Mehrere ranghohe Personen aus dem Umfeld des Ex-US-Präsidenten Donald Trump haben dessen Wahlbetrugsbehauptungen und Wahlsiegfantasien offen widersprochen. Der Untersuchungsausschusses zur Erstürmung des US-Kapitols zeigte am Montag bei einer Anhörung im Kongress Video-Mitschnitte diverser nicht-öffentlicher Zeugenbefragungen, in denen sich mehrere frühere Regierungsmitglieder und Wahlkampfberater klar von Trumps Vorgehen distanzierten. Ex-Justizminister William Barr und andere bezeichneten Trumps Betrugsvorwürfe als „verrückt“. Barr sagte, der 75-Jährige habe wohl zunehmend „den Kontakt zur Realität verloren“.
Trump behauptet bis heute ohne Belege, er sei durch Wahlbetrug um den Sieg bei der Präsidentenwahl 2020 gebracht worden. Über Wochen versuchte er damals mit fragwürdigsten Methoden, den Wahlsieg seines demokratischen Herausforderers Joe Biden nachträglich zu kippen. Sein Lager scheiterte mit Dutzenden Klagen gegen die Wahlergebnisse. Der Widerstand gegen den Wahlausgang gipfelte in der Attacke auf das Kapitol, die der Untersuchungsausschuss im Kongress aufarbeitet.