Frankreichs Kriegsplan war der „permanente Angriff“

Der französische „Plan XVII“ von 1911 setzte auf russischen Beistand und konzentrierte 1,7 Millionen Soldaten gegen Lothringen und die Pfalz. Sogar die Invasion Belgiens zogen die Militärs ins Kalkül.

Bereits 1912 konnte der französische Generalstab den Erfolg seines Werbens bei dem neuen Verbündeten um einen schnellen (innerhalb von zwei Wochen) und massiven Aufmarsch (mit zwei Armeen, die übrigen gegen Österreich) gegen Deutschland im Fall eines Krieges aktenkundig machen: „Das russische Kommando erkennt Deutschland als Hauptgegner an.“ Nicht zuletzt auf diese Versicherung gründeten Frankreichs Militärs die radikale Neuformulierung ihrer Strategie.

Im Sinne eines „permanenten Angriffs“ wollte er den Krieg umgehend auf deutschen Boden tragen. Als Joseph Joffre 1911 zum Chef des Generalstabs aufstieg, machte er daraus eine Doktrin: Allein die Offensive biete die Chance, den Willen des Gegners zu brechen. In diesem Sinne führte er auch Gespräche mit dem britischen Entente-Partner, auf den man bislang nur bei der marinen Verteidigung gesetzt hatte.


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