Da ein Disput über Akkus im Coronastrang fehl am Platze war und eine Moderatorin bereits die Augenbrauen hochgezogen hatte, ziehe ich den folgenden Beitrag hierher in einen neuen Strang:

Zitat Zitat von antiseptisch Beitrag anzeigen
Bist du doof oder was? Wusstest du nicht, dass man Bleisäurebatterien im Winter mit höherer Spannung laden sollte? Willst du dich wieder lächerlich machen mit deiner Ignoranz? Vermutlich gibt es dafür keine Qualitätskontrolle, also wenn die Theorie fehlt, muss die Praxis falsch sein.

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Punkt 2.2.4
Natürlich ist mir die Thematik mit der Ladecharakteristik von Bleiakkus sehr wohl bekannt. Es ging nur um den falschen Satz, im Winter sei die Spannung aus der Lichtmaschine nicht ausreichend, denn die Spannung aus der Lichtmaschine ist - ausschließlich von der Drehzahl abhängig - im Winter exakt gleich hoch wie im Sommer.

Das Problem liegt an der temperaturabhängigen Spannungs-Strom-Charakteristik des chemischen Vorgangs im Bleiakku.

Bei niedrigen Temperaturen benötigt dieser chemische Prozess zu Beginn des Ladevorgangs eine etwas höhere Spannung, um einen bestimmten Ladestrom zu erzeugen.

Nun ist es so, dass bei einem "leeren" Bleiakkus bei niedrigen Temperaturen die übliche Spannung aus der Lichtmaschine aufgrund des dann sehr hohen Innenwiderstands des Akkus noch keinen ausreichenden Ladestrom (I = U/Ri) im Akkus bewirkt und daher die Ladung sehr schleppend oder gar nicht in Gang kommt.

Ein kleines Beispiel aus der Praxis soll dies illustrieren:

Ein völlig entladener 12-V-Bleigel-Akku zeigte bei einer angelegten Ladespannung von 15 V keine Ladestrom-Aufnahme mehr. Anscheinend tot.

Bei Erhöhung der Ladespannung in Bereiche um die 20...25 Volt begann plötzlich ein Strom zu fließen und nach kurzer Zeit stieg dieser Ladestrom so hoch an, dass die Spannung herunter geregelt werden konnte und sich der normale Ladestrom einstellte. Der Akku hatte sich also quasi "regeneriert" und konnte wieder ganz normal betrieben werden.

Merksatz: Nicht nur die Ladespannung ist ein Kriterium, sondern vor allem auch der mögliche sich einstellende Ladestrom.

Auf die Auto-Akkus bezogen: Im Winter bei tiefen Temperaturen reichte früher die Spannung aus der Lichtmaschine prinzipbedingt nicht aus, um bei einem stark entladenen Akku sofort den nötigen Ladestrom fließen zu lassen. Der Akku war also viel zu hochohmig geworden.

Heute kein Thema mehr, da aufgrund der elektronischen Regelung und der heutigen Drehstrom-Lichtmaschinen immer ausreichend Spannung an den Akku angelegt wird, so dass sich immer ein ausreichender Ladestrom einstellen kann.

I (Ladestrom) = U (Akkuspannung) / Ri (Innenwiderstand des Akkus).