AUTO-LEGENDE MERCEDES-BENZ 300 SL (W198) FLÜGELTÜRER
Der Traumsportwagen des 20. Jahrhunderts
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Weltpremiere in New York
Am 6. Februar 1954 hat der 300 SL in New York seine Premiere.
Der 300 SL ist Mitte der 50er-Jahre „ein Fahrzeug, das den Namen Mercedes-Benz wieder vergoldet“. Der zweisitzige Sportwagen folgte damit ab dem ersten Entwicklungsschritt einer klaren Strategie: Der 300 SL sollte ein neues Markenimage prägen und damit den wichtigen US-Markt zu öffnen. Die New York International Automobile Show war bewusst als Ort für die Weltpremiere am 6. Februar 1954 ausgewählt worden. Gebaut wurde der W198 zunächst als geschlossenes Coupé wie der zwei Jahre zuvor der Rennsportwagen (W194). Seine Flügeltüren sind ab dem ersten Einsatz bei der Mille Miglia im April 1952 ein gut in Szene gesetztes Spektakel. Doch gerade beim Seriensportwagen sorgen sie für eine Komforteinbuße. Erst für den Roadster kann der Gitterrohrrahmen aus dünnen Stahlrohren ohne Einschränkung der Steifigkeit so verändert werden, dass die Türen konventionell eingebaut werden können.
Damit fährt Mercedes ab 1954 auch in der Serie mit einem Schlag auf dem Niveau der europäischen Sportwagenelite aus Italien und England wie zum Beispiel Ferrari, Jaguar oder Aston Martin. Das alles haben die Ingenieure mit Rudolf Uhlenhaut an der Spitze mit einer feinen Balance aus Funktionalität und Luxus abgestimmt. Trotz des horrenden Kaufpreises von
29.000 Mark wurden allein vom Coupé insgesamt 1400 Exemplare gebaut. Zusammen mit dem 300 SL Roadster werden von der intern als W198 bezeichneten Baureihe bis 1963 insgesamt 3.258 Exemplare gebaut.
Zum Vergleich: Ferrari verkaufte den ersten 250 GT (in der zivilen 240 PS-Version) von 1958 bis 1960 insgesamt nur rund 350 Mal. Jaguar baute dagegen vom XK 140 (Oktober 1954 bis Februar 1957) insgesamt rund 8.950 Exemplare, also mehr als das Sechsfache der 300-SL-Stückzahl.
Die Versteigerungs- und Preis-Rekorde
Gute Exemplare werden für Preise von rund einer Million Euro gehandelt. Allerdings variieren die Preise stark je nach Geschichte und Zustand des angebotenen Autos. Im Dezember 2018 erzielte ein Flügeltürer (Baujahr 1955) aus der*Sammlung eines großen Wiener Mercedes-Händlers*in der Auktion von Dorotheum einen Verkaufspreis von 1.492.600 Euro. 2014 sorgte ein unrestauriertes Exemplar aus dem Baujahr 1956 bei einer Auktion in Scottsdale (USA) für Aufsehen: Das Coupé wurde für
1.897.500 US-Dollar verkauft. Für einen 300 SL Roadster wurde 2018 ein Preis von
3.071.200 Euro gezahlt. Ein Extrem:
Dieses Exemplar aus dem letzten Baujahr 1963 war nur 1.500 Kilometer bewegt worden und hatte nur einen Vorbesitzer.
Was macht einen 300 SL besonders teuer?
Neben dem Zustand und der Geschichte (prominente oder eine geringe Anzahl von Vorbesitzern) steht originales Zubehör wie Rudge-Felgen mit Zentralverschluss, ein Maß-Kofferset oder das Stahl-Hardtop (Roadster) hoch im Kurs. Auch eines der nur 29 Leichtmetall-Coupés sorgt für einen wesentlich höheren Preis.
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