Woher willst ausgerechnet Du wissen, was blöd ist?
Woher willst ausgerechnet Du wissen, was blöd ist?
"Musiker sind dumm, faul und habgierig!"
~Frank Zappa~
Ach, was soll ich mich abmühen, das Amtsgericht Duisburg hat es doch ganz trefflich formuliert (46 K 361/04):
Ein "3. Reich" hat es übrigens rechtlich ebensowenig gegeben wie eine "Weimarer Republik". Es war stets der Staat "Deutsches Reich", bis er 1949 umorganisert wurde. Der Sezessionsversuch der DDR schlug nach etwa 40 Jahren endgültig fehl.Die Bundesrepublik Deutschland in den Grenzen von 1990 ist der gegenwärtige deutsche Nationalstaat. Einen anderen gibt es nicht. Die Bundesrepublik Deutschland ist als Staat mit dem früheren Deutschen Reich identisch, sie ist dessen heutige rechtliche und tatsächliche Erscheinungsform ... Das Deutsche Reich in seiner historischen Gestalt ist spätestens mit der bedingungslosen Kapitulation aller Streitkräfte vom 7. und 8. Mai 1945 institutionell vollständig zusammengebrochen ... Seine damals noch vorhandenen Organe und sonstigen staatsrechtlichen Strukturen sind im Mai 1945 auf allen Ebenen endgültig weggefallen, an ihre Stelle sind in den folgenden Jahren, zuletzt durch die deutsche Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990, neue, durch allgemeine Wahlen historisch und rechtlich uneingeschränkt legitimierte Strukturen getreten. Anderslautende Behauptungen und Rechtsansichten beruhen auf ideologisch bedingten Wahnvorstellungen.
Es steht nun mal nirgends, dass eine Wahl erst ab einer bestimmten Mindestbeteiligung gültig ist.
Wahlpflicht ist nicht besonders populär, weil sie in die Freiheit der Wahl eingreift. Diese schließt auch ein, sich für keine der angebotenen Alternativen zu entscheiden. Meines Wissens gab es eine Wahlpflicht mal in Belgien, aber inzwischen wohl nicht mehr. Von anderen Ländern kenne ich das nicht.
Ja, das sind "allegorische" (Selbst-)Beschreibungen. Mit dem "treuhänderischen" Verwaltungskonstrukt BRD verhält es sich noch etwas anders. Was das Amtsgericht Duisburg zusammenphantasiert, ist ohne Belang für eine ernsthafte Diskussion. Leider drückst du dich wieder um eine klare Antwort, aber ich interpretiere das mal so, daß auch du davon ausgehst: die BRD meint mit deutscher Staatsangehörigkeit die des Deutschen Reiches.
Ex septentrione lux
Die Geschützten müssen vor den Ungeschützten geschützt werden, indem man die Ungeschützten zwingt, sich mit dem Schutz zu schützen, der die Geschützten nicht geschützt hat
https://www.youtube.com/watch?v=1WzJviSbqcE. Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem...https://www.youtube.com/watch?v=aQhOrgzY3es
Es gibt nur eine davon, nun krieg das doch endlich mal mit. Ein Deutsches Reich gibt es unter diesem Namen nicht mehr, es heißt heute "Bundesrepublik Deutschland". Das ist das Gleiche, nur in Grün, jedenfalls staatsrechtlich, obwohl Territorium und politisches System des deutschen Nationalstaates sich verschiedentlich ganz erheblich verändert haben.
Nein. Du musst schon genau hinhören, was er sagt. Und es im zeitlichen Kontext betrachten.
Er formuliert es natürlich so, wie seine Zuhörer es gerne hören wollten.
Zur deutschen Frage gehörten sie 1989 ohne Zweifel. Davon, dass sie zum deutschen Staatsgebiet gehörten, ist aber keine Rede. Waigel fordert ja die Einheit des deutschen Volkes - nicht die Wiedererlangung ehemals deutschen Territoriums.[Sprecher:] Auch die - so Waigel - ostdeutschen Gebiete jenseits von Oder und Neiße gehörten zur deutschen Frage.
Was er sagte, war also 1989 korrekt. 1990 ist die deutsche Frage beantwortet worden.
Stimmt. Es existiert heute noch, unter anderem Namen und auch sonst neu organisiert.... 1945 ... ist das Deutsche Reich nicht untergegangen.
Formal korrekt. Über keinen Teil des Reichsgebiets war bis damals und vor 1990 völkerrechtlich endgültig verfügt worden. Das "Potsdamer Abkommen" war eine politsche Absichtserklärung, kein Vertrag. Die Abtrennung der Ostgebiete erfolgte 1945 lediglich faktisch, im Vorgriff auf eine vorgesehene Friedensregelung, die aber bis 1989 nicht gekommen war. Dies wurde aber sowohl von der DDR als auch von der Bundesrepublik anerkannt.Es gibt keinen völkerrechtlich wirksamen Akt, durch den die östlichen Teile des Deutschen Reiches von diesem abgetrennt worden sind.
Waigel sagt dann jedoch keineswegs, Deutschland (bzw. die Bundesrepublik) würde Anspruch auf die Ostgebiete als Staatsgebiet erheben. Sondern:
Was er hier 1989 forderte, geschah 1990: das deutsche Volk fand seine staatliche Einheit in freier Selbstbestimmung — auf dem Gebiet westlich von Oder und Neiße.Unser politisches Ziel bleibt die Herstellung der staatlichen Einheit des deutschen Volkes in freier Selbstbestimmung.
Also war zumindest zum Zeitpunkt der Rede alles, was er sagte, juristisch einwandfrei, und außerdem verpflichtete seine Meinung ohnehin niemanden zu irgend etwas.
Waigel war nun mal ein gewiefter Politiker. Er sagte seinen Zuhörern ein paar unstrittige Dinge und überließ es ihnen selbst, daraus die (möglicherweise falschen) Schlüsse zu ziehen. Das ist ihm wirklich gut gelungen; manche tun es heute noch.
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