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Weil die Fallzahlen jüngst nach oben geschnellt sind, führen die Seychellen neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens ein. Dabei hat der Kleinstaat bereits über 60 Prozent seiner Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Fabian Urech
07.05.2021, 05.30 Uhr
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Diese Entwicklung kommt überraschend. Die Seychellen blicken auf eine rasche und umfassende Impfkampagne in den vergangenen Wochen zurück. Heute sind schon mehr als 60 Prozent der Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft – mehr als in jedem anderen Land der Welt (in Israel liegt der entsprechende Anteil gegenwärtig bei rund 58 Prozent). Seit März hatte die Regierung mehrmals betont, dass sich das Land kurz davor befinde, Herdenimmunität zu erreichen. Mitte April hatten die seychellischen Behörden vor dem Hintergrund der raschen Fortschritte bei den Impfungen schliesslich weitgehende Lockerungen eingeführt und sich als attraktive Feriendestination ohne Quarantänepflicht angepriesen.
Höhere Impfquote als Israel
Diese Entwicklung kommt überraschend. Die Seychellen blicken auf eine rasche und umfassende Impfkampagne in den vergangenen Wochen zurück. Heute sind schon mehr als 60 Prozent der Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft – mehr als in jedem anderen Land der Welt (in Israel liegt der entsprechende Anteil gegenwärtig bei rund 58 Prozent). Seit März hatte die Regierung mehrmals betont, dass sich das Land kurz davor befinde, Herdenimmunität zu erreichen. Mitte April hatten die seychellischen Behörden vor dem Hintergrund der raschen Fortschritte bei den Impfungen schliesslich weitgehende Lockerungen eingeführt und sich als attraktive Feriendestination ohne Quarantänepflicht angepriesen.
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Zugleich wirft die Entwicklung die Frage nach der Wirksamkeit der verabreichten Impfstoffe auf. Nach Informationen der lokalen Gesundheitsbehörden hatten beträchtliche 35 Prozent der Personen, die sich zuletzt mit dem Virus infizierten, bereits zwei Impfdosen erhalten und galten damit zum Zeitpunkt der Ansteckung als vollständig geimpft.
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Die Regierung gab zu diesen besorgniserregenden Zahlen keine weitergehende Erklärung ab. Als Grund für den jüngsten Anstieg nannte die Gesundheitsministerin die vielen privaten Treffen um Ostern und eine Verhaltensänderung in der Bevölkerung. Viele hätten sich wohl zu sicher gefühlt und die Schutzmassnahmen daher nur noch halbherzig befolgt. Einen Teil der Verantwortung dafür muss sich die Regierung indes auch selbst zuschreiben. Berücksichtigt man, dass Anfang April erst rund 40 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft waren und der vollständige Impfschutz erst einige Wochen nach der zweiten Dosis erreicht ist, scheint es im Rückblick so, als habe der Inselstaat die Schutzmassnahmen allzu schnell gelockert.
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Unklare Wirksamkeit der verwendeten Impfstoffe
Ein weiterer Grund für die relativ hohe Zahl der geimpften Infizierten könnte in der Wirksamkeit der eingesetzten Vakzine liegen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wurde bis Mitte April bei rund 60 Prozent der Injektionen der chinesische Impfstoff Sinopharm verwendet, beim Rest jener von AstraZeneca.
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