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Thema: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

  1. #621
    Hobelpreisträger Benutzerbild von Nietzsche
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    ....
    ...wenn dadurch ein besonderer gesellschaftlicher Willen zu Ausdruck kommen soll, zum Beispiel die Nachsicht für die Tat.
    Nichts anderes haben wir heute: "Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil". Ne, tut es nicht. Denn dann bestimmt "jemand" ob das Strafmaß hoch oder niedrig ist, in deinem Modell kommen dann die individuellen Bedarfsanalysen hinzu, die das Ganze noch mehr aufbauschen als wir es heute schon haben.

    Denn dann wird folgendes passieren: Jemand in einer gehobenen Position erwirtschaftet für das Volk jedes Jahr 1 Milliarde, fällt aber permanent negativ beim Autofahren auf. Sogar ohne Führerschein fährt er und parkt wie eine Rampensau.

    Was willst du nun tun? Fußfessel? Denn eines ist sicher, wenn der seinen Job nicht macht, fehlt die Milliarde, er ist also essentiell wichtig für das Land und dessen Bevölkerung. Und wenn man über genau solche Dinge nachdenkt, sind wir bei dem was wir jetzt schon haben. Die Reichen kommen damit durch, weil sie durch ihr Geld, ihren Einfluss, ihre Macht in Freiheit wichtiger sind (durch den Konsum und den Geldumlauf) als wenn man sie wegsperren würde und sie dann nichts ausgeben und in Umlauf bringen. Von Gerechtigkeit fehlt da dann aber jede Spur, denn wieder ist derjenige, der beruflich viel erreicht unantastbar während derjenige, der auch schon durch seine Umstände gar nicht in der Lage ist einen solchen Einfluss auf das Landesgeschehen zu erbringen, der käme dann in den Knast weil "aufgrund des geringen Einkommens die Gefahr bestünde, dass er das noch einmal macht".

    In meinen Augen also nicht so einfach wie du es vermitteln willst. Und das wäre in fast jedem Bereich so. Es müsste jeder mitmachen und mitmachen wollen ansonsten haben wir weiterhin Unzufriedene die nicht mitmachen und sich abgehangen fühlen, sich isolieren und abkapseln. Zwar in der Hinsicht dann bewusst, während jetzt passiv durch den Zwang, aber mit demselben Ergebnis. Man muss also auch mit einem gewissen Anteil an Unzufriedenen leben.

    Aber wenn wir mit den Unzufriedenen leben müssen, dann müssten wir einsehen, dass gerade wir HIER im Forum die Unzufriedenen sind. Und die Mehrheit die Etablierten wählt. Wir sind also der annehmbare Anteil an Unzufriedenen und die Mehrheit will es genau so, wie es gerade läuft. Tja, und aus der Nummer kommen wir nicht mehr heraus, denn obwohl dein System unserer Ansicht nacht "besser" wäre, da es die Kompetenz und Produktivität ins schier unermessliche immer weiter steigert, und zwar menschlich, sozial und auch gesellschaftlich, will anscheinend die Mehrheit hier genau das nicht, sie wollen das heute so sein lassen wie das gestern und das morgen so sein wie heute. Eine Änderung muss schnell von sich gehen und dann Normalität sein.

    Dein System ist daher der Rundumschlag und ich bezweifel, dass es auch genügend Menschen verstehen würden, denn sie müssten ebenfalls akzeptieren, dass sie dann nicht mehr oben stünden, nein niemals die Chance haben oben zu stehen weil ihre Möglichkeiten beschränkt sind. Denen wird sozusagen die Hoffnung auf etwas höheres erreichen ohne was zu können genommen. Die Illusion, dass aus dem Tellerwäscher ein Millionär werden kann.

    Und es würde unser heutiges Machtverhältnis zerstören sowie global gesehen nicht funktionieren, weil es sich nur auf uns beschränken würde. Die Welt würde einfach so weiter machen wie bisher und wenn wir dann eine Gefahr für andere Länder wären, sei es durch Technik, Intelligenz und Geld/Macht oder Sonstiges würden wir wissen was auf uns zukommt....

  2. #622
    Feldschlangen-Kommando Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von Nietzsche Beitrag anzeigen
    Vollzitat inklusive der drei unten blau hervorgehobenen Textbestandteile
    (...) Nichts anderes haben wir heute: "Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil". Ne, tut es nicht. Denn dann bestimmt "jemand" ob das Strafmaß hoch oder niedrig ist, in deinem Modell kommen dann die individuellen Bedarfsanalysen hinzu, die das Ganze noch mehr aufbauschen als wir es heute schon haben (...)

    Eine qualitativ kompetente Jurisprudenz wäre in meinem Gesellschaftsmodell nach wie vor unabdingbar, lediglich stark um einen individuell richterlichen Ermessensspielraum erweitert. Ein Richter und ein Gericht stünden unter völkischem Einfluss, wären nicht vom Volkswillen unabhängig.

    Was hieße das konkret? Hierzu greife ich dein Beispiel auf:


    (...) Denn dann wird folgendes passieren: Jemand in einer gehobenen Position erwirtschaftet für das Volk jedes Jahr 1 Milliarde, fällt aber permanent negativ beim Autofahren auf. Sogar ohne Führerschein fährt er und parkt wie eine Rampensau. (...)

    Diese für die Volksgemeinschaft überaus wichtige Person zeigt also genau jener Gemeinschaft, was sie wirklich von ihr hält. Meint, den Volkswillen, die Volksgerechtigkeit und Volksgerichtsbarkeit sogar verhöhnen zu können: nicht einmal, zweimal ... sondern regelmäßig. Weil sie glaubt, sich durch ihre ökonomisch wichtige Funktion über das Recht und somit dann auch über die Volkssouveränität hinweg zu setzen.

    Was macht also die Gemeinschaft, fragst du dich...


    Was willst du nun tun? Fußfessel? Denn eines ist sicher, wenn der seinen Job nicht macht, fehlt die Milliarde, er ist also essentiell wichtig für das Land und dessen Bevölkerung. Und wenn man über genau solche Dinge nachdenkt, sind wir bei dem was wir jetzt schon haben. Die Reichen kommen damit durch, weil sie durch ihr Geld, ihren Einfluss, ihre Macht in Freiheit wichtiger sind (durch den Konsum und den Geldumlauf) als wenn man sie wegsperren würde und sie dann nichts ausgeben und in Umlauf bringen. Von Gerechtigkeit fehlt da dann aber jede Spur.


    So eine Person kommt ganz sicher nicht mit einer solchen offensichtlichen Arroganz, solch einer Überheblichkeit - begründet auf eine vermeintlich erwirtschaftete Macht - nicht durch! Wie die Gemeinschaft auf so jemanden reagieren könnte? Hier bitte:

    1. Verwarnungen

    2. Öffentlichmachung selbst kleinster Verfehlungen, wenn deren Häufigkeit immer mehr als Indiz seiner Volksverhöhnung zu interpretieren wäre

    3. Erzieherische Maßnahmen, "Schandmaßnahmen"

    4. Zugriff auf sein Vermögen, Eingriff in seine bürgerlichen Rechte

    5. Lagerhaft, Austausch seiner Person, denn: Niemand ist unersetzbar

    6. Körperliche Verstümmelungen als Bestandteil einer erweiterten Urteilssprechung für unbelehrbare Wiederholungstäter / Serientäter

    7. Todesstrafe für fortwährende Missachtung und Verhöhnung der Volksgemeinschaft


    Aber wenn wir mit den Unzufriedenen leben müssen, dann müssten wir einsehen, dass gerade wir HIER im Forum die Unzufriedenen sind. Und die Mehrheit die Etablierten wählt. Wir sind also der annehmbare Anteil an Unzufriedenen und die Mehrheit will es genau so, wie es gerade läuft. Tja, und aus der Nummer kommen wir nicht mehr heraus, denn obwohl dein System unserer Ansicht nach "besser" wäre, da es die Kompetenz und Produktivität ins schier unermessliche immer weiter steigert, und zwar menschlich, sozial und auch gesellschaftlich, will anscheinend die Mehrheit hier genau das nicht, sie wollen das heute so sein lassen wie das gestern und das morgen so sein wie heute. Eine Änderung muss schnell von sich gehen und dann Normalität sein. (...)

    Die Mehrheit "da draußen" ist nicht mit solchen Gedanken, wie sie hier zum Ausdruck kommen, vertraut.

    Die Mehrheit ist, was ihre politischen Einstellungen und politischen Perspektiven ausmacht, immer noch eher zufrieden als unzufrieden.

    Die Mehrheit ist es nicht mehr gewohnt, die Denkschemata zu verlassen, wie sie das jetzige Deutschland ihnen durch nunmehr fast drei Generationen vermittelt hat.

    Wir denken in Kategorien der Schwäche, des sich Zurücknehmens, des sich selbst Kasteiens, der Unterwürfigkeit, der ideologischen Dogmen, hierzulande dominiert und geprägt von einem christlich-humanistischen Wertekanon.

    Wir denken völkisch als Verlierer; selbst das in uns noch rudimentär vorhandene Nationale äußert sich allenfalls in nationaler / internationaler "Kleinkrämerei".


    Zurück zu "dem Reichen", der viel für sein Volk tut und von daher meint, sich gegenüber der Volksgemeinschaft besondere Rechte herausnehmen zu dürfen.

    Ja, er wird ganz sicher gewisse Privilegien haben. Aber diese werden ihm von der Gemeinschaft aus Achtung und Anerkennung für seine Dienste am Vaterland gewährt, diese Rechte nimmt er sich nicht!

    Und ich bin mir gewiss, dass er aufgrund seiner völkischen Erziehung, seines bisherigen, zufriedenen Lebens in dieser neuen Volksgemeinschaft diese herausragende Stellung, die ihm gewährt wurde, nicht für seinen persönlichen Machtmissbrauch aufs Spiel setzen würde!
    Geändert von Mütterchen (01.07.2020 um 05:53 Uhr) Grund: Kein Mod-Blau verwenden
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  3. #623
    Hobelpreisträger Benutzerbild von Nietzsche
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    ....
    Danke für deine ausführliche Antwort.

    Also würde man sich, wenn eine Person sich permanent daneben benehmen würde, auch mit dem Zweitbesten zufrieden geben, wenn das auch in Konsequenz bedeutet, dass dadurch der Volksgemeinschaft ein Schaden entstünde (in dem Falle die 1 Milliarde pro Jahr). Man stellt also den Gehorrsam höher auf, als die Freiheit sich daneben zu benehmen.
    Nun bin ich kein Psychologe und kein Genetiker, stelle aber die gewagte These auf: Es wird Menschen geben, die gerade deshalb zu Höchstleistungen in einem bestimmten Bereich neigen, weil sie eine derartige Persönlichkeit haben. Diese geht einher mit einer relativ freizügigen Art Gesetzen gegenüber und würden wir von dieser Person VERLANGEN oder ERZWINGEN sich nur um das Volkswohl (im Kleinen wie im Großen) zu kümmern, würden wir keine Höchstleistungen mehr bekommen. Wir müssten uns mit Mittelmäßigkeit zufrieden geben nicht weil es keine gäbe die Höchstleistungen erbringen, sondern weil jene fast immer gekoppelt sind mit Eigenschaften, die sie zu diesen Höchstleistungen bringen. AUfbrausendes Verhalten, Wagemut, Eifer, persönliche Vorteile für sich etc. etc.
    Könnten wir es uns also leisten in politischen Ämtern mit Mittelmäßigkeit zu überleben?
    Desweiteren, könnte diese Mittelmäßigkeit bzw. auch die ausführende Politik im Sinne des Welthandels überhaupt noch zu Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt führen oder würde dadurch unsere Wirtschaft leiden? Denn eines ist sicher, die Arbeitszeiten auf 45 Stunden die Woche zu erhöhen gewinnt mit Sicherheit keinen Blumentopf und ist nicht zum Wohle der Bevölkerung. Ebenso nicht das Renteneintrittsalter auf 70 zu erhöhen wenn man weiss, dass mit 60 Jahren die Leute die Arbeiten nicht mehr verrichten können. Aber letztlich muss alles noch finanzierbar sein. Die Schwelle wann etwas dem Volk dient und wann nicht ist daher sehr niedrig und dann wieder Auslegungssache. Man hätte als Politiker ständig Angst über das Ziel hinaus zu schießen, bekäme dann evtl. nur so Merkel, die da nur sitzen und quatschen aber nicht handeln, weil sie ANGST vor Handlungen und den Konsequenzen haben. Dann haben wir zwar eine Regierung die nur für das Volk agiert, jedoch gehemmt ist durch die Angst des Versagens und der damit einhergehenden Konsequenzen.


    Genau, die Mehrheit da draußen ist an solches Denken nicht gewohnt. Wie willst du die Duckmäuschen aber dazu bringen? Die haben schlicht ANGST vor der Veränderung, weil es könnte ja noch viel schlimmer kommen. Für einen sehr großen Teil kann es erst gar nicht schlimmer kommen (im jetzigen, im Durchschnitt reichen Deutschland) weil sie als Volksangehörige nicht ernst genommen werden, ja sogar von Politik und Medien eingeschüchtert und verhöhnt werden. Wie soll sich ein normaler Bürger gegen diese Drangsalierungen wehren? Wie soll er frei seine Meinung äußern, wenn er dafür verurteilt werden kann bzw. auch gesellschaftlich geächtet und dann aus der freien Wirtschaft verschwindet weil er denunziert wird? Die Bürger sind nicht alle Sarrazin mit genug Geld in der Tasche um einen Systemwechsel auszuhalten bzw. einfach mit den Schäfchen im Trockenen zu sitzen. Da sind Verpflichtungen zu hause, in Form von Menschen, da sind Alltagsabläufe, es fehlt dann z.T. auch an der Zeit sich dagegen effektiv zu wehren. Dafür müsste man alle Mittel des Wehrens kennen. Ich finde eine Änderung ja auch wunderbar, und mal gucken was dann passiert, schlimmer gehts nicht, aber solch ein gravierender Wechsel wie du ihn forderst, WER sollte das tun?


    Ein Punkt fällt mir noch ein. Du schreibst ja, dass jemandem mehr Rechte gewährt werden wegen seiner Arbeit. Aber passiv bedeutet das auch wiederum, dass seine Kinder bessere Startbedingungen bekommen egal ob sie fähig/unfähig oder klug/dumm sind. Letztlich müssen wir ja dennoch mit Geld arbeiten um jemanden zu entlohnen und dieses Geld wird dann auch in diese Unfähigen fließen. Die können sich dann mit Papas/Mamas Geld nen faulen Lenz machen, weil sie es sich leisten können. Sterben die Eltern erben sie alles oder bekommen schon vorher alles überschrieben. Sie zahlen zwar weiterhin Steuern und Abgaben aber für ihr Leben müsste es locker ausreichen nichts zu tun wenn die Stelle der Eltern hoch genug ist. Das könnte man nun unter "Neid" kategorisieren, ich eher unter Privilegien. Die auch gar nicht zu verhindern sind. Zwei Dumme werden von der Wahrscheinlichkeit her eher ein dummes als ein kluges Kind hervorbringen, zwei "fähige" Eltern eher ein angepassteres Kind so dass sich nach und nach doch wieder die Schere öffnet und Kinder von Armen Eltern zu armen neuen Kindern heranwachsen, weil die Kinder der reicheren Eltern mehr dazusteuern können aus ihrem Petto als die ärmeren. Jetzt sagst du: "Ja aber nach meinem System kommt das Kind von armen Eltern dennoch zum Zuge, weil es, wenn es viel kann, zu einem reichen werden kann, während es heute egal ob es fähig oder unfähig ist durch Privilegien nach oben kommt." Da muss man aber erst einmal hin kommen. Während reiche Eltern in bestimmten Kreisen unterwegs sind und daher die "Fähigkeiten" ihrer Kinder durch "Fachkräfte" bezeugen lassen und diese dann eine Arbeit bekommen in welcher sie mit ihren 80% Leistung genausoviel bekommen wie jemand aus armen Verhältnissen mit 120% Leistung. Diese Ungerechtigkeit kannst du mit dem System auch nicht verhindern meiner Meinung nach und auf ihr ist m.u. viel geschuldet. Du kannst ja einen Arbeitgeber nicht zwingen den Fähigsten einzustellen. Nur geht dann irgendwann das Unternehmen kaputt wenn da ein Unfähiger sitzt.

  4. #624
    Feldschlangen-Kommando Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von Nietzsche Beitrag anzeigen
    Danke für deine ausführliche Antwort.

    Also würde man sich, wenn eine Person sich permanent daneben benehmen würde, auch mit dem Zweitbesten zufrieden geben, wenn das auch in Konsequenz bedeutet, dass dadurch der Volksgemeinschaft ein Schaden entstünde (in dem Falle die 1 Milliarde pro Jahr). Man stellt also den Gehorrsam höher auf, als die Freiheit sich daneben zu benehmen.
    Nun bin ich kein Psychologe und kein Genetiker, stelle aber die gewagte These auf: Es wird Menschen geben, die gerade deshalb zu Höchstleistungen in einem bestimmten Bereich neigen, weil sie eine derartige Persönlichkeit haben. Diese geht einher mit einer relativ freizügigen Art Gesetzen gegenüber und würden wir von dieser Person VERLANGEN oder ERZWINGEN sich nur um das Volkswohl (im Kleinen wie im Großen) zu kümmern, würden wir keine Höchstleistungen mehr bekommen. Wir müssten uns mit Mittelmäßigkeit zufrieden geben nicht weil es keine gäbe die Höchstleistungen erbringen, sondern weil jene fast immer gekoppelt sind mit Eigenschaften, die sie zu diesen Höchstleistungen bringen. AUfbrausendes Verhalten, Wagemut, Eifer, persönliche Vorteile für sich etc. etc.
    Könnten wir es uns also leisten in politischen Ämtern mit Mittelmäßigkeit zu überleben?


    Wie soll sich ein normaler Bürger gegen diese Drangsalierungen wehren? Wie soll er frei seine Meinung äußern, wenn er dafür verurteilt werden kann bzw. auch gesellschaftlich geächtet und dann aus der freien Wirtschaft verschwindet weil er denunziert wird? Die Bürger sind nicht alle Sarrazin mit genug Geld in der Tasche um einen Systemwechsel auszuhalten bzw. einfach mit den Schäfchen im Trockenen zu sitzen. Da sind Verpflichtungen zu hause, in Form von Menschen, da sind Alltagsabläufe, es fehlt dann z.T. auch an der Zeit sich dagegen effektiv zu wehren. Dafür müsste man alle Mittel des Wehrens kennen. Ich finde eine Änderung ja auch wunderbar, und mal gucken was dann passiert, schlimmer gehts nicht, aber solch ein gravierender Wechsel wie du ihn forderst, WER sollte das tun?


    Ein Punkt fällt mir noch ein. Du schreibst ja, dass jemandem mehr Rechte gewährt werden wegen seiner Arbeit. Aber passiv bedeutet das auch wiederum, dass seine Kinder bessere Startbedingungen bekommen egal ob sie fähig/unfähig oder klug/dumm sind. Letztlich müssen wir ja dennoch mit Geld arbeiten um jemanden zu entlohnen und dieses Geld wird dann auch in diese Unfähigen fließen.
    Puh, das war ja 'ne Menge von dir. Lass mich mal nur das oben Zitierte "herauspicken":


    1. Der "Zweite hinter dem Ersten" ist nicht der "Zweitbeste", er ist "der Nächste", der "Nachfolgende" ohne jegliche qualitative Bewertung.
    Niemand darf hoffen, er wäre auf einer Position unersetzbar. Und deswegen sollte er auch lieber nicht unersättlich werden... ;-)

    2. Aus Wechseln bezüglich irgendwelcher Personalien würde niemals ein exorbitanter volkswirtschaftlicher Schaden entstehen. Um das zu zu gewährleisten, könnte man auf die alt bewährte Führungsstruktur der sog. "Triumvirate" zurückgreifen: drei sich gegenseitig kontrollierende Führungskräfte.

    3. Jeder Mensch hat grundsätzlich eine Aversion bezüglich Veränderungen. Jeder Mensch hat aber gleichsam auch die Neigung dass er macht, was ihm gesagt wird. Die Einsicht erfolgt dann zumeist im Nachgang.

    4. Zum Gefetteten.

    Ich möchte dazu empfehlen, dass aus einem User-Forum konkrete Treffen der sich hier findenden Gleichgesinnten entwickeln; diese im Idealfall auf allseitigen Wunsch wiederholt werden und sich daraus dann ein oder mehrere, politische "Think Tanks" entwickeln, die den Kern, den Ursprung und die Basis einer europäisch-völkischen Bewegung begründen.

    In den aktuellen Parteien kann sich so etwas leider niemals abbilden.

    5. Und all das muss, darf und soll in dem Wissen passieren, dass das unter der Beobachtung gewisser staatstragender Organe geschieht.

    6. Das Ganze geht nur, wenn neben dem Willen auch gleichsam eine "eiserne" verbale Disziplin vorherrscht.

    Also ich kann mich da auf mich absolut verlassen. Neben mir könnte permanent ein "Verfassungsknecht" sitzen und sein Aufnahmegerät angeschaltet haben.

    Eine neue "Volks-Vernunft" ist normativ nicht unterdrückbar. Ein mehrheitlicher Volkswille ist es auch nicht.

    Hier unter uns sind diejenigen, die an ein "Europe First" appellieren. Und das kann doch nun wirklich nicht verfassungsfeindlich sein...
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  5. #625
    Herzland Benutzerbild von Süßer
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Zunächst: Jede der im Folgenden erwähnten Hierarchie-Stufen sind durch Prüfungsanforderungen zu erreichen und ebenfallab mit einer Spitze und einer Basis ähnlich der vormals idealen Alterspyramide.####

    Richtig, nirgends ist von Geld die Rede.

    Ob das so richtig sein kann?
    So gut ich Deinen oberen Beitrag finde aber wenn Du konkret wirst, wird es unsinnig.

    Es gab schon einen Versuch eine Gesellschaft der Freien zu etablieren, Preussen.
    Das war allen Entwürfen mit Unfreien, Sklaven, Abhängigen überlegen.
    Ohne Kapital kann keine Gesellschaft existieren. Die Lösung ist immer das Kapital beweglicher zu machen.
    Das heutige Problem ist, das Eigentum das Kapital bindet.
    Die Gesellschaft sollte Aufsteigern den Besitz von Kapital ermöglichen. Eine alte Form ist das Lehen.

    Egoismus? Schau in die Modelle des Calvinismus oä. Ist eigentlich schon gelöst.

  6. #626
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    (...) Nichts anderes haben wir heute: "Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil". Ne, tut es nicht. Denn dann bestimmt "jemand" ob das Strafmaß hoch oder niedrig ist, in deinem Modell kommen dann die individuellen Bedarfsanalysen hinzu, die das Ganze noch mehr aufbauschen als wir es heute schon haben (...)

    Eine qualitativ kompetente Jurisprudenz wäre in meinem Gesellschaftsmodell nach wie vor unabdingbar, lediglich stark um einen individuell richterlichen Ermessensspielraum erweitert. Ein Richter und ein Gericht stünden unter völkischem Einfluss, wären nicht vom Volkswillen unabhängig.

    Was hieße das konkret? Hierzu greife ich dein Beispiel auf:


    (...) Denn dann wird folgendes passieren: Jemand in einer gehobenen Position erwirtschaftet für das Volk jedes Jahr 1 Milliarde, fällt aber permanent negativ beim Autofahren auf. Sogar ohne Führerschein fährt er und parkt wie eine Rampensau. (...)

    Diese für die Volksgemeinschaft überaus wichtige Person zeigt also genau jener Gemeinschaft, was sie wirklich von ihr hält. Meint, den Volkswillen, die Volksgerechtigkeit und Volksgerichtsbarkeit sogar verhöhnen zu können: nicht einmal, zweimal ... sondern regelmäßig. Weil sie glaubt, sich durch ihre ökonomisch wichtige Funktion über das Recht und somit dann auch über die Volkssouveränität hinweg zu setzen.

    Was macht also die Gemeinschaft, fragst du dich...


    Was willst du nun tun? Fußfessel? Denn eines ist sicher, wenn der seinen Job nicht macht, fehlt die Milliarde, er ist also essentiell wichtig für das Land und dessen Bevölkerung. Und wenn man über genau solche Dinge nachdenkt, sind wir bei dem was wir jetzt schon haben. Die Reichen kommen damit durch, weil sie durch ihr Geld, ihren Einfluss, ihre Macht in Freiheit wichtiger sind (durch den Konsum und den Geldumlauf) als wenn man sie wegsperren würde und sie dann nichts ausgeben und in Umlauf bringen. Von Gerechtigkeit fehlt da dann aber jede Spur.


    So eine Person kommt ganz sicher nicht mit einer solchen offensichtlichen Arroganz, solch einer Überheblichkeit - begründet auf eine vermeintlich erwirtschaftete Macht - nicht durch! Wie die Gemeinschaft auf so jemanden reagieren könnte? Hier bitte:

    1. Verwarnungen

    2. Öffentlichmachung selbst kleinster Verfehlungen, wenn deren Häufigkeit immer mehr als Indiz seiner Volksverhöhnung zu interpretieren wäre

    3. Erzieherische Maßnahmen, "Schandmaßnahmen"

    4. Zugriff auf sein Vermögen, Eingriff in seine bürgerlichen Rechte

    5. Lagerhaft, Austausch seiner Person, denn: Niemand ist unersetzbar

    6. Körperliche Verstümmelungen als Bestandteil einer erweiterten Urteilssprechung für unbelehrbare Wiederholungstäter / Serientäter

    7. Todesstrafe für fortwährende Missachtung und Verhöhnung der Volksgemeinschaft


    Aber wenn wir mit den Unzufriedenen leben müssen, dann müssten wir einsehen, dass gerade wir HIER im Forum die Unzufriedenen sind. Und die Mehrheit die Etablierten wählt. Wir sind also der annehmbare Anteil an Unzufriedenen und die Mehrheit will es genau so, wie es gerade läuft. Tja, und aus der Nummer kommen wir nicht mehr heraus, denn obwohl dein System unserer Ansicht nach "besser" wäre, da es die Kompetenz und Produktivität ins schier unermessliche immer weiter steigert, und zwar menschlich, sozial und auch gesellschaftlich, will anscheinend die Mehrheit hier genau das nicht, sie wollen das heute so sein lassen wie das gestern und das morgen so sein wie heute. Eine Änderung muss schnell von sich gehen und dann Normalität sein. (...)

    Die Mehrheit "da draußen" ist nicht mit solchen Gedanken, wie sie hier zum Ausdruck kommen, vertraut.

    Die Mehrheit ist, was ihre politischen Einstellungen und politischen Perspektiven ausmacht, immer noch eher zufrieden als unzufrieden.

    Die Mehrheit ist es nicht mehr gewohnt, die Denkschemata zu verlassen, wie sie das jetzige Deutschland ihnen durch nunmehr fast drei Generationen vermittelt hat.

    Wir denken in Kategorien der Schwäche, des sich Zurücknehmens, des sich selbst Kasteiens, der Unterwürfigkeit, der ideologischen Dogmen, hierzulande dominiert und geprägt von einem christlich-humanistischen Wertekanon.

    Wir denken völkisch als Verlierer; selbst das in uns noch rudimentär vorhandene Nationale äußert sich allenfalls in nationaler / internationaler "Kleinkrämerei".


    Zurück zu "dem Reichen", der viel für sein Volk tut und von daher meint, sich gegenüber der Volksgemeinschaft besondere Rechte herausnehmen zu dürfen.

    Ja, er wird ganz sicher gewisse Privilegien haben. Aber diese werden ihm von der Gemeinschaft aus Achtung und Anerkennung für seine Dienste am Vaterland gewährt, diese Rechte nimmt er sich nicht!

    Und ich bin mir gewiss, dass er aufgrund seiner völkischen Erziehung, seines bisherigen, zufriedenen Lebens in dieser neuen Volksgemeinschaft diese herausragende Stellung, die ihm gewährt wurde, nicht für seinen persönlichen Machtmissbrauch aufs Spiel setzen würde!
    Ein System sollte niemals das Recht haben, Zivilisten zum Tode zu verurteilen ... zumal diese die Hausordnung des Systems nicht unterschrieben haben, sondern "nur" hineingeboren wurden. Für einen Staatsdiener, oder Militär, kann es ruhig eine Art Todesstrafe geben, allerdings nicht für jemanden, der quasi durch Zufall in dieses System hineingeworfen wurde. Ich täte ein solches System strikt ablehnen.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  7. #627
    Feldschlangen-Kommando Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von Süßer Beitrag anzeigen
    So gut ich Deinen oberen Beitrag finde aber wenn Du konkret wirst, wird es unsinnig.

    Es gab schon einen Versuch eine Gesellschaft der Freien zu etablieren, Preussen.
    Das war allen Entwürfen mit Unfreien, Sklaven, Abhängigen überlegen.
    Ohne Kapital kann keine Gesellschaft existieren. Die Lösung ist immer das Kapital beweglicher zu machen.
    Das heutige Problem ist, das Eigentum das Kapital bindet.
    Die Gesellschaft sollte Aufsteigern den Besitz von Kapital ermöglichen. Eine alte Form ist das Lehen.

    Egoismus? Schau in die Modelle des Calvinismus oä. Ist eigentlich schon gelöst.

    Ich bin nicht gegen "das Kapital", ich bin lediglich dafür, die Macht des Kapitals "an die Kandare zu legen".

    Und ich sprach nirgends von einer Gesellschaft der Freien; man kann aus meinem Gesagten höchsten eine "Gesellschaft der Gerechtigkeit" ableiten. Im Übrigen: Auch Unfreiheit kann gerecht sein, sonst gäbe es keine Strafen, die sich da "Freiheitsentzug" nennen.
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  8. #628
    Feldschlangen-Kommando Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von Affenpriester Beitrag anzeigen
    Ein System sollte niemals das Recht haben, Zivilisten zum Tode zu verurteilen ... zumal diese die Hausordnung des Systems nicht unterschrieben haben, sondern "nur" hineingeboren wurden. Für einen Staatsdiener, oder Militär, kann es ruhig eine Art Todesstrafe geben, allerdings nicht für jemanden, der quasi durch Zufall in dieses System hineingeworfen wurde. Ich täte ein solches System strikt ablehnen.

    Da ist er, der "hehre" ethische Anspruch. Danke für diesen (erwarteten!) Einwand.

    Was, wenn ich nun kontere, dass in dieser fiktiven Gesellschaft ein jeder zugleich Zivilist und Militär ist?

    Zum Töten. Jeder Einzelne von uns hat das Recht und die Macht, Leben zu geben und zu nehmen.

    Jeder Einzelne ist sich permanent der sich daraus ergebenden Konsequenzen gewahr.

    Es gibt und gab es schon immer: legitimes und nicht legitimes Töten.

    Krieg ist legitimes Töten, eine normativ verankerte Todesstrafe ist legitimes Töten.

    Man kann dieses für sich persönlich zwar ablehnen, dennoch ist das die Realität.
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  9. #629
    Vom Wahnsinn begeistert Benutzerbild von Affenpriester
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Da ist er, der "hehre" ethische Anspruch. Danke für diesen (erwarteten!) Einwand.

    Was, wenn ich nun kontere, dass in dieser fiktiven Gesellschaft ein jeder zugleich Zivilist und Militär ist?

    Zum Töten. Jeder Einzelne von uns hat das Recht und die Macht, Leben zu geben und zu nehmen.

    Jeder Einzelne ist sich permanent der sich daraus ergebenden Konsequenzen gewahr.

    Es gibt und gab es schon immer: legitimes und nicht legitimes Töten.

    Krieg ist legitimes Töten, eine normativ verankerte Todesstrafe ist legitimes Töten.

    Man kann dieses für sich persönlich zwar ablehnen, dennoch ist das die Realität.
    Kriege führen Systeme gegeneinander ... Demokratien ziehen nicht gegen Demokratien in den Krieg, Nazis nicht gegen Nazis, Kommunisten nicht gegen Kommunisten und so weiter. Im Grunde kämpfen Völker gegeneinander, angestachelt durch das System (Regierung, Kirche, Königshaus, usw.) ... das Grundproblem ist dabei der obrigkeitshörige Befehlsempfänger. Aber die Tatsache, dass ich dich wahlweise mit einem Buttermesser erschlagen oder mit einem Bremskabel erdrosseln kann, besagt eben nicht, dass ich ein Soldat mit dem Wappen meines Herren auf der Brust bin. Töten ist nur legitim, wenn beide Seiten vorher mit diesen Regeln einverstanden waren ... z.B. wenn ein deutscher Soldat einen amerikanischen Soldaten auf afrikanischem Boden tötet. Hier geht es gar nicht um Ethik, da scheiß ich ganz locker drauf. Wenn du als Baby in ein System hineingeboren wirst, das du dir weder ausgesucht, noch dem du zugestimmt hast, ist es nicht gerechtfertigt, dich für Ungehorsam hinzurichten. Erst wenn ich Büttel werde, also fürs System arbeite (mit entsprechenden Privilegien), stimme ich dessen Hausregeln zu ... da bin ich auch völlig kompromisslos und sehe das wie die Chinesen ... wer z.B. seine Kompetenzen missbraucht und das Volk betrügt, in die eigene Tasche arbeitet usw., der soll auch abgeholt und erschossen werden.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
    -
    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

  10. #630
    Feldschlangen-Kommando Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Wie könnte man für mehr Demokratie sorgen?

    Zitat Zitat von Affenpriester Beitrag anzeigen
    Kriege führen Systeme gegeneinander ... Demokratien ziehen nicht gegen Demokratien in den Krieg, Nazis nicht gegen Nazis, Kommunisten nicht gegen Kommunisten und so weiter. Im Grunde kämpfen Völker gegeneinander, angestachelt durch das System (Regierung, Kirche, Königshaus, usw.) ... das Grundproblem ist dabei der obrigkeitshörige Befehlsempfänger. Aber die Tatsache, dass ich dich wahlweise mit einem Buttermesser erschlagen oder mit einem Bremskabel erdrosseln kann, besagt eben nicht, dass ich ein Soldat mit dem Wappen meines Herren auf der Brust bin. Töten ist nur legitim, wenn beide Seiten vorher mit diesen Regeln einverstanden waren ... z.B. wenn ein deutscher Soldat einen amerikanischen Soldaten auf afrikanischem Boden tötet. Hier geht es gar nicht um Ethik, da scheiß ich ganz locker drauf. Wenn du als Baby in ein System hineingeboren wirst, das du dir weder ausgesucht, noch dem du zugestimmt hast, ist es nicht gerechtfertigt, dich für Ungehorsam hinzurichten. Erst wenn ich Büttel werde, also fürs System arbeite (mit entsprechenden Privilegien), stimme ich dessen Hausregeln zu ... da bin ich auch völlig kompromisslos und sehe das wie die Chinesen ... wer z.B. seine Kompetenzen missbraucht und das Volk betrügt, in die eigene Tasche arbeitet usw., der soll auch abgeholt und erschossen werden.

    Nun: Jede menschliche Gemeinschaft eines Ordnungsgrades oberhalb der Sippe oder der Kommune stellt zwangsläufig ein System dar.

    Man ist in jeder Gesellschaft Teil des Systems, dient mehr oder weniger diesem System.

    Jedes System - bleiben wir doch lieber bei dem Begriff "Gemeinschaft" - gibt sich einen Wertekanon, der sich in der normativen Ausgestaltung widerspiegelt. Es mag sie zwar geben, die Versuche, eine vermeintlich universelle Ethik normativ zu erfassen, im Grunde jedoch sind all diese Versuche nicht mehr als juristische Improvisationen. Wie es letztlich auf jede juristische Norm, ein jedes Gesetz, zutrifft.

    Der Idealfall ist nun, dass man diese Normen als überzeugend verinnerlicht und dafür auch einsteht. Die sollte im Allgemeinen für die Mehrheit eines Volkes zutreffen - ansonsten "passt" etwas nicht zwischen normativer Ethik und des "Volkes Willen".

    Man könnte sich an dieser Stelle über die Ethik des Krieges im Speziellen oder die Ethik des Tötens im Allgemein unterhalten.

    Mir läge dann aber daran, dass man sich gegenseitig jederzeit eine Ethik einräumt - ob die vom Anderen nun verstanden wird oder für einen selbst nachvollziehbar ist, steht auf einem anderen Blatt...
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

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