Ein hartes Urteil.Erstmals bin ich allerdings geneigt, Dir zuzustimmen.Mit Abstand das Gescheiteste, dass Du hier je gepostet hast.
Die Abgabe des eigenen Urteilvermögens, quasi das Gegenteil von SAPERE AUDE ist mit das Erbärmlichste, was Menschen sich leisten können.Da hast Du recht.
Schön illustriert in der C- Plandemie.
Siehst Du- mit einer saublöden Antwort reisst man alles wieder ein.Schade.
Bitte lies meine Beiträge genau, bevor du darauf antwortest. Das erwarte ich gerade von dir, weil deine Beiträge vernünftig formuliert sind und auch inhaltlich eine klare Linie verfolgen. Darüber kann man unabhängig von der Bewertung des Inhalts schon mal froh sein.
Die HEUTIGEN Zustände in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und vor allem natürlich in der Türkei spotten jeder Beschreibung. Natürlich ist da nichts von Harmonie zu sehen. Genau das war aber doch meine Aussage, dass eben nur besondere, starke Persönlichkeiten in der Lage sind, eine Diktatur erfolgreich und menschenwürdig zu führen. Erdogan ist ein Wicht, ein heilloses Nichts gegen Ata Türk und auch die aktuellen Staatenlenker in Serbien, Kroatien, Slowenien und Nordmazedonien(!) sind Hanswurste im Vergleich zu Tito. Mit solchen Figuren ist kein Staat zu machen.
Tito und Ata Türk hatten sehr wohl zu Zeiten Ihrer Regentschaft große Erfolge in Sachen Frieden und damit Lebensqualität vorzuweisen. Über die Frauenrechte sprechen wir hier lieber nicht. Informiere dich, wann in westeuropäischen Staaten wie Deutschland und der Schweiz das Wahlrecht für Frauen eingeführt wurde.
Ok, du hältst Menschen für Feiglinge, denen trotz der beschriebenen Negativbeispiele und der innewohnenden Problematik in der Führerpersönlichkeit Diktaturen lieber sind als Demokratien. Dem folge ich nicht. Für mich sind das Menschen, die zielgerichtet einer Ideologie folgen, die sie für die einzig vernünftige halten. Gleiches Recht für alle, sage ich dazu. Du verfolgst auch eine Ideologie die du für vernünftig hältst und ich auch. Ich nehme an, das sind drei verschiedene Ideologien. Welche ist sozusagen am ehesten existenzberechtigt? Die Frage kann man nicht beantworten, ohne in den Bereich des persönlichen Geschmacks abzugleiten, oder reklamierst du für dich eine objektive Position?
Nutzer ausgeschieden
Menschen sind vielleicht keine Feiglinge, aber sie sind auch keine genetisch prädisponierten Demokraten. Es ist nicht die Diktatur, die Unwillen erregt, es sind eigentlich immer ihre üblichen Begleiterscheinungen. Wären sie nicht - und damit meine ich nicht das Verbot oppositioneller Parteien oder so einen Unsinn, sondern ganz banale Dinge des alltäglichen Lebens - wäre die Diktatur vermutlich die beliebteste Regierungsform. Natürlich, man wird niemals alle zufrieden machen, das kann aber auch die Demokratie nicht, die hat dazu aber einen ganzen Sack voll inhärenter Schwächen und Fehler. Und auch Demokratien reagieren mit Einsatz ihrer Staatsmacht, wenn sie sich irgendwie fundamental bedroht fühlen, der Unterschied liegt eigentlich nur darin, dass in Demokratien der Diktator mit gewisser Regelmäßigkeit ersetzt wird.
Ja, so ungefähr. Man sieht das an Macron und an Johnson recht deutlich, die beide durchaus Züge eines Diktatoren tragen. Merkel sehe ich in einem etwas anderen Licht, allein deswegen, weil sie ihr Volk sechzehn Jahre im Stich ließ. Sie hat uns ja mehr ignoriert als gequält.
Überhaupt: Der Begriff "Diktator" ist natürlich semantisch vorbelastet und löst bei vielen Abwehrreflexe aus. Das liegt eben daran, dass viele Diktatoren durch absolut maßlose Grausamkeit und Selbstbereicherung auffielen, und den Begriff völlig verbrannt haben. Eine "Demokratie" ist vergleichsweise sauber in ihrem Ansehen. Das ist reichlich ungerecht, denn gerade Demokratien funktionieren nur solange, wie das Volk eben NICHT selbst regiert. Robespierre hat uns ein schönes Beispiel dafür gezeigt, was geschieht, wenn das Volk zu regieren versucht. Da gibt es immer einen, der sich sofort zum Diktator aufschwingt und Köpfe rollen lässt. Der Franzose hatte nur in seiner geschichtlichen Würdigung das Glück, dass die Zeit in Europa reif dafür war, aus dem Mittelalter in die Neuzeit zu treten. Ansonsten wäre er im Regal gleich hinter Kaiser Nero gelandet.
Wieder nähern wir uns einem Zeitenwandel. Wir nähern uns einem Zeitalter europäischer Diktaturen, die Zeichen dafür sind unübersehbar. Der neue Ratspräsident der EU wird dafür sorgen, dass die europäische Idee abdankt und nationalen Interessen wieder mehr Raum bleibt. Ich bin gespannt, wer sich in Deutschland überzeugend als Führungsfigur anbieten wird. Noch sehe ich auch im hintersten Winkel der Republik keinen geeigneten Kandidaten. Bis ein solcher auftaucht wird die deutsche Demokratie in der jetzigen Form bestehen bleiben. Nicht weil sie so gut funktioniert, sondern weil es noch keine grundsätzliche Alternative gibt. Zumindest aber gibt es innerhalb der Demokratien neuerdings politische Alternativen ;-)
Nutzer ausgeschieden
Also Atatürk ist eine Besonderheit für sich, denn die Formierung der "modernen" Türkei nach dem ersten Weltkrieg zu bewerten, ist eine komplexe Angelegenheit.
Tito hingegen ist ein klares Negativbeispiel, basierend auf meinen Bewertungskriterien. Denn der heutige Zustand der Nachfolgenationen des ehemaligen Jugoslawiens ist zu guten Teilen darauf zurückzuführen, dass ihm kein andauernder Staatsbildungsprozess gelang, in dem ein gemeinsames Leben der Völker möglich war. Offensichtlich war es eine Form der Unterdrückung, die Konflikte eher einfror oder unter der Oberfläche brodeln lies.
Menschenwürdig sind Diktaturen sowieso per Definition nicht, weil grundlegende Rechte, wie Selbstbestimmung und Volkssouveränität fehlen, selbst wenn es einige der wenigen Ausnahmen seien sollten, die sich nicht durch Massenmord, Folter, Geheimpolizeien, Bevorzugung spezifischer Volksgruppen, religiöse Intoleranz oder ähnliches auszeichen.
Zu den Rechten von Frauen zählt nicht nur das Wahlrecht, aber davon abgesehen ist Wahlrecht in einer Diktatur sowieso nur eine Makulatur.
Selbst wenn sie zu ihren Zeiten Erfolge hatten, ist das für mich nicht von großer Bedeutung. Entscheidend ist der langfristige Erfolg. Nimm einmal als Beispiel die unterschiedlichen Diktaturen Venezuelas. Aufgrund der Bodenrente dieses Landes, gab es dort solange der Ölpreis entsprechend gut für die Ölförderer ausfiel, gewaltige Sozialprogramme, große Versprechen.... Worin alle Regime versagt haben, war die Etablierung einer langfristig bodenrentenunabhängigen Wirtschaft und Bildungsstruktur. Denn es lief immer nur auf die kurzfristige Sicherung der eigenen Macht und der der korrupten Eliten (besonders der höheren Offiziere in dem Fall) heraus. Konsequenziell kam mit dem Verfall des Ölpreises der Verfall des Landes, der Währung und der Bevölkerung. Tito hat letztlich eine ähnliche Bilanz, nämlich das völlige Scheitern beim Aufbau einer sicheren Zukunft, situative Erfolge spielen einfach keine gewichtige Rolle.
Die Frage lässt sich sehr einfach beantworten. Es sind marktwirtschaftliche, individualistische und freiheitsorientierte Demokratien. Diese haben Innovationskraft, Kreativität, können eine entsprechende Intelligenzia aufbauen.... Eigentlich egal welchen Leistungsmaßstab man ansetzt, diese Staaten sind klar die besten.
Ob diese Versager an eine Ideologie glauben ist mir in ihrer Bewertung als solche völlig einerlei. Niemand kann mit der gewaltigen Verfügbarkeit historischer Exampel ernsthaft behaupten, Diktaturen wären einen weiteren Versuch wert. Das wäre als kreuzigte man permanent Menschen, in der Hoffnung zufällig mal wieder einen neuen Jesus an den Balken zu nageln.
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