(Auszug)
1.3. Die Entstehung des Sonnensystems und der Erde
Trotz aller Unterschiede zwischen ihnen sind die Planeten des Sonnensystems zusammen mit der Sonne vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren alle aus einer protoplanetaren Gas- und Staubscheibe entstanden. Diese formte sich aus Restmaterie einer Supernova-Explosion, in der alle Elemente, die im Kern des Sterns durch Kernfusion und während der Supernova-Explosion erzeugt wurden, vorhanden waren: von Helium über Kohlenstoff bis Eisen, Gold und Uran. Diese Elemente und auch feiner Staub (bestehend aus Silikaten und Graphit) mischten sich nach der Supernova-Explosion mit wasserstoffhaltigen Gaswolken in der Umgebung. Zuerst entstanden in dieser protoplanetaren Scheibe die Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Da dies weit entfernt von der Sonne geschah, konnten sie aufgrund der niedrigen Temperaturen mithilfe der Kraft der Gravitation relativ schnell große Mengen an Gas um ihre großen Gesteinskerne binden. Später formten sich aus feinem Staub die Kerne der Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars, die in der Folgezeit über zahllose Einschläge anderer Himmelskörper Material ansammelten und auf Planetengröße anwuchsen. Dieser Entstehungsprozess dauerte ca. 100 Millionen Jahre.
1.4. Nur die Erde behielt ihr Wasser
Aufgrund der vielen heftigen Kollisionen in der frühen Entstehungsphase des Sonnensystems sind alle Gesteinsplaneten als sehr heiße, glühende Kugeln entstanden. Einmal abgekühlt waren sie deshalb trocken. Aber woher kam dann das Wasser? Wasser kam bereits in der
protoplanetaren Scheibe vor. Das kostbare Element sammelte sich in entlegenen Gebieten jenseits der Marsbahn
(näher an der Sonne wäre es schnell verdunstet) in Form von Eis unter anderem in porösen Asteroiden und Kometen an. Aufgrund von Wanderbewegungen der Gasriesen Jupiter und Saturn wurden viele wasserhaltige Asteroiden aus ihren Bahnen herauskatapultiert. Einige wurde von der Sonne angezogen, schlugen auf der Oberfläche der inneren Gesteinsplaneten ein und brachten ihnen so das Wasser. Dieses sammelte sich auf den drei Planeten in der Lebenszone
(Venus, Erde und Mars) in Form von Wasserdampf an.
Bedingt durch ihre Nähe zur Sonne wurde der Wasserdampf in der
Venusatmosphäre von der UV-Strahlung der Sonne gespalten und die flüchtige Wasserstoffkomponente entwich ins All.
Der Mars hingegen konnte den Wasserdampf aufgrund seiner zu kleinen Masse nicht halten.
Nur auf der
Erde sammelte sich im Laufe der Zeit immer mehr Wasserdampf in der Atmosphäre an. Dadurch erhöhte sich der atmosphärische Druck und als die Erdoberfläche abkühlte, fiel das Wasser als Regen auf die Oberfläche.
Auf der Erde entstanden auf diese Weise die Meere und Ozeane. Große Mengen an CO2 wurden aus der Luft vom Regen ausgespült und auf dem Meeresboden in Form von Kalkgestein gelagert. So hat der Regen die Atmosphäre der Erde lebensfreundlicher gemacht. Als viel später die Pflanzen begannen, weiteres CO2 aufzunehmen und über Fotosynthese in Sauerstoff umzuwandeln, bildete sich eine Ozonschicht, welche die Erdoberfläche vor UV-Strahlung schützte – eine wichtige Voraussetzung für die biologische Vielfalt auf der Erde.
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