User in diesem Thread gebannt : DerBeißer |
Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.
Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.
Kurz vorher klang das bei dir so:Und diese beiden handgetippten Wische sollen nun also für alle Ewigkeit mein Geschichtsbild prägen.
Das trifft nicht zu. Das Original des Nero-Befehls liegt im Bundesarchiv - sogar mit handschriftlichen Änderungen von Hitler selbst.Die ganze Geschichte um den "Nerobefehl" gründet sich doch in letzter Konsequenz ausschließlich auf die Aussagen von Albert Speer vor dem Nürnberger Hexengericht.
Ich habe lange gesucht, ob es irgendwo Zweifel an der Authentizität dieses Befehls gibt, und nichts gefunden. Auch die "Revisionisten" schweigen dazu; im Registerheft "Historische Tatsachen 101a" sieht man, dass in den vorangegangenen 100 Ausgaben absolut nichts dazu gesagt wurde. Offenbar war nicht einmal Walendy so dumm, in dieser Hinsicht irgendwelche Zweifel anzumelden.
Es sind zwei ganz unterschiedliche Fragen, ob ein Befehl überhaupt erteilt wurde, oder ob er anschließend auch befolgt wurde.Wo sind denn die Zerstörungen, die aufgrund dieses bestialischen Befehls begangen wurden?
Vorher hattest du geschrieben:Wehe dem, der diese Wische beiseite wischt und fragt: wo sind die Beweise?
Das Originaldokument ist vorhanden und offenbar authentisch; siehe auch die Fußnote auf dieser Seite: [Links nur für registrierte Nutzer]Ich möchte eine belegbare Aussage von irgendjemandem aus dem Generalstab oder irgendeinem Gauleiter, der diesen Befehl jemals zu Gesicht bekommen hat. Ich habe auch niemals ein glaubwürdiges Originaldokument gesehen. Nur angebliche Kopien und Abschriften, wie bei vielen belastenden Dokumenten des IMT.
Und was die Gauleiter angeht, so muss man nur kurz danach in Goebbels' Tagebüchern nachsehen:
Die Gauleiter hätten den Befehl vermutlich befolgt, sahen sich aber anscheinend außerstande dazu. Einige Offiziere haben sich offenbar geweigert, den Nero-Befehl auszuführen. Dafür müssen wir dankbar sein, denn spätestens an dieser Stelle wird sehr deutlich, dass Hitler keineswegs für das deutsche Volk eingetreten ist.28. März 1945
Gestern: [...] Der Führer beharrt auf seinem Befehl der totalen Räumung der vom Feind bedrohten Westgebiete und der totalen Zerstörung unserer Industrie. Dieser Befehl kann nach einstimmiger Aussage aller westlichen Gauleiter praktisch gar nicht durchgeführt werden.
"Am Ende führte Hitler Krieg gegen Deutschland"
Hitler wollte vernichten – nicht allein sich und sein Regime; gezielt tat er seit dem Sommer 1944 alles, um das Reich in den Abgrund zu stoßen. Immer wieder kommt Kershaw auf den "Nerobefehl" und den "Verbrannte-Erde-Erlass" des "Führers" vom 18. und 19. März 1945 zu sprechen, in denen Hitler anordnete, "alle Sachwerte innerhalb des Reichsgebietes" zu zerstören.
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Der Nero-Befehl vom März 1945 war keineswegs das erste und einzige Beispiel für Hitlers Vernichtungswillen, sondern nur die Zuspitzung von älteren Überlegungen und Entscheidungen. Die Äußerung am 27.11.1941 fiel beispielsweise gegenüber dem dänischen Außenminister:
Die Ähnlichkeit zu dem, was Speer berichtet hat, ist frappierend. Wir haben nun also neben dem Dokument und Speers Angaben noch zwei weitere unabhängige, sehr ähnliche Aussagen, die Hitlers Vernichtungswillen gegenüber Deutschland bezeugen.Der andere, dem Motiv und Wesen nach auch andersartige Vernichtungsvorsatz richtete sich gegen das eigene Volk. Schon im Herbst 1944, als die alliierten Armeen zur deutschen Grenze vorgestoßen waren, hatte er die Praxis der „Verbrannten Erde" auch für das Reichsgebiet angeordnet und verlangt, dem Gegner lediglich eine Zivilisationswüste zu hinterlassen. Und Mitte März 1945 hat er in einer Folge von Führerbefehlen diese Strategie in eine noch striktere Fassung gebracht. Zwar gab er sich auch da als Retter. Aber das war nur, zum letzten Mal, die Flucht in die Rolle eines Verteidigers dessen, was er zerstören wollte. Sein ganzes Wollen in den letzten Monaten zielte jedenfalls darauf, den Krieg nicht bloß zu Ende zu bringen, sondern zum Untergang zu steigern und die Nation zu strafen, die sich in dem großen, von ihm geführten Ringen als die schwächere erwiesen hatte. Der Vorwurf, sie sei seiner unwürdig gewesen, kehrt verschiedentlich wieder. Schon am 27. November 1941, als ihn zum ersten Mal die Ahnung eines Scheiterns gestreift hatte, war er aufgetaucht: „Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit genug sei, sein eigenes Blut für seine Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und von einer anderen, stärkeren Macht vernichtet werden. Es verdiente dann nicht mehr diesen Platz." Und am darauf folgenden Tag, einem anderen Besucher gegenüber: "Er würde dann dem deutschen Volke keine Träne nachweinen."
Joachim Fest, Hitlers Krieg, VfZ, Jahrgang 38, Heft 3, S. 359ff.
Vor diesem Hintergrund betrachtet, war Hitler wohl doch eher ein Feind der Deutschen, und wer Hitler über die Maßen lobt, muss sich womöglich die Frage gefallen lassen, ob er nicht ebenfalls unser Feind ist.
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