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Thema: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

  1. #1
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    Standard „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Diesmal ging es nicht nur um eine Bank. Diesmal wollten sie alle Geld vom Über-Nachtmarkt – dort, wo andere ihr Geld kurzfristig parken, um einen kleinen Zins zu verdienen. Dort wo vor allem Banken und Kreditinstitute ihr Cash kurzfristig lagern oder sich eine kurzfristige Kreditlinie besorgen.

    Doch dort, wo normalerweise ausreichend Liquidität vorhanden ist, um spontane Abhebungen von Unternehmen, Investoren oder Banken zu bedienen, war zu Wochenbeginn plötzlich nicht mehr genug Geld da. Der Liquiditätsengpass sorgte dafür, dass die Repo-Rate, also jener Zins, zu denen sich Banken Geld über Nacht besorgen können, vorübergehend von zwei auf zehn Prozent in die Höhe geschossen ist.
    Das ist das Vierfache der [Links nur für registrierte Nutzer] mit ihrer Geldpolitik anstrebt. Um eine Panik an den Geldmärkten zu verhindern, sah sich die US-Notenbank von New York gezwungen, in einer Not-Aktion Geld bereitzustellen.

    Am Dienstagabend stellten die Währungshüter den Geschäftsbanken über spezielle Wertpapiergeschäfte 53,2 Milliarden Dollar zur Verfügung. Am Mittwoch musste die Fed weitere 75 Milliarden Dollar nachschießen. Allerdings war die Nachfrage nach Geld deutlich höher und so blieb nicht nur die Repo-Rate für die Banken auf deutlich überhöhten Niveaus, sondern der [Links nur für registrierte Nutzer] schoss auf 2,3 Prozent in die Höhe und lag damit über der Obergrenze der Fed.
    Im Klartext: Die Situation war so angespannt, dass die amerikanischen Währungshüter die Hoheit über die Zinsen verloren. Marktteilnehmer sprachen von „verrückten Szenen“, die sich an den Geldmärkten abspielten. Viele fühlten sich ein wenig an die Finanzkrise von 2008 erinnert. Damals hatten viele Akteure ihr Geld zunächst von Lehman Brothers abgezogen und damit die Investmentbank in den Untergang geschickt. Nach der Pleite war dann plötzlich der komplette Geldmarkt eingefroren, weil sich alle Banken und Akteure untereinander misstrauten.
    Auch dieses Mal kam der Liquiditätsengpass quasi aus heiterem Himmel. Banken sind heutzutage besser reguliert und mit deutlich mehr Kapital ausgestattet. Niemand hätte sich vorstellen können, dass es da zu einer Geldklemme kommen könnte.

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  2. #2
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    Standard AW: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Zitat Zitat von Bettina Beitrag anzeigen
    ...
    Am Dienstagabend stellten die Währungshüter den Geschäftsbanken über spezielle Wertpapiergeschäfte 53,2 Milliarden Dollar zur Verfügung. Am Mittwoch musste die Fed weitere 75 Milliarden Dollar nachschießen. Allerdings war die Nachfrage nach Geld deutlich höher und so blieb nicht nur die Repo-Rate für die Banken auf deutlich überhöhten Niveaus, sondern der [Links nur für registrierte Nutzer] schoss auf 2,3 Prozent in die Höhe und lag damit über der Obergrenze der Fed.
    Im Klartext: Die Situation war so angespannt, dass die amerikanischen Währungshüter die Hoheit über die Zinsen verloren. Marktteilnehmer sprachen von „verrückten Szenen“, die sich an den Geldmärkten abspielten. Viele fühlten sich ein wenig an die Finanzkrise von 2008 erinnert. Damals hatten viele Akteure ihr Geld zunächst von Lehman Brothers abgezogen und damit die Investmentbank in den Untergang geschickt. Nach der Pleite war dann plötzlich der komplette Geldmarkt eingefroren, weil sich alle Banken und Akteure untereinander misstrauten.
    Auch dieses Mal kam der Liquiditätsengpass quasi aus heiterem Himmel. Banken sind heutzutage besser reguliert und mit deutlich mehr Kapital ausgestattet. Niemand hätte sich vorstellen können, dass es da zu einer Geldklemme kommen könnte.

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    Doch, doch, das konnten und können sich einige Geldfachleute wie z.B. Herr Sinn durchaus vorstellen. Dabei ist das Problem der Target-Salden noch nicht mit angesprochen, wiel dies sehr im Hintergrund gehalten wird. Auch hier wurde Herr Sinn schon früh aktiv, aber er wird von den regierungshörigen "Fachleuten" möglichst nach hinten gedrängt. Zu viel Ahnung stört doch nur. [Links nur für registrierte Nutzer]
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  3. #3
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    Standard AW: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Es hatte damit zu tun, dass das US-Finanzministerium im Augenblick massive Mengen an T-Bills emittiert, wodurch Liquidität(Guthaben mit der Federal Reserve) aus dem System genommen wird. Zusätzlich müssen noch in diesem Jahr viele Milliarden US-Dollar an Unternehmensanleihen refinanziert werden. Der dritte Faktor sind neue Regeln nach der Finanzkrise, die Bankbilanzen massiv beschränken.
    Um die großen Mengen an T-Bills zu finanzieren müssen die Primary Dealer (große US-Banken) diese in ihre Bilanz nehmen und mittels Repurchase Agreements finanzieren.
    Wenn ein Repo-Satz plötzlich in die Höhe schießt ist das der Zins für diese Finanzierungstransaktion (Overnight Repo). Es herrscht also eine Knappheit an US-Dollar Liquidität, um diese Finanzierungstransaktionen in voller Höhe zu bewerkstelligen. In diesem Fall kann die Federal Reserve of New York an den Markt kommen und unbegrenzte Reverse Repos(der Gegenpart des Repos; bzw. Geldgeber) an den Markt geben, wodurch diese Knappheit entschärft wird.

  4. #4
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    Standard AW: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Zitat Zitat von Swesda Beitrag anzeigen
    Doch, doch, das konnten und können sich einige Geldfachleute wie z.B. Herr Sinn durchaus vorstellen. Dabei ist das Problem der Target-Salden noch nicht mit angesprochen, wiel dies sehr im Hintergrund gehalten wird. Auch hier wurde Herr Sinn schon früh aktiv, aber er wird von den regierungshörigen "Fachleuten" möglichst nach hinten gedrängt. Zu viel Ahnung stört doch nur. [Links nur für registrierte Nutzer]
    Es wurde tatsächlich antizipiert von Fachleuten. Nicht von Sinn, sondern von diversen Research-Abteilungen der Primary Dealer. Target2 hat hiermit wirklich nichts zu tun.

  5. #5
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    Standard AW: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Es wurde tatsächlich antizipiert von Fachleuten. Nicht von Sinn, sondern von diversen Research-Abteilungen der Primary Dealer. Target2 hat hiermit wirklich nichts zu tun.
    Nein, hat es nicht, aber Sinn hat sich auch dieses Themas angenommen und das wurde scheinbar von der Öffentlichkeit auch nicht weiter zur Kenntnis genommen.
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  6. #6
    Wehrwolf Benutzerbild von Seligman
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    Standard AW: „Verrückte Szenen“ – US-Geldmarkt erlebt plötzlichen Bankrun

    Zitat Zitat von Bettina Beitrag anzeigen
    Diesmal ging es nicht nur um eine Bank. Diesmal wollten sie alle Geld vom Über-Nachtmarkt – dort, wo andere ihr Geld kurzfristig parken, um einen kleinen Zins zu verdienen. Dort wo vor allem Banken und Kreditinstitute ihr Cash kurzfristig lagern oder sich eine kurzfristige Kreditlinie besorgen.

    Doch dort, wo normalerweise ausreichend Liquidität vorhanden ist, um spontane Abhebungen von Unternehmen, Investoren oder Banken zu bedienen, war zu Wochenbeginn plötzlich nicht mehr genug Geld da. Der Liquiditätsengpass sorgte dafür, dass die Repo-Rate, also jener Zins, zu denen sich Banken Geld über Nacht besorgen können, vorübergehend von zwei auf zehn Prozent in die Höhe geschossen ist.
    Das ist das Vierfache der [Links nur für registrierte Nutzer] mit ihrer Geldpolitik anstrebt. Um eine Panik an den Geldmärkten zu verhindern, sah sich die US-Notenbank von New York gezwungen, in einer Not-Aktion Geld bereitzustellen.

    Am Dienstagabend stellten die Währungshüter den Geschäftsbanken über spezielle Wertpapiergeschäfte 53,2 Milliarden Dollar zur Verfügung. Am Mittwoch musste die Fed weitere 75 Milliarden Dollar nachschießen. Allerdings war die Nachfrage nach Geld deutlich höher und so blieb nicht nur die Repo-Rate für die Banken auf deutlich überhöhten Niveaus, sondern der [Links nur für registrierte Nutzer] schoss auf 2,3 Prozent in die Höhe und lag damit über der Obergrenze der Fed.
    Im Klartext: Die Situation war so angespannt, dass die amerikanischen Währungshüter die Hoheit über die Zinsen verloren. Marktteilnehmer sprachen von „verrückten Szenen“, die sich an den Geldmärkten abspielten. Viele fühlten sich ein wenig an die Finanzkrise von 2008 erinnert. Damals hatten viele Akteure ihr Geld zunächst von Lehman Brothers abgezogen und damit die Investmentbank in den Untergang geschickt. Nach der Pleite war dann plötzlich der komplette Geldmarkt eingefroren, weil sich alle Banken und Akteure untereinander misstrauten.
    Auch dieses Mal kam der Liquiditätsengpass quasi aus heiterem Himmel. Banken sind heutzutage besser reguliert und mit deutlich mehr Kapital ausgestattet. Niemand hätte sich vorstellen können, dass es da zu einer Geldklemme kommen könnte.

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    ...Interessant. Was die da so treiben. Ich musst lachen als ich gelesen habe dass die Nachfrage sehr hoch sei.... hahahaha! Jeder will Geld, was fürne Überarschung!
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