Heute vor 75 Jahren ereignete sich eines der größten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkrieges. Das mit deutschen Flüchtlingen, die der anrückenden Roten Armee zu entkommen versuchten, überladene Passagierschiff 'Wilhelm Gustloff' schien für viele die hoffnungsvolle Rettung zu sein. Doch bereits wenige Stunden nach seiner Abfahrt aus Gotenhafen Richtung Westen wurde die 'Gustloff' - obwohl eindeutig und klar erkennbar als nicht-militärisches Flüchtlingsschiff - von einem sowjetischen U-Boot mit mehreren Torpedos beschossen. Von den über 10.000 Passagieren, darunter hauptsächlich Zivilisten (alleine schon 5.000 davon Kinder) und einige größtenteils verwundete Soldaten von der Ostfront, ertranken oder erfroren die meisten im eiskalten Wasser bei -20 Grad.
Obwohl der Untergang der 'Wilhelm Gustloff' damit die bis heute größte und verlustreichste Schiffskatastrophe der Menschheitsgeschichte darstellt, geriet sie nach dem Krieg schnell in Vergessenheit, da sie nicht in das Narrativ der primär antideutschen Erinnerungskultur sowohl in Deutschland, aber auch international paßte. Auch heute noch ist dieses Kriegsverbrechen an deutschen Zivilisten dem unter umgekehrten Vorzeichen ansonsten so dauerbetroffenen politischen Establishment keine Rede oder Gedenkminute wert, und auch in dem Medien allenfalls eine Randnotiz.
Um so wichtiger ist es, den Mantel des Schweigens, welchen man auch über dieses Verbrechen legen will, zu durchbrechen. Gedenken wir also heute den knapp 10.000 Opfern der 'Gustloff', die in der eisigen Nacht des 30. Januar 1945 in den dunklen Fluten ihr Leben ließen.