Riesige Schwärme fressen die Felder in Ostafrika kahl. Bis zu 25 Millionen Menschen droht die Hungersnot. Pestizide könnten helfen – doch Umweltschützer wehren sich.

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In kurzer Zeit ist alles, was die Bauern zuvor mühselig angepflanzt haben und bald ernten wollten, von den gigantischen Schwärmen kahlgefressen und zerstört. Der größte bisher gesichtete Schwarm in Kenia war 40 mal 60 Kilometer groß und zählte rund 200 Milliarden Tiere. An nur einem Tag frisst eine solche Zahl Heuschrecken in etwa so viel wie 35.000 Menschen essen würden.

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Millionen von Kleinbauern, die in Afrika das Rückgrat der Landwirtschaft bilden, sind von der Plage bedroht – der schlimmsten Heimsuchung für den Ostteil des Kontinents seit einem Vierteljahrhundert.

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Der Kampf gegen Corona verschlimmert die Lage zusätzlich: Durch die Reiseverbote und die Schließung der Grenzen drohen vielerorts die Pestizide auszugehen. Die insektentötenden Pflanzenschutzmittel sind aus Sicht vieler Experten nötig, aber über ihren Einsatz hat sich ein Streit entfacht: Die Chemieindustrie will in die bedrohten Regionen liefern, Umweltschützer und NGOs lehnen den großflächigen Einsatz der Pestizide ab.

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Trotz der dramatischen Lage wehren sich einige NGOs im Westen vehement gegen den grundsätzlichen Einsatz solcher Mittel in der Region.

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Der Streit über die Bekämpfung der Heuschrecken und die dazu eingesetzten Pestizide ist typisch für die erbittert geführte Debatte um die Modernisierung der rückständigen afrikanischen Landwirtschaft. Die Agrarindustrie und die Kritiker eines industriell geprägten Ackerbaus stehen sich frontal gegenüber. Dabei sind die Herausforderungen gewaltig – allein schon, weil sich die Bevölkerung des Kontinents in den nächsten 30 Jahren auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln dürfte.

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Gerade den großflächigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln lehnen Kritiker ab. So warf jüngst die katholische Entwicklungsorganisation Misereor den Agrarchemieherstellern vor, in Teilen Afrikas und in Südamerika Pestizide zu vermarkten, die in der EU gar keine Zulassung hätten. Bayer und BASF konterten, dies würde nichts über die Sicherheit der Produkte aussagen.


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Ein typisches Katze-beißt-sich-in-den-Schwanz-Spiel. Die NGOs lehnen Pflanzenschutzmittel ab, die NGOs lehnen genmanipulierte Pflanzen ab, und an Dreikönig sammeln die Sternsinger wieder für die hungernden Kinderchen in Afrika und übers TV flackert die Werbung der vielen Kinderschutzorganisationen, die sich die Rettung derselben auf die Fahne geschrieben haben.
Bei der zu erwartenden Bevölkerungsexplosion kann das nix mehr werden.