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Empirist
Ich kann nachvollziehen, wo dieses Gefühl herkommt. Corona ist die erste wirklich akute Pandemie, die die meisten Menschen wahrnehmen. Im klassischen medizinischen Alltag ist die Dringlichkeit meist weniger wahrnehmbar und die Evaluationsdaten/Testverfahren kein Gegenstand breiter öffentlicher Diskussion. Außerdem sind sehr viele der Krankheitsbilder gegen die wir Impfen (eben Dank der Impfungen) heute in Westeuropa aus dem Alltagsbild verschwunden, was den Effekt von Impfungen noch abstrakter wirken lässt. Wir haben eben nicht mehr diese erlösende Wahrnehmung immer weniger junger Polioopfer, glücklicherweise.
Tatsächlich sind diese Wirkungsgradangaben, in Verbindung mit weiteren Indikatoren für die Risikoabwägung aber keine Neuerung und bei jedem Impfstoff vorhanden. Dass Impfstoffe in ihrer Effektivität abhängig vom Individuum schwanken und auch garnicht anschlagen können (sog. Impfversager oder moderner Non-Responder), ist immer der Fall, weil man keinen Impfstoff entwickeln kann, der die gesamte Varianz der Merkmale innerhalb einer Population abdecken kann.
Diese Anekdoten (z.B. eine Infektionskette mit bereits Geimpften), haben wir auch im medizinischen Alltag, die landen nur einfach nicht in der Presse. Im Normalfall wird das im Meldeverfahren bemerkt, was wiederum eine Rückmeldung an die Hersteller nach sich ziehen kann.
Die Impfstoffe funktionieren ziemlich gut, die Daten sind recht eindeutig, es sind nur keine mit langer Wirkdauer. Eines der Probleme an der Kommunikation bezüglich der neuen Techniken ist, dass die Bevölkerung in dem Bereich nicht über ein entsprechendes Grundwissen verfügt. Sowohl mRNA Impfstoffe, als auch Vektorimpfstoffe nutzen nichts anderes als bestimmte Abläufe einer Vireninfektion um die Immunantwort auszulösen. Das ist eigentlich nur der nächste logische Schritt in der Impfstoffentwicklung. Denn sowohl das Eindringen in den Zellkern und die Manipulation der darin befindlichen DNA (Funktionsprinzip eines Vektorimpfstoffes), als auch die Einbringung von mRNA in das Zellinnere geschehen bei einer normalen Vireninfektion im Körper. Das geschieht sogar täglich unsagbar häufig in jedem Körper.
Wir haben uns letztlich nur technisch von der einfachsten Methode, der Virualtion (bewusstes Hervorrufen einer leichteren Infektion und ein über 1000 Jahre altes Verfahren aus China) über den Einsatz von Verfahren wie Totimpfstoffen, hin zur Ausnutzung spezifischer Teilvorgänge einer Virusinfektion fortentwickelt.
Auch Schweden hat ein Impfprogramm gegen Corona und steht mit seinen Zahlen auch so nicht wirklich besser da als Deutschland. 3.74 Millionen Infizierte und 91.200 Tote in Deutschland gegenüber Schwedens 1.092 Millionen Infizierten und 14.600 Toten ist bei Beachtung unserer ca. achtfachen Bevölkerungsgröße keine Erfolgsgeschichte.
Zusätzlich muss man sich doch die Frage stellen, wer denn diese "Mächtigen" sein sollen, die dadurch alimentiert werden sollen. Für die Pharmaindustrie sind Impfstoffe nicht das lukrativste Geschäft, weswegen in den letzten Jahrzehnten auch große Unternehmen ausgestiegen sind. Generell ist in der Medizin Behandlung lukrativer als Prävention.
Für die alles überwiegende Mehrheit an Industriezweigen ist Corona von absolutem Nachteil, egal ob Autobauer, Flugzeughersteller, Maschinenbauer oder was auch immer.
Also, mal konkret gefragt, wen meinst du?