Es ist im Prinzip die Wirkweise wie beim Novavax-Impfstoff, aber nur mit einem kleinen Teil der Antigenmaterials und deshalb auch nur mit einem Teil der Wirkung. Ich fasse mal zusammen, was ich seit dem Schreiben des Artikels noch dazugelernt habe:
Seriöse Impfstoffe enthalten in der Regel das komplette Spike-Protein oder zumindest große Teile davon (der von Sinovac enthält sogar den kompletten Erreger, was aber wenigstens theoretisch andere Probleme auslösen kann). Auf dem Spike-Protein sitzt auch die Rezeptorbindungsdomäne (RBD), aber sie ist nur ein kleiner Teil davon. Die Antikörper gegen die RBD bilden einen guten Teil des kurzfristigen Schutzes durch einen Impfstoff, aber der lässt auch nach ein paar Monaten schon deutlich nach, und bei den Mutanten ist er von Anfang an deutlich verringert, weil die Mutationen vor allem die RBD betreffen.
Langfristig wichtig, weil wesentlich dauerhafter und so gut wie nicht von Mutationen betroffen, ist die T-Zell-Antwort, die sich schwerpunktmäßig gegen andere Teile des Spikeproteins richtet. Das bekommt man mit dem Stöcker-„Impfstoff“ dann halt nicht, sondern nur Antikörper, die schnell ansteigen, bald wieder abklingen und gegen die Mutanten so gut wie gar nichts bringen.
Ein Experte aus der Branche, mit dem ich gesprochen habe, spekuliert, dass Stöcker möglicherweise deshalb nur Teile der RBD verwendet, weil er es mit seiner Technik einfach nicht hinbekommt, das komplette Spikeprotein zu reproduzieren.