Antrag der Landespolitik
Rettet Berlin jetzt seine Clubs?
Aktualisiert am 14.06.2020-14:25
Der Vorschlag ist nicht neu, aber in der desaströsen aktuellen Lage führt kein Weg mehr an ihm vorbei: Die Berliner Clubs, die ihr Programm selbst kuratieren, sollen als Stätten der Kultur geschützt werden.
Um die Berliner Clubs vor dem Ruin zu retten, sollen sie nun als Kulturstätten anerkannt werden.
Einen entsprechenden Antrag haben die Fraktionen von [Links nur für registrierte Nutzer], Linke und Grünen im Abgeordnetenhaus eingebracht. Schützenswert seien Clubs, die „einen regelmäßigen Spielbetrieb und ein anerkanntes künstlerisches Profil aufweisen, das durch kuratiertes Programm, musikästhetischen Anspruch und ein raumgestalterisches Konzept gekennzeichnet ist“, heißt es darin.
Damit werden Tanzclubs mit konzertähnlichem Programm, von denen es in der Hauptstadt immer noch viele gibt, klar von Diskotheken mit Musik vom Band unterschieden. Als Kulturstätten stünden sie nicht mehr auf der gleichen Ebene mit Vergnügungsstätten wie Bordelle und Spielhallen, sondern hätten ähnliche Voraussetzungen wie Theater und Konzerthäuser: Investoren müssten dann bei neuen Bauvorhaben mehr Rücksicht nehmen und gegebenenfalls für Schallschutz sorgen. Das Berghain, der bekannteste Club Deutschlands, zahlt jetzt schon sieben Prozent Gewerbesteuer – und ist damit als Ort kreativer Leistung anerkannt.
Die Fraktionen kündigten außerdem eine Verstärkung des landeseigenen Lärmschutzfonds' an, der den Clubbetreibern Zuschüsse für Schallschutzmaßnahmen ermöglicht.