"Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen [...] sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst" - BMI
"Der Westen ist das Imperium der Lügen" - Putin
“Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein." - Goethe
Gute Frage. Jedenfalls sicher nicht als Bittsteller im Dreck, die Almosen bräuchten. Die Chinesen sind extrem verbissen, sie betreiben intern gnadenlose Elitenbildung, und sie nehmen ohne große Manschetten jeden Vorteil mit, der sich ihnen irgendwie bietet. Und der Westen macht scheinbar wieder den Fehler, den er in den späten 50ern bei Japan gemacht hat, das man nur als billige Werkbank sah, und als Nation mäßig talentierter Kopisten. Japan war schlicht zu klein, echte Weltmarkt-Dominanz auf Dauer auszuüben, China ist dagegen mühelos groß genug. Und die Chinesen sind gnadenlos pragmatisch, sie können mit nahezu allen kooperieren und ihren Vorteil daraus ziehen. Während der Westen immer auch Ideologie exportieren möchte, zumindest offiziell, scheißen die Chinesen auf Menschenrechte, Umweltschutz etc., und ebenso ist ihnen die Reaktion des Westens (inzwischen) nahezu komplett gleichgültig, der kann sowieso nicht mehr ohne die Chinesen.
So etwas ist immer schwer zu sagen, aber wenn die Chinesen ihre Karten richtig ausspielen, und das traue ich ihnen ohne Weiteres zu, dann könnten sie die erste Weltmacht sein, deren Dominanz wirklich globale Züge trägt.
Hauptsächlich Umweltschutz. Das hat damals hier auch niemand erst genommen, bis ein paar Flüsse total verdreckt waren und die Atemluft in Großstädten und Industriegebieten toxisch war. Plötzlich standen die Grünen auf der Matte und fortan ging es wieder aufwärts mit der Umwelt.
In China soll es auch schon Regionen geben, die inzwischen total verdreckt und unbewohnbar sind. Ob sich in China auch eine Umweltbewegung entwickeln wird? Wird wohl nicht einfach sein. Das Regime wird das gewaltsam verhindern.
Das Regime wird sich im Zweifel für das entscheiden, was ihm den größten quantifizierbaren Gewinn bringt. Und das ist nun mal nicht Umweltschutz. Schön, wenn hier die Flüsse wieder sauber sind, die Luft wieder klar und die Grottenolme glücklich, ich mag Tiere wirklich gern, aber was hat es uns im Gegenzug gekostet? Und was wird uns die Amok laufende Umwelt-Hysterie in naher und mittlerer Zukunft noch kosten? Großprojekte sind schon jetzt fast undurchführbar, Infrastruktur kann wegen Ameisenhügeln oder Eulen nicht gebaut werden, gegen jedes Projekt regt sich umgehend Widerstand, Planfeststellungsverfahren dauern Jahrzehnte, und dann dauert es noch mal Jahre und Jahrzehnte, bis die letzte Klage entschieden ist und wirklich gebaut werden kann. Gut für die Umwelt, für den Wirtschaftsstandort aber extrem toxisch. Als ich vor Jahren bei Siemens war, hatte ich während einer Bahnreise ein interessantes Gespräch mit einem Siemens-Vorstand, ging um den Transrapid. Der meinte dann "Wissen Sie, wieso wir 30 Jahre geforscht und entwickelt haben, aber die Chinesen das Ding nun wirklich bauen? Die haben das Geld, die geben es aus, und die ersticken Widerstände gnadenlos im Keim.". Das gilt da, und es gilt auch sonst. Nicht die "nachhaltigste" Strategie, aber bei uns liegt der Fokus in Großkonzernen auf den nächsten sechs bis achtzehn Monaten, das hat auch nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, man tut nur gerne so.
Vielleicht finden die Chinesen ein vernünftigeres Maß als wir, die hören immerhin nicht auf jeden Irren, der sein Gesicht oft genug in eine Kamera hält. Und China ist flächenmäßig gigantisch, zum einen allgemein, zum anderen besonders im Vergleich zu extrem zersiedelten Westeuropa. Es kann sich noch lange Raubbau leisten, bevor es vielleicht wirklich mal in eine ernste Lage kommt, vielleicht passiert das aber auch nie. Wir werden dann jedenfalls bereits eine Industriebrache sein, und ich habe große Zweifel, dass ausgerechnet China das arme, rückständige Europa dann alimentieren wird...
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