Diese Diskussion wäre deutlich interessanter, wenn man sich überlegt, was man für die vom Staat erbrachten Leistungen letztendlich zahlt. Wie effizient ist der Staat eigentlich? Zumindest die Tatsache, dass man doch deutlich von anderen Staaten in dieser Hinsicht entfernt ist, sollte zumindest eine Überlegung wert sein. Ich halte den deutschen Staat immer noch für überdurchschnittlich effizient. (Dies liegt aber eher an der Ineffizienz vieler Staaten.) Aber ist er der zweitbeste Staat der Welt?
Oder steckt eine wie von dir angedeutete andere Dynamik dahinter?
Für Menschen, die nichts anderes kennen, ist es ein nicht weiter reflektiertes Naturgesetz. Andere Nebenaspekte wirken dabei verstärkend. Beispielsweise die kleine Fläche Deutschlands. Die zusammen gepferchten Reihenhäuser, die hierzulande auf winzige Grünflächen gesetzt werden, sind symptomatisch.
Dem Exportweltmeister ist eine wie auch immer definierte Effizienz schwerlich abzusprechen.
Effizient muß dieser Staat in der Tat sein, sonst könnte er sich doch niemals nie die jährliche Abwanderung von mehreren 100.000 jungen, hier teuer ausgebildeten Hochqualifizierten nebst deren Ersatz durch unkontrollierte "Zuwanderung" völlig Unqualifizierter leisten, nicht?
Effizient? also ja, fragt sich nur zu wessen Wohl angesichts der im EU-Vergleich niedrigen Renten sowie Eigenheimquote.
Bei mir in der Gemeinde werden auf Grundstücken, auf denen vorher Einfamilienhäuser aus den 50ern standen mit schönem großen Garten jetzt entweder 2 Doppelhäuser oder ein Dreispänner draufgeknallt, der jeweilige Gartenanteil dürfte nicht der Rede wert sein. Das ganze geht dann für 1,2 Millionen über den Ladentisch und man ist eingepfercht. Auf Dauer geht diese Enge nicht gut. Im Büro hat man „Open Space“, man fährt beengt im Zug mit anderen 2.500 Leuten, und zuhause hast Du auch keine Ruhe, kannst dem Nachbarn im Sitzen die Hand geben.
When the night is done the sun starts smiling
The ocean kisses the sky and the horizon
It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
Everywhere I go – I see children smilin‘
Meine Hypothese für die Preise von Immobilien dieses Segments ist, dass diese Einfamilien-Häuser so viel kosten, wie der durchschnittliche Haushalt einer entsprechenden Zielgruppe (junge Familie mit heute eher zwei Vollzeitstellen) als Schuldenlast bedienen kann. Nach dreißig Jahren wurde die Immobilie dann dreimal abgezahlt und übrig bleibt ein alter Sanierungsfall. In den achtziger Jahren wäre allein die Zinslast eines 0,75-1,25M Objekts deutlich über 1000 Euro pro Tag.
Die bunten Illustrierten sind geeignet, um als weiteres Naturwunder in die Annalen der Geschichte einzugehen. Nicht nur, dass Menschen ihre Zeit damit verbringen, diese zu erzeugen, sondern ferner auch, dass andere Menschen wiederum Geld und Zeit aufwenden, um dieses Erzeugnis zu konsumieren; mir ist und bleibt es unbegreiflich.
Ich kenne ein Ehepaar die haben sich vor zwei Jahren in einem Münchner Stadteil eine neue DHH gekauft, wahrlich ein schönes Haus, aber auf zu kleinem Grund. Kosten 1,3 Millionen. Soweit ich weiß hatten sie gut 1/3 EK durch Erbe und Erspartem, dennoch belaufen sich die monatlichen Kosten auf über 2.350 Euro. Er steht mittlerweile kurz vor dem BurnOut, sie verdient nichts weil gerade das zweite Kind kam. Gegessen wird TK–Futter vom Lidl und wenn seine Mutter nicht regelmäßig Bares rüberschieben würde, sähe es düster aus. Das sind die Realitäten in diesem Volk. Mit Hurra in die Zinsknechtschaft. Man macht einen überbezahlten Job der einen krank macht und den man hasst um sich eine Immobilie zu leisten die Menschen beeindrucken soll die man nicht kennt, einen aber dazu zwingt im Hansterrad brav mitzustrampeln.
When the night is done the sun starts smiling
The ocean kisses the sky and the horizon
It‘s a lovelee dae – and the sun is shining
Everywhere I go – I see children smilin‘
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