Problem ist, dass die politischen Probleme, die ich in Deutschland sehe, flächendeckend in der westlichen Welt verteilt sind. Da, wo es jetzt politisch besser geworden ist, ist es das nur, weil es vorher noch viel schlimmer war und schon eine Gegenbewegung eingesetzt hat.
Womit wir dann bei anderen Faktoren wären (Jobperspektiven, Lebenshaltungskosten, Wetter, lebensqualität allgemein). Da ich einen guten Teil meines Vermögens in Immobilien angelegt habe, hatte ich schonmal überlegt, mich irgendwohin nach Osteuropa zu verziehen, wo ich ein gutes Jobangebot habe, geringere Lebenshaltungskosten habe, auch weniger verdiene, aber konstant weiterhin Mieteinnahmen in Deutschland generiere. Man ist auch viel schneller wieder in der Heimat für Eltern/Geschiwster/Freunde und muss da nicht so ziemlich Abschied für immer nehmen. Riga würde mich da eigentlich reizen, zumal da auch nicht irgendwelche Muschkoten das Stadtbild zumüllen - hat halt den Nachteil, dass man ne Sprache lernen muss, die weniger Leute sprechen als Suaheli. Da sowas nunmal nicht so einfach von heute auf morgen geht, wenn man hier nen funktionierendes privates Umfeld hat, sind das bislang nur Planspiele geblieben.
auf der stillen treppe: swesda/nathan, frischling, veruschka
meine beiträge sind ausschließl. mein geistiges eigentum.warnhinweis: fehlinterpretationen meiner aussagen gehen ausschl. zu lasten des lesers.
Neuseeland
>>> DEM DEUTSCHEN VOLKE <<<
Ich habe mich umfassend zum Thema Auswanderung noch einmal vor etwa einem Jahrzehnt informiert, als ich noch in England wohnte. Ganz methodisch habe ich mich also mit allen Ländern auf dieser Erde beschäftigt und schon damals ist mir aufgefallen, wie restriktiv die Einwanderungspolitik fast aller Länder ist.
In Namibia z,B, ist Deutsch ja noch vierte Amtssprache, aber die Niederlassung dort ist kompliziert. Ich habe jetzt nicht mehr alle Einzelheiten parat, die kann man sich auch im Internet zusammensuchen.
Nur bei Peru kenne ich noch die aktuellen Details und da ist es schon einmal so, dass die meisten Menschen aus der BRD sowieso nicht dorthin könnten, weil es einfach keine Aufenthaltsgenehmigung gibt. Siehe den Eingangsbeitrag zum Peru-Strang: [Links nur für registrierte Nutzer]
Als Akademiker ist es noch am einfachsten, aber einen Handwerksbetrieb aufmachen oder ein Restaurant, ohne als Investor aufzutreten, geht nicht. Die einmalige Investitionssumme von US$ 35.000 sind vielleicht nicht so happig, aber die nach einem Jahr geforderten fünf (!) peruanische Angestellten schon eher.
Ende der 90er Jahre hatte ich auch eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch nach Neuseeland. Die neuseeländische Firma hätte also Hin- und Rückflug sowie 5 Übernachtungen bezahlt, um zwei Vorstellungsgespräche mit mir zu führen. Ein Wochenende dazwischen, um die Stadt, Christchurch, kennenzulernen.
Ich habe dann aber abgesagt, weil das Gehalt wirklich extrem niedrig war. Ich kontaktierte auch noch einen ehemaligen Arbeitskollegen, der mir bestätgte, dass ein Freund von ihm in Neuseeland arbeitete und dieser wiederum versicherte, dass gerade am Anfang die Gehälter für Migranten, auch für Ingenieure, recht niedrig seien.
Ausserdem hätte ich für zwei Kinder auch noch die ersten zwei Jahre lang Schulgeld bezahlen müssen. Dann liegt Neuseeland auch irgendwie am Ende der Welt. Wenn man einmal weg will, dann kostet es gleich eine Menge Geld. Nach Europa erst recht. Ich hatte dann noch französische, kanadische und US-Firmen auf der Liste und hatte mich dann schliesslich für England entschieden.
Abgesehen davon, dass Auswanderung wirklich eine persönliche Angelegenheit ist und so wie nicht jeder Chirurg oder Dachdecker werden kann oder will, ist bei den meisten Menschen auch gar nicht das Kapital vorhanden. Leute, die zur Miete wohnen, haben ja selten eine Menge Geld auf der hohen Kante und könnten vielleicht noch ihren Luxusschlitten verkaufen, aber das war es dann schon.
Ausserdem sollte man auch nicht vergessen, dass sich Visa- und Aufenthaltsbestimmungen ständig ändern können. Gerade dieses Jahr hat z.B. Äthiopien ein E-Visa auch für BRD-ler eingeführt, dass nun US$ 52 kostet, während BRD-ler vorher visafrei nach Äthiopien reisen konnten.
Wenn sich die Lage in der BRD ändern sollte, gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, in anderen Ländern als "Flüchtling" oder "Asyldarsteller" auftreten zu können ...
Aber wer weiss, ob es dann einfacher wird oder noch komplizierter. Hier eine Liste von Herkunftsländern von Asylanten und von Aufnahmeländern. [Links nur für registrierte Nutzer]
Peru liegt da an 11. Stelle der Aufnahmeländer. Australien an 10. Stelle. Aber ob die auch jemals BRD-ler als Asylberechtigte aufnehmen wollten, steht wohl in den Sternen.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Wenn das so weiter geht, wandere ich aus nach Spitzbergen...
1. Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit
2. Vier Dinge kommen nicht zurück:
Das gesprochene Wort, der abgeschossene Pfeil, die vertane Zeit
und die verpasste Gelegenheit.
1. Frauen schulden keiner einzigen Religion Dank für auch nur einen Impuls der Freiheit
2. Vier Dinge kommen nicht zurück:
Das gesprochene Wort, der abgeschossene Pfeil, die vertane Zeit
und die verpasste Gelegenheit.
Ich bringe diesen Strang noch einmal nach oben, eigentlich aus dem Grunde, weil auch hier so oft im Forum kurz erklärt wird: "Dann wandere ich eben aus."
Ich weiss nicht, wie es heute ist, aber noch 2012 gab es auch innerhalb der EU nur wenige Länder, wo ich man sich "einfach so" niederlassen konnte. Damals herrschte in der EU eigentlich nur eine Arbeitnehmer-Freizügigkeit.
Ich glaube, in Frankreich war es zumindest so, dass man dort zu einer Meldebehörde ging und dort einfach seinen neuen Wohnsitz anmeldete. Also innerhalb der BRD fragt ja auch niemand bei einer Meldebehörde, wieso man sich dort anmeldet. Einem hessischen Rentner wird man in Bayern nicht die Anmeldung verwehren, weil er nicht genug Rente bezieht.
Aber ich glaube, in Spanien war das bereits schon anders.
Ausserhalb der EU wird es dann wohl noch schwieriger, wenn man bedenkt, dass ein BRD-ler selbst als Tourist schon ein Visum braucht. Auf der untenstehenden Karte sind nur die grünen Länder visafrei, für die grauen braucht man vorab ein Einreisevisum, die anderen Farben sind verschiedene Visa per Internet oder bei der Einreise, am Zielflughafen z.B.
Auch sollte man die finanziellen Mittel und die Kriterien für eine Aufenthaltserlaubnis nicht unterschätzen. Ich erinnere mich da nur an den Fall eines Österreichers, der mit seiner peruanischen Verlobten/festen Freundin (=novia) nun in Paraguay lebt.
In Peru verboten die zukünftigen Schwiegereltern seiner Verlobten eine Heirat und betitelten den Österreicher, anscheinend ohne grössere finanzielle Rücklagen, als "Erbschleicher". Diese Schwiegereltern waren einfache Leute, aber hier kostet selbst ein Grundstück in einem der ärmeren Distrikte Limas und auch in den Provinzen gerne US$ 100.000.
Desweiteren war dieser Österreicher wohl auch kein Akademiker und hatte Probleme bei der Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung. Diese Probleme wollte er wohl mit der Heirat seiner peruanischen Freundin lösen, was wiederum deren Eltern verboten. In Peru haben die Eltern auch bei erwachsenen Kindern in vielen Fällen noch einen grösseren Einfluss als in Europa z.B., weshalb das Paar dann schliesslich nach Paraguay übersiedelte.
Dieses Beispiel soll nur zeigen, dass es nicht alleine darum geht: "da will ich doch gar nicht hin". Nein, dorthin werden die Meisten auch gar erst nicht hingelassen, selbst wenn sie es wollten.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
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