Der „Kampf gegen Rechts“ ist inzwischen ein hunderte Millionen schweres Unternehmen, das unzählige Initiativen nährt und fördert. Damit die Staatsknete zuverlässig weiter fließt, müssen immer neue „Rechte“ erfunden werden. Der Phantasie scheinen dabei keine Grenzen gesetzt zu sein, am wenigsten von journalistischen Skrupeln. Der vorläufige Höhepunkt dieser Bemühungen wurde von zwei Relotius-Jüngern der
Zeit, Christian Fuchs und Paul Middelhoff produziert. Ihr „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ hat den noch auszulobenden Relotius-Preis für Haltungsjournalismus hoch verdient. Beide sind so genannte „Investigativ-Reporter“ und arbeiten für das gleichnamige Ressort der
Zeit. Es verwundert nicht, dass sie sich mit dem Titel „Journalisten des Jahres“ bzw. „30 unter 30-Journalisten“ schmücken dürfen. Gegen „rechts“ zu recherchieren scheint geradezu eine Anwartschaft auf Auszeichnungen zu sein, egal wie das Rechercheprodukt aussieht.
Auch ein renommierter Verlag findet sich dann leicht. Der müsste seine Lektoren allerdings fern gehalten haben, damit der Veröffentlichung nichts im Wege stand. Weil die beiden Investigativ-Genies auch mich in ihr hexenhammermäßiges Opus Magnum integriert haben, muss ich mich leider mit ihrem Machwerk beschäftigen. Das Ergebnis ist: Wenn alle „Recherchen“ zu den im Buch genannten Personen von der Qualität sind, wie die über mich, stimmt an den fast 300 Seiten so gut wie nichts. [...]