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•06.03.2020
Die Aktienmärkte heute wieder wegen des Conoravirus sehr turbulent - heute der fünfte Tag in Folge mit Bewegungen von mindestens 2,8% von Tageshoch zu Tagestief. Noch turbulenter heute allerdings der Anleihemarkt: die Renditen für US-Staatsanleihen heute mit dem größten Fall seit der Finanzkrise, in den letzen Tagen fielen die Renditen so stark wie seit dem Koreakrieg (1953) nicht mehr. Starke Bewegungen auch bei Junk Bonds - nun stellt sich die Frage: geht es jetzt den Zombiefirmen an den Kragen (Firmen, deren Gewinn nicht einmal ihre Kapitalkosten deckt)? Diese Zombiefirmen wurden durch die Null- und Niedrigzinspolitik der Notenbanken am Leben gehalten, haben aber nun durch die Auswirkungen des Coronavirus verstärkte Liquiditätsprobleme. Erledigt also das Virus die für den Kapitalismus so wichtige "kreative Zerstörung"?
Auf der Einkaufsliste ganz oben steht für mich auch die Royal dutch shell:
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Die Aktie brach ein und ist jetzt so günstig wie 2016 nicht mehr. Als Unternehmen grundsolide, leidet sie unter 2 Faktoren, die den Ölpreis derzeit einbrechen lassen: Das nicht mehr funktionierende Opec-Kartell und die Coronakrise.
Dividendenrendite bei 8,5%. Zusätzlich gibt es hier Brexit-Fantasie.
Das Problem sehe ich nur in der britischen Politik, denn auch Johnson will weg vom Öl. Bleibe da lieber beim Gas. Gazprom ist gerade auch günstig zu haben. Außerdem sind die Kosten der Ölförderung immer teurer. Schade, daß man noch nicht Saudi Aramco kaufen kann. Soll ja bald im Westen gehandelt werden, wie ich gelesen habe.
Der "faire Wert" einer Aktie ist eigentlich Unsinn, weil Du ihn nicht berechnen kannst. Du kannst auchb eine Aktie ohne jeden inneren Wert kaufen, einfach, weil Du der Meinung bist, daß es noch mehr Dumme gibt, die sie nach Dir kaufen.
Aber wie dem auch sei: Ich wollte für diesen Biotechwert hier keine Empfehlung geben. Ich finde die Aktie gut, halte sie aber nicht. Es war nur eine Antwort auf die Frage, welche Aktien derzeit von der Coronakrise profitieren.
Die verkaufen genauso Gas wie Öl und sind in über 70 Ländern tätig. Das hat mit heimischen Energieversorgung in GB praktisch nichts zu tun. Wo ist das Problem?
Gazprom ist auch interessant, nur besteht in Ländern wie Rußland immer eine gewisse Rechtsunsicherheit. Die Politik hat zuviel Einfluß, z.B. jetzt wieder in China, wo die Chinesen massiv den Shang. Comp. von der Notenbank aus manipulieren. Deswegen sind die Aktien dort auch so billig.
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