Wir hatten hier vor Jahren einmal die Diskussion darüber, ob die Behandlung der Deutschen in Polen einer Intervention legitimiert hätte.
Im Vergleich zu Italien hatten die Deutschen in Polen bedeutend mehr Rechte und es gab deutschen Parteien. Für mich ist es verständlich, dass die Polen ab dem Frühjahr 1939 an der Uhr drehten. Doch immerhin gab es in der polnischen Armee und Marine noch deutsch Offiziere. Der Chef der polnischen Marine war ein Admiral, der im WK I Kommandant deutscher U Boote war.
Das war bei den Italienern etwas anders, nur hat Hitler für seine Südtiroler Landsleute nichts übrig gehabt.
Deswegen trat übrigens Hans Frank, der als Kriegsverbrecher gehängt wurde, zwischenzeitlich aus der NSDAP aus.
[Links nur für registrierte Nutzer]Ein Jahr später allerdings sagte er der NSDAP München am 10. August 1926 recht unverblümt die Meinung, als er von einer Reise nach Südtirol heimkehrte. Er trennte sich von den Parteigenossen, weil diese letzthin dazu neigten, mit dem italienischen Faschismus gemeinsame Sache zu machen, obwohl — wie Frank festgestellt hatte — dieser Faschismus sich in Südtirol als „schlimmster Kulturzerstörer, nämlich der deutschen, gebärdete". Frank erklärte Hitlers Ansichten und Ausführungen über Südtirol im wesentlichen für „unrichtig“ und meinte: „Der Faschismus Italiens ist eine romanisch -völkische Gewalttat, der sich mit unserem Germanismusnie anders als auf der Schranke der Waffen berühren wird. Es ist ferner das Südtiroler Leid wirklich da, nicht, wie Hitler meint, nur eine Kulisse für jüdische Pressestreiche.“ Frank empfahl der NSDAP, doch selbst einmal nach Südtirol zu fahren, um sich dort durch Augenschein zu überzeugen. Er schloß den Brief mit den Worten: „Seid gewarnt, Freunde! Aus prinzipiellen Erwägungen scheide ich in aller Freundschaft aus der Partei, der ich mit ganzer Seele anhing, deren neueste Tendenzen ich aber nicht mitmachen kann. Meine Karte folgt anbei zurück. Heil! Dr. H. Frank."
Tja, hätte der Führer sich mal lieber gegen Italien und für Südtirol entschieden, statt mit den Polen wegen dem Scheiss-Danzig zu stänkern.