Ob es ökonomisch wäre, entschiede ja der Markt. Wenn es jemand anbietet und es findet sich ein Käufer, dann ist das Ökonomie. Wenn jemand für eine Flasche Sekt in einer Bar € 100 ausgibt, die er woanders für € 10 kaufen könnte, dann ist das auch Ökonomie. Es gilt Leute, die leben davon.
Und das Wort "ökologisch" basiert ja zu erst einmal auf irgendwelchen Ideologien. In der Sahara würde es keinen Menschen interessieren, was das ist. Der Mann in der Sahara steckt die Scheinchen ein und in der BRD diskutiert eine Zecke über Ökologie ...
Wenn Dein eigenes Haus keinen Strom hat, dann gäbe es genügend Nachbarn, die ein Schild an ihrer Tür hätten "Verkaufe Strom. Habe eigenes Ladekabel" oder auch nur "Verkaufe Strom. Schliesse Dein Ladekabel bei mir an". In der BRD ist das vielleicht verboten, hier nicht. In Afrika sicher auch nicht.
Und das beschrieb ich doch mit Parallelwirtschaft. Wenn es hier im Zentrum von Lima in den besseren Distrikten verboten ist, dann gibt es eben genügend Anbieter, die das professionell und mit behördlicher Genehmigung regeln, darauf kannst Du Gift nehmen. Und hier bei uns kümmert sich kein Schwein, wie Du Kabel ziehst und ob Du vor Deinem Haus sogar eine Säule aus Metall bastelst, wo Zähler und Steckdosen richtig toll integriert sind.
Deswegen habe ich mich doch hier eingeklingt in diese Diskussion. Nicht, weil mich E-Mobilität besonders interessierte, sondern um einmal zu zeigen, wie das hier abliefe, stellvertretend für Afrika sicher auch, schätze ich mal.
Das Kabel hängst Du einfach aus Deinem Fenster. Geht das nicht, gibt es einen Nachbarn, der das für einen kleinen Obolus macht. Ggf. würde man noch einen Wachmann organisieren, den alle Anwohner mit Ladekabel bezahlen, damit nicht jemand nachts die Ladekabel klaut.
An Deinem Arbeitsplatz gibt es dann auch sicher Strom, wenn Du nicht gerade Förster bist.
In der BRD verkäuft ja auch niemand selbstgebackenen Kuchen, weder von seinem Zuhause, noch im Bus oder an der Bushaltestelle. Hier hängst Du Dir auch einfach ein Schild an die Tür: "Verkaufe gekühltes Bier - 24 h rund um die Uhr" und kein Nachbar macht Ärger, wenn nachts jemand fünf Minuten lang an Deine Tür klopft, bis Du aus den Federn kommst.
Und da glaubst Du, ausserhalb Deiner BRD machen die Leute ein Geschiss, weil irgendwo ein Kabel über dem Gehsteig liegt, oder sie sind zu schüchtern, um den Nachbarn zu fragen? Hier wohnen noch viele Generationen unter einem Dach, viele Menschen arbeiten auch zuhause. Ich schrieb doch, dass sie hier auch auf dem Gehsteig arbeiten, sägen, flexen, schweissen, sprühen. Da ist rund um die Uhr immer jemand, der Dir Dein Kabel in seine Steckdose steckt. Zum Abrechnen braucht er auch nicht zwangsweise ein Wattmeter, sondern kann er über das Ablesen an seinem Stromzähler Abschätzungen machen und danach grob ausrechnen, wieviel Geld er dafür haben wollte.
Ausserdem kann er sich auch mit einem Amperemeter behelfen, wenn ich sehe, dass selbst jeder, der Lebensmittel auf der Strasse verkäuft, schon eine Waage hat. So, wie der hier. VerKäuft Avocados auf einer Schubkarre, hat aber eine grosse Waage und Plastikbeutel zum Eintüten natürlich auch.
Die Plastikbeutel sind natürlich im Preis inbegriffen. Kosten also nichts extra, wie auch hier jetzt im Supermarkt. Sage das nur wegen eventueller Öko-Spinner ...
Mein Vermieter z.B. vermietet zwar Wohnungen tiptop nach zumindest spanischen Standard, also Boden der Wohnräume gefliest, Bad natürlich auch, aber er selber hat im Erdgeschoss noch den Fussboden aus nacktem Beton. Hat einen grossen Raum, wo in einer Ecke auch ein Bett steht für eine Person, und in der anderen Ecke stellen fremde Leute ihr Auto ab und zahlen dafür S/ 5 pro Nacht. In der Mitte steht ein Tisch und ein Computertisch nebendran.
Ich vermute, dass es in Afrika eher so ist, wie bei uns hier und nicht so, wie in Deiner BRD, wo der Nachbar mürrisch glotzt, wen Du ihn fragst, ob er Dir Strom verkaufen könnte/wollte.
Auch hier bei uns gibt es kein "load shedding" oder sonstwelche Restriktionen. Stromausfall war der letzte vielleicht vor zwei oder anderthalben Jahren hier. Ich bin auf Strom und vor allem auf Internet angewiesen, weil sich seit Corona jetzt ausschliesslich zuhause und über das Internet arbeite. Ich gehe nur noch aus dem Haus, um Einzukaufen und der Gesundheit und sozialer Kontakte wegen.
Ich kriege es sogar selbst mit, wenn mein Vermieter wieder an seinem Netzwerk bastelt, wie letzte Nacht. Da war plötzlich gegen 23:00 h das Gateway weg und dann benutze ich mein Handy als WiFi-Router. Mein Vermieter hatte nämlich schon immer WiFi-Antennen auf dem Dach, hat jetzt aber letzte Woche auch noch eine 5 Meter hohe Antenne errichtet. Er verkäuft nämlich den Zugang zu seinem Internet-Anschluss über Kabel auch noch an weit entfernte Nachbarn über WiFi weiter. Dazu konfiguriert er immer auch sein System, damit seine Kunden nicht wiederum sein Datenvolumen selber so leicht weiterverkaufen können.
In der BRD wäre das ja wohl auch wieder verboten. Auch ich habe keinen eigenen Internet-Anschluss, der mich in der Basis-Version pro Monat etwa S/ 80 kosten würde, sondern ich zahle für anteiliges Voll-Speed-Internet über Ethernet-Kabel nur S/ 30 pro Monat. Ohne Vertrag, einfach so. Cash auf die Kralle.
Wie gesagt, ich selber interessiere mich nicht besonders für E-Mobilität, sehe nur ab und an elektrische Motorroller und weiss aus eigener Anschauung, dass viele Leute hier ihr Motorrad im Wohnzimmer im Erdgeschoss stehen haben. ist hier völlig normal. Motorroller ist also nicht das geringste Problem. Und mit "Batterie im Wohnraum" usw. kannst Du vielleicht Leute in der BRD erschrecken, die dann auch sicher noch über "Ökologie" diskutieren wollen. Vielleicht reden sie dann auch über "gesundheitliche Folgen", wo doch die BRD selber nur aus lauter kranken Krüppeln besteht, die beständig an etwas leiden.
Das ist auch wieder so ein Schlagwort aus der kulturmarxistischen Mottenkiste. Genauso wenig, wie in der BRD ein Hartz-IV-ler "diskriminiert" wird, weil man ihm ein Haus mit Swimming.Pool "vorenthält", genauso wenig werden die Bewohner einsamer Gebiete "diskriminiert".
Eine Freundin von mir ist im Regenwald geboren. Wo sie aufgewachsen ist, war "alles gratis". "Grundstück gratis, Wasser gratis, Essen gratis". Und wieso ist sie dann später zuerst nach Tarapoto gezogen, wo alles Geld kostet? Wieso bin ich nicht "diskriminiert", weil ich auch für alles bezahlen muss, und für mich nichts "gratis" ist?
Wenn jemand abgeschieden wohnen will, soll er doch. Auf der einen Seite heisst es ja "Entwicklungsland", weil es sich entwickelt. Gerade Mobilfunk und Internet werden zumindest den Ausbau der Stromversorgung noch weiter vorantreiben. Da sorgt schon jemand anders für ...
Geändert von Rumpelstilz (28.08.2020 um 21:13 Uhr)
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Es geht um Energiedichte und das Prinzip. Wie viele Zellen muss Tesla einbauen? Ich habe die Elektronik des BMS und die Steuerungen offen gesehen...und ich weiß, wie Leistungselektronik aussehen sollte. Mich wundern die Fälle auch nicht mehr, wo ein Tesla spontan in Flammen aufging. Elon hat also nichts neues erfunden...
Die andern bauen die gleichen Zellen ein. Ich nehme die nächsten 2 Wochen eine der ersten Recyclinganlagen für die Dinger in Betrieb. Die Unterschiede zu VW, DB, Opel oder den Japsen und Koreanern sind marginal. die Zellen stammen ja auch fast alle von LG, Samsung und andern Koreanern.
Nicht nur das.
Es fehlt natürlich auch an der entsprechenden Infrastruktur des Netzes.
Die vielfach verbaute Kompakstation (die die 10kV Mittelspannung auf den letzten Metern auf die 400V runtertransformiert) liefert typischerweise 630kVA. Und versorgt dabei 50 bis 200 Wohneinheiten.
Da ist der eigene Schnell-Lader mit 22kW definitv nicht für jeden drin. Auch nicht für jeden Zweiten.
Übrigens, ich habe gestern einen Test gemacht. Musste jemanden von der Fähre abholen. Bin 180 km auf Autobahn und Landstrasse im E-Schnarchtempo gefahren.
Verbrauch 4,2 l Diesel pro 100 km. Bei 55 l Tankvolumen ergibt sich eine Reichweite von 1.300 km. Rückfahrt normal gefahren 5 l Verbrauch, ergibt immer noch 1.100 km Reichweite!
Kosten: 4,50 € pro 100 km. Für ca. 12 € trete ich mir nicht an Ladestationen alle 200 bis 250 km die Füsse platt.
In Asien kommt es wohl darauf an - von welchem Land, von welcher Region reden wird. Singapur kann ich mir gut vorstellen, dass man da auf Akku setzt, in den chinesischen Küstenballungsgebieten wohl auch - aber in Thailand, Vietnam, Philippinnen etc...., ob nun Akku oder Wasserstoff, da habe ich so meine Zweifel.
Wenn dem aber so ist wie Du schreibst - dann ist man als reiner Akku-e-Kfz Anbieter eine Nische mit einem sehr begrenzten Fahrzeugmarkt. Wenn also ein Konzern wie VW aus der Verbrenner-Technologie aussteigt und auf den Akku-e-Antrieb setzt kann sich dies bitterböse rächen, während Wettbewerbsunternehmen (vor allem aus dem asiatischen Raum), welcher nicht den parteipolitischen Restriktionen wie die deutsche Automobilwirdschaft unterliegen, sich ins Fäustchen lachen werden.
Noch ist dem so, aber schau Dir doch die wirtschaftlichen Kenndaten für Länder wie China, Indien, Malaysia etc. an - da geht es seit jahrzehnten steil bergauf und ein Wirtschaftswachstum von 4, 5, 6 und mehr Prozent ist dort nicht unbedingt eine Seltenheit oder Sensation, sondern seit mehr als 20 Jahren die Regel. (in Europa freut man sich seit Jahrtzehnten schon über eine 2 vor dem Komma)
Sicher reden wir da - sinngemäß - noch nicht von morgen oder übermorgen, sondern erst von einer oder zwei Wochen - aber auf diesen Märkten hast Du mittelfristig das größte Potenzial, weil eben dort der Nachholgbedarf am Größten ist. Dies zeigt sich erst bei den "Reichen"...
Ähm - weniger komplex als ein reiner Verbrenner? Ein Hybridantrieb muss deutlicher komplexer sein als ein reiner Verbrenner-Antriebe, was in der Natur der Sache liegt. Immerhin reden wir bei einem Hybrid von zwei Antrieben mit unterschiedlicher "Treibstoffbestückung" unter der Haube.
Lassen wir einmal aussen vor, dass man in China erheblich günstiger produziert.
Das Geschäftsmodell von Musk funktioniert auch anders - Musk will kein Geld mit dem Verkauf von Autos verdienen, die sind nur Mittel zum Zweck um an den großen Reibbach zu kommen - Daten, Daten und nochmals Daten und man sieht auch aktuell womit Tesla seinen "Gewinn" erzielt. Nicht mit dem Verkauf von Autos, sondern mit dem Verkauf von Rechten, Zertifikaten und Daten.
In China, wo noch weniger "Rechte" gelten als in den USA (was für die europäischen Hersteller und dem EU-Datenschutz in dieser Hinsicht ein reales Wettbewerbsproblem ist) könnte man also noch viel mehr "quer"subventionieren - sprich man "verschenkt" das Fahrzeug, weil die daraus gewonnen Daten (sprich Erkenntnisse) sehr viel mehr wert sein werden.
Wollte man da als deutscher (europäischer) Hersteller mithalten müsste man den deutschen bzw. eu-Datenschutz schleifen - auch dies ist ein Teil der Wahrheit der neuen e-Welt oder glaubt wer, dass sich die Amis oder Chinesen darum scheren, was man in Europa unter Datenschutz versteht?
Was so erst einmal korrekt ist - nun aber nichts an der Kernaussage ändert, dass es ökologisch wie ökonomischer sinnfrei wäre.
Ob man nun selber Strom hat oder nicht - ob man dann dem Strom vom Nachbar bekommt oder nicht - da ist doch im Bezug auf die Ladeinfrastruktur völli irrelevant.
Setze Dich in Lima in Dein e-Kfz und fahre dann zu einem Ziel, welches sagen wir 800 Kilometer entfernt liegt, los...in der besten aller Welten wirst Du unterwegs zweimal laden müssen...wo und wie ist die Frage, welches es zu beantworten gilt.
Du wirst jetzt kommen - die Stecken fliegt man - wenn denn am Ziel in der Nähe auch ein Flughafen ist und was macht man denn wenn nun nicht?
Dass es mit der Stromversorgung in den eigenen vier Wänden nicht unbedingt ein Thema ist (wenn man denn dort wo man wohnt auch Strom hat) ist doch nicht die Frage - sondern was tun, wenn man in A losfährt und in B ankommen will, die Akkukapazität aber nicht reicht um von A nach B zu kommen und man gezwungen ist unterwegs zu laden.
Da bist Du eben gezwungen die entsprechende Infrastruktur darzustellen. Sicher kann man dies - um bei Deinem Sahara-Beispiel zu bleiben - auch über eine Art dieselbetriebenes Notstromaggregat darstellen. Kein Thema - nur, weilchen Sinn sollte dies haben?
Weder erwächst daraus ein ökonomischer noch ein ökologischer Vorteill - wäre am Ende also kontroproduktiv, weil würde zum Verbrauch von noch mehr Ressorucen und einem einem zusätzlichen Schadstoffausstoss führen...
Mein Thema ist nicht dass man irgendwie zuhause laden kann (und sei es indem man ein oder mehrere Verlängerungskabel vom seinem Küchenfenster zu seinem Laternenparkplatz legt) - sondern wie kriegt man den Strom unterwegs in den Akku...
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