Da hat der ungarische Graf wohl etwas missverstanden...der Name der Wenden ('Slaven') stammt von den Veneti, also den alten Illyrern, die sich zunächst ethnogenetisch in Polen herausgebildet haben aus dem Urariertum (von dort sind sie aber später nach Venezien und den Westbalkan gezogen). Als das heutige Polen durch Wegzug dieser Veneti frei geworden war, konnte es durch die Gothen besiedelt werden, die ab dem 2.Jh. aus Götheburg herüberkamen. Aber auch die Gothen blieben nicht lange im deutschen Nachbarland, sondern zogen weiter zur Krim, dann nach Rumänien und erst danach nach Italien, wo der Odwacker den letzten römischer Kaiser Romulus Augustulus stürzte. Da Polen jetzt schon wieder offenstand, konnten ab dem 6.Jh. die Slaven an der Weichsel entlang das heutige Polen kolonisieren (von ihrer slovakischen Urheimat aus kommend).
Den Germanen in Deutschland war das ziemlich egal, was da für komische Stämmen in ihrer Nachbarschaft hausten - der alte Name "Wenden" oder "Wendland" blieb an dem Land haften, obwohl die Namensgeber, die Veneti, längst weggezogen waren...
Ähnlich hat der Name der Wälschen ja auch zunächst einen Keltenstamm bezeichnet, später waren für die Germanen aber alle römischsprachigen Völkerschaften (u.a. auch Kelten) solche Wälschen, sogar die Walachen, also die Rumänen.
Namen können zwar ein Hinweis sein, aber als Beweismittel eignen sie sich nicht in jedem Fall!