Elektroauto Geschichte
Die Geschichte des Elektroautos beginnt mit der Erfindung des Elektroantriebs und reicht ins Jahr
1821 zurück. Der Engländer Michael Faraday war es, der in einem Experiment vorführte, wie ein Strom durchflossener Leiter unter dem Einfluss eines Dauermagneten um die eigene Achse rotierte. Faraday sprach damals von der „elektromagnetischen Rotation“. Faradays Entdeckung gilt als wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung der späteren Elektromotoren.
Das erste Elektroauto
Ladesäule und Elektroauto
Die Elektroauto Geschichte beginnt mit den ersten funktionstüchtigen Elektrofahrzeuge der 1830er Jahre. Dazu gehören etwa das mit einem Gleichstrommotor betriebene Modell eines Schienenfahrzeugs des von Thomas Davenport, der eine Modelllokomotive auf einem Schienenkreis von vier Fuß Durchmesser fahren ließ. Diese Entwicklung war technisch der Durchbruch für die Elektromotoren und somit bedeutsam in der Geschichte des Elektroautos. John Frederic Daniell und der Naturwissenschaftler William Grove beschäftigten sich zur gleichen Zeit mit der Entwicklung neuer Batterietypen wie dem Daniell-Element sowie der Batterie von William Grove.
1838 entwickelte der deutsche Moritz Hermann von Jacobi einen der ersten einsatzfähigen Elektromotoren im Auftrag des russischen Zaren. Sein Motor hatte eine Leistung von 220 Watt und wurde von 64 Platin-Zink-Elementen mit Gleichstrom versorgt. Damit war der Jacobi-Motor in der Lage, ein mit mehreren Personen besetztes Schiff anzutreiben, das 3 km/h erreichte und immerhin gut sieben Kilometer zurücklegte.
Nikola Tesla und der zweiphasige elektrische Generator
Einen bedeutenden Fortschritt in der Geschichte des Elektroautos brachte die Entwicklung des zweiphasigen elektrischen Generators aus der Feder des im heutigen Kroatien geborenen Nikola Tesla. Schon 1878 entwickelte der Erfinder die Idee, statt dem bislang genutzten Gleichstrom fortan auch Wechselstrom zur Energieübertragung zu nutzen und beschäftigte sich zudem mit dem Bau passender Elektromotoren. Tesla gelang es schließlich, durch die Überlagerung mehrerer phasenverschobener Wechselströme ein Drehfeld zu erzeugen, dessen induktive Wirkung einen Anker antrieb.
So entstand der Mehrphasen-Motor und darauf aufbauend das Wechselstrom-System mit Generator, Übertragungssystem und Mehrphasen-Motor. Nikola Tesla ist auch Namensgeber des Cleantech-Unternehmens Tesla Motors Inc., das seit Jahren als Pionier in der Technologie für Elektroautos gilt.
Geschichte des Elektroautos: Das erste Elektroauto
Basierend auf den ersten Blei-Akkumulatoren, stellte der Franzose Gustave Trouvé 1881 auf der Elektrizitätsmesse „Exposition Internationale d‘Électricité“ in Paris das erste Elektroauto, als ein Fahrzeug mit Elektromotor und wieder aufladbarer Batterie, vor. Das als Dreirad konstruierte Elektroauto, das bis zu
12 km/h erreichte, gilt als eine Art Prototyp heutiger Elektroautos. Nach Trouvés Pionierarbeit kamen immer mehr Hersteller auf den Markt. Das erste Elektroauto von William Morrison erinnerte eher an eine Kutsche und wurde von einem 2,5 PS Elektromotor angetrieben, der von acht Batterien unter den Sitzen gespeist wurde. Die Reisegeschwindigkeit betrug bis zu 12 km/h.
Elektroauto Geschichte: Ferdinand Porsche und der Radnabenmotor
Im Zuge der Weltausstellung in Paris stellte schließlich auch der junge Ferdinand Porsche seine Neuheit vor und ist damit ein wichtiges Kapitel in der Elektroauto Geschichte. Das Lohner-Porsche-Elektromobil verfügte über zwei
2,5 PS starke Elektromotoren, die unmittelbar in den Radnaben (Radnabenmotoren) der Vorderräder integriert waren. Damit kam das Auto ohne energiefressendes Zwischengetriebe, Riemen, Ketten und Differentiale zur Kraftübertragung aus. Weise vorausschauend kombinierte Ferdinand Porsche schon kurze Zeit später die beiden elektrischen Radnabenmotoren mit einem Verbrennungsmotor zum Mixte-Antrieb und dem weltweit ersten Hybridfahrzeug. Mithilfe eines Generators erzeugte der Daimler-Verbrennungsmotor Strom für die Batterie, die wiederum die Elektromotoren versorgte.
Der Einsatz von Elektromotoren war damit zur Jahrtausendwende Kern der automobilen Antriebsforschung.
1900 gab es in den USA
1.688 Dampfautomobile,
1.575 Elektrofahrzeuge und
929 Fahrzeuge mit Benzinmotor
Fast alle New Yorker Taxis wurden damals elektrisch angetrieben.
1912 bauten dann
20 Hersteller, zu den bekanntesten Autobauern gehörten die Anderson Electric Car Company und die Columbia Automobile Company, insgesamt knapp
34.000 Elektroautos. Der „Detroit Electric“, eine Automarke der Anderson Company, wurde von
1907 bis 1938 produziert und war trotz seines hohen Anschaffungspreises überaus beliebt. Neben Thomas Edison und John D. Rockefeller besaß auch Henry Ford, Gründer des gleichnamigen Automobilbauers, gleich mehrere Fahrzeuge seines Wettbewerbers und damit der Elektroauto Geschichte.
Geschichte des Elektroautos: Carl Friedrich Benz optimiert den Benzinantrieb
Parallel zu den Arbeiten an Fahrzeugen mit Elektromotoren baute Carl Friedrich Benz seine Motorwagen mit Benzinantrieb.
1886 fuhr mit dem Tricycle erstmals ein dreirädriges Benzinfahrzeug mit Verbrennungsmotor und elektrischem Zünder in Mannheim. Entscheidende Fortschritte bei den elektrischen Anlassern werden dabei dem amerikanischen Erfinder Charles F. Kettering zugeschrieben.
Neben den geringeren Kosten für Benzinautos war zu dieser Zeit auch der Rohstoff Erdöl weder knapp noch teuer. Im Gegenteil: Mit Beginn der kommerziellen Erdölexploration Ende des 19. Jahrhunderts erlebte der Rohstoff eine regelrechte Hochzeit und wurde weltweit nicht zuletzt aufgrund der höheren Energiedichte zum bevorzugten Treibstoff für Maschinen, Automobile und Industrie. So entstanden immer mehr Benzintankstellen.
Das Problem der wieder aufzuladenden Batterien und der sehr teuren Elektroautos war mit dem Verbrennungsmotor nicht gelöst, aber zunächst nicht mehr aktuell. Nicht zuletzt ein Imagewandel führte dazu, dass sich letztlich der Verbrennungsmotor durchsetzte. Wurden doch die lauten Benziner durch geschickte Werbung nicht mehr mit Schmutz und Lärm in Verbindung gebracht, sondern emotional und positiv mit Stärke-Begriffen wie Kraft und Potenz aufgeladen.
Als
1913 auch noch die
Fließbandproduktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor u.a. bei Ford einsetzte, kam die Produktion von Elektroautos bis in die 1920er Jahre
fast vollständig zum Erliegen. Lediglich in einigen
Nischenmärkten gab es weiterhin Angebote – und Nachfrage.
So etwa bis in die
70er Jahre bei der Nutzung als kleine, aber geräuscharme Lieferwagen für die morgendliche Lieferung von Milchflaschen in Großbritannien und den USA oder als Carts auf Golfplätzen. Im Berlin der
50er Jahre kamen elektrische Fahrzeuge zeitweise auch zur Briefkastenleerung zum Einsatz.
Geschichte des Elektroautos in den 1990er Jahren: Wiederbelebungsversuche des Elektroautos
In den 90er Jahren gab es zwei erneute Versuche von großen Automobilkonzernen, einzelne Modelle als Elektrofahrzeuge zu etablieren. Der Golf CitySTROMer von Volkswagen war zwischen
1992 und 1996 die Elektroversion des VW Golf, wurde allerdings ausschließlich in Kleinstserie gefertigt und war nicht zum Verkauf an Privatkunden, sondern vornehmlich für die Nutzung durch Energieversorger gedacht. Allerdings gab es auch in dieser beschränkten Kundengruppe
keine Nachfrage nach dem eMobil und der Golf CitySTROMer wurde bereits nach einer Produktion von
120 Exemplaren wieder eingestellt.
Von
1996 bis 1999 versuchte General Motors mit dem General Motors Electric Vehicle 1 das erste Elektroauto der Kompaktklasse mit einer Stückzahl von immerhin
1.117 Stück im Markt zu etablieren. Allein 800 Fahrzeuge wurden an ausgewählte Kunden, darunter Prominente wie Mel Gibson oder Tom Hanks, vergeben, die restlichen Fahrzeuge wurden verleast und bereits
nach drei Jahren vom Konzern wieder zurückgerufen. Die Leasingverträge konnten nach Angeben des Unternehmens nicht verlängert werden, da GM aufgrund der
fehlenden Ersatzteilproduktion keine längerfristigen Sicherheitsgarantien geben konnte.
Anschließend wurden alle Fahrzeuge der Serie, mit Ausnahme von drei Ansichtsexemplaren, verschrottet.
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