die heute ein Mal Volltanken beansprucht, und beides identische Reichweite bietet, wird sich daran auch nichts ändern. Und das ist meiner Ansicht nach durchaus politisch gewollt und gewünscht, der Arbeitsalltag darf funktional nicht zu sehr eingeschränkt werden, die persönlichen Freiheiten dagegen sind zumindest allen heute aktiven Parteien herzlich gleichgültig. Das Stimmvieh soll arbeiten, Steuern bezahlen und regelmäßig sein Kreuz an der richtigen Stelle machen, darüber hinsaus darf es aber nicht störend in Erscheinung treten. Kann man es auf diesem Weg in seiner Bewegungsfreiheit einschränken, ist das absolut kein Nachteil...