Des is echt mal krass o.O

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Nasser Remmo - Seine Brüder heissen Rommel und Arafat - entstammt einem der größten und kriminellsten AraberClans in Deutschland.

Geknackte Chat-Protokolle geben Einblick in die Geschäfte der Berliner Unterwelt.
Nun steht die Clan-Größe Nasser Rammou mitsamt seinen Komplizen in Berlin vor Gericht. Es geht um Drogen und Kriegswaffen.

100 Nachrichten schicken sich die Nutzer „Hayabusaclaw“ und „xxx-el-chapo-xxx“ am 30. April 2020. Sie sprechen über Waffen-Deals. Die beiden schicken sie sich übers Handy, genauer gesagt über den Messenger-Dienst EncroChat, der vor allem bei Kriminellen beliebt ist. Ihre Nachrichten drehen sich um Kaliber, Waffentypen und Preise.

„Hayabusaclaw“ schreibt in gebrochenem Deutsch: „Mach mal gute Preis. Ich nimm die beiden Gewehre und die Kugel heute“. Es geht um Maschinengewehre vom Typ „AK“ und die dazugehörige Munition. „xxx-el-chapo-xxx“ schickt Bilder. Beide feilschen über Preise und welche Treffpunkte für die Übergabe infrage kommen.

Es ist nur eines von vielen Beispielen. Ausgedruckt ergeben ihre Chat-Protokolle knapp 150 Seiten. Ermittler können dadurch nachvollziehen, wie die Unterwelt kommunizierte. Die Gespräche sind offen und ungefiltert, die beiden Männer kommunizierten ohne Codes: „Hole morgen Geld ab chef“, schreibt „xxx-el-chapo-xxx“. „Super“, antwortet „Hayabusaclaw“. „Granaten auch? Und Westen“, antwortet „xxx-el-chapo-xxx“. Auch wenn sich beide über einen Kontrahenten ärgerten, wurde es explizit: „Der Typ soll ins Maul bekommen“ und: „Was kostet umlegen?“.

Hinter dem EncroChat-Pseudonym „Hayabusaclaw“ steckt vermutlich Nasser Rammou und hinter „xxx-el-chapo-xxx“ sein Komplize Tim H. Gemeinsam mit Murad R. und Blanka C. wird ihnen der Besitz von Kriegswaffen sowie Drogenhandel vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft sind insbesondere Tim H. und Nasser Rammou arbeitsteilig vorgegangen. Laut Anklage setzte Tim H. unter anderem 500 Kilogramm Marihuana und 500 Kilogramm Amphetamin um. Er soll damit mehr als 60.000 Euro Gewinn gemacht haben, Nasser Rammou mehr als 150.000 Euro.
Am Dienstag hat vor dem Landgericht Berlin unter strengen Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen die drei Männer und eine Frau begonnen. Insgesamt 31 Verhandlungstage sind dafür angesetzt. Es ist der bislang größte Prozess, der auf den sogenannten EnchroChat-Ermittlungen basiert – einem der größten europäischen Fahndungserfolge der vergangenen Jahrzehnte.

Prozessbeobachter erwarten mit Spannung, was das Gericht zu den einzelnen Beweisen und deren Verwertbarkeit sagen wird. In diese Kerbe schlug auch der Strafverteidiger von Tim H., Maximilian Rakow. Er wies darauf hin, dass nach wie vor nicht geklärt sei, wie die deutschen Behörden an die Daten gelangt sind und ob sie überhaupt verwertbar seien.
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Berlin – Clan-Boss Nasser Rammou
(44, trotz anderer Schreibweise gehört er zum berüchtigten Remmo-Clan) kippte letztens vor Gericht um und kam ins Krankenhaus. Weil es ihm gesundheitlich wieder gut geht, wurde der Prozess am Mittwoch zum Abschluss geführt: Rammou muss drei Jahre und neun Monate in Haft, mal wieder …

Der Remmo-Clan ist in spektakuläre Millionen-Verbrechen verstrickt (Goldmünze Bodemuseum, Grünes Gewölbe Dresden). Nasser Rammou saß 15 Jahre, also ein Drittel seines Lebens, im Gefängnis, meist wegen Drogendelikten.

Er ist so schwerkriminell, dass er seit der letzten Haftentlassung im Februar 2018 eine elektronische Fußfessel tragen muss (passiert selten in Deutschland). Genau die bringt ihn nun wieder hinter Gitter.

Der 7. November 2020, Bahnhof Gesundbrunnen (Wedding). In der Nähe befindet sich eine von Tschetschenen frequentierte Moschee. 22 Uhr. Zehn Männer gehen auf die Insassen eines Porsche-SUV los: „Seid ihr Tschetschenen?“ Dann der Angriff! Zwei Schwerverletzte.
Nächster Tag, derselbe Ort, dieselbe Frage. Doppelt so viele Angreifer, noch mehr Brutalität, erneut zwei verletzte Tschetschenen.

Zweiter Tag im Amtsgerichtsprozess gegen Nasser Remmo. Doch den knockte es aus. Er musste aus dem Gericht ins Krankenhaus.

„Das ist als rassistische Tat zu werten“, sagt Amtsrichter Carsten Schwanitz. „Niemand erkannte ihn als Täter direkt wieder. Letztendlich ist es die elektronische Fußfessel, die ihn überführt.“

Nicht alle Hartz-4 Bescheide werden fehlerfrei ausgestellt. Und gegen einen fehlerhaften Bescheid lässt sich Widerspruch einlegen. Das hat vor allem Auswirkungen, wenn gewährte Leistungen vom Jobcenter zu niedrig berechnet wurden.

Mit den aufgezeichneten GPS-Daten der Fußfessel wurde ein Bewegungsprofil des Clan-Bosses erstellt. „Bis auf wenige Zentimeter genau wurde er an beiden Tattagen zu den Tatzeiten an den Tatorten identifiziert“, sagt die Staatsanwältin: „Er ist zweifelsfrei überführt.“
Verurteilt wird er für gefährliche Körperverletzung und schweren Landfriedensbruch. Die Angriffe seien „Vergeltung und Selbstjustiz“ gewesen für einen kurz zuvor erfolgten Streit an seinem Kiosk in der Wildenbruchstraße (Neukölln).

Clan-Boss Nasser Rammou schwieg im Prozess. Seine beiden (hochkarätigen) Verteidiger forderten Freispruch. Er könne das Urteil anfechten, belehrte ihn Richter Schwanitz. Da sprang der Clan-Boss aggressiv auf und schnaubte: „Auf jeden Fall!“

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