Zitat von
Mark Mallokent
Folgenden beherzigenswerten Aufruf fand ich bei "Politically Incorrect"
Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
Betr.: Ihre Guantanamo-Kritik kurz vor Ihrer USA-Reise
Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin,
fest verankert in der von Adenauer begründeten Tradition der Westeinbindung Deutschlands, somit in Opposition zu Schröders Rhetorik des Deutschen Weges und der verhängnisvollen Achsen-Politik Paris-Berlin-Moskau, haben wir "pro-amerikanischen Blogger" uns in den letzten Jahren trotz heftigem Gegenwind stets für die deutsch-amerikanische Freundschaft eingesetzt.
Nicht zuletzt wegen Ihres Washington Post-Artikels vom 20. März 2003, in dem Sie sich mutig und entgegen der political correctness hierzulande solidarisch zu US-Präsident Bushs "War On Terror" geäußert haben, knüpften und knüpfen wir an Ihren Besuch in Washington große Erwartungen. Durch Ihre im Spiegel veröffentlichte Kritik an Guantanamo hat unsere Zuversicht allerdings einen erheblichen Dämpfer erfahren. Gleichgültig, Frau Bundeskanzlerin, wie Sie die Institution Guantanamo bewerten, so hätten wir uns doch in jedem Fall gewünscht, dass Sie den Aspekt transatlantischer Partnerschaft und westlicher Interessengemeinschaft stärker herausgestellt hätten gegenüber einem Thema, das einer sehr viel größeren Differenziertheit bedarf als der kurzen Aussage, dass "eine Institution wie Guantanamo auf Dauer so nicht existieren kann und darf". Sie, Frau Bundeskanzlerin, wissen besser als wir, dass der islamistische Terrorismus eine neue Bedrohung darstellt und wir uns dieser neuen Herausforderung stellen müssen, um unser Leben zu schützen - auch wenn es dabei unter Umständen nötig ist, "rote Linien" zu verschieben.
Machtpolitische Koalitionserwägungen, der temporäre Applaus der Opposition, mancher Medien und Demoskopen für Ihre publizierte Haltung in dieser Angelegenheit sollte Sie daher nicht dazu verleiten, mit dem hierzulande vorherrschenden anti-amerikanischen Mainstream zu schwimmen und sich vom neuen deutschen Volkssport – dem Bush-Bashing – anstecken zu lassen. Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen über eine seit Jahrhunderten bewährte Demokratie, die uns von NS-Faschismus, Stacheldraht und Mauer befreit hat und die es darum nicht verdient, dass Staats- und Regierungschefs, die sie besuchen, dieses mit Menschen- und Bürgerrechtsappellen und der typisch deutschen moralischen Überlegenheit flankieren; solch eine anmaßende Haltung kannten wir bisher nur von Ihrem Vorgänger, Frau Bundeskanzlerin.
Es mag sein, Frau Dr. Merkel, dass Wahlen in der Mitte gewonnen werden. Aber sie werden bei Ihren Stammwählern eventuell verloren - und die schweigende Mehrheit dieser Stammwähler steht nach wie vor zur festen transatlantischen Freundschaft mit den USA. Es wäre daher schon viel gewonnen, wenn Sie, Frau Bundeskanzlerin, den Eindruck noch nachdrücklicher vermitteln würden, dass in Anbetracht des globalen Terrors die uneingeschränkte Freundschaft und das Vertrauen zu den Vereinigten Staaten von Amerika für unser Überleben unabdingbar sind. Die USA sollten von uns wieder als Freunde, Alliierte und Vertraute behandelt werden und eben nicht - wie hierzulande tagtäglich medial suggeriert - als "die eigentlich Bösen auf dieser Welt"!
Hochachtungsvoll
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