Mediengeschichte Fakten
Ausgewählte Daten zur Geschichte der Printmedien, so wie zentrale Stationen der Geschichte des Radios und des Fernsehens, geben einen Überblick über die Entwicklung der einzelnen Massenmedien.
1. Daten zur Geschichte der schwarzen Kunst
▪ 1944 Am 24.11. verbietet das SHAEF (Supreme Headquarters of the Allied Expedtionary Forces) alle publizistischen Tätigkeiten in Deutschland.
▪ 1945 Beginn der Lizenzpresse. Am 24.1. erscheinen als erste deutsche Zeitung die Aachener Nachrichten unter amerikanischer Kontrolle, am 15.5. Die tägliche Rundschau unter sowjetischer Kontrolle in (Ost-)Berlin, am 6.10. unter amerikanischer Kontrolle die Erstausgabe der Süddeutschen Zeitung. Am 17.10.erscheint die erste Ausgabe der amerikanische Zonenzeitung Die Neue Zeitung in München.
▪ 1946 Erstausgabe der Wochenzeitung Die Zeit und der Programmzeitschrift Hör zu. Die Kontrollratsdirektive Nr. 40 genehmigt der deutschen Presse die Kommentierung der Politik der Besatzungsmächte und die Berichterstattung über das Ausland.
▪ 1947 Die britische und die amerikanische Zone verschmelzen zur Bizone. Am 4.1. erscheint die Erstausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Die Kontrollratsdirektive Nr. 54 erlaubt den freien Austausch der Medien zwischen den Zonen.
▪ 1948 Der Stern und Welt am Sonntag erscheinen erstmals. Am 21.6. tritt die Währungsreform in den drei Westzonen in Kraft.
▪ 1949 Am 23.5. wird das Grundgesetz der BRD verkündet, in Artikel 5 wird die Pressefreiheit und das Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert. Die
Lizenzpflicht wird in den Westzonen aufgehoben.
▪ 1952 Erste Ausgabe der Bild-Zeitung.
2. Die zentralen Stationen der Geschichte des Radios in Deutschland
▪ 1945 Die Alliierten bauen regional die Rundfunksender wieder auf. Radio Hamburg beginnt als erster Sender der alliierten Militärregierung bereits am 4.5.1945, vier Tage vor der bedingungslosen Kapitulation, sein Programm. Radio München macht am 12.5. in der amerikanischen Besatzungszone den Anfang. Grundsatz der Alliierten ist: den Rundfunk, diese mächtigste staatliche Propagandamaschinerie der Nationalsozialisten, wieder zu entnazifizieren zu entmilitarisieren und vor allem zu dezentralisieren (siehe Mediengeschichte S.59ff.).
▪ 1946 Anstelle des Drahtfunks im amerikanischen Sektor (DIAS) beginnt RIAS Berlin sein Programm.
▪ 1948/49 Als Anstalten öffentlichen Rechts mit dem Recht auf Selbstverwaltung werden nacheinander der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR), der Bayerische Rundfunk (Nachfolger von Radio München), der Hessische Rundfunk (HR), Radio Bremen (RB), der Süddeutsche Rundfunk (SDR) und der Südwestfunk (SWF) gegründet.
▪ 1952 Diese sechs Anstalten gründen am 10.6. die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD).
▪ 1952 löst die SED unter Walter Ulbricht alle Regionalsender (MDR, Berliner Rundfunk etc.) auf und gründet ein staatliches Rundfunkkomitee. Das steuert fortan zentral die Sender Berlin I, II und III und den DDR-Fernsehsender in Adlershof.
3. Entscheidende Stationen in der Geschichte des Fernsehens von 1935 bis heute
▪ 1948 Der NWDR strahlt die ersten Fernsehsendungen aus. "Durch diese Zauberschale wird die Ferne zur Nähe werden und der Raum zwischen uns und fremden Ländern wird wie aufgehoben sein. Das Schicksal der anderen wird künftig mitten in unserer eigenen Stube sein", lautete die begeisterte Ankündigung des NWDR-Intendanten Adolf Grimme.
▪ 1952 Pünktlich zu Stalins 73. Geburtstag wird am 21.12. in der DDR (Berlin Adlershof) die "Aktuelle Kamera", die erste öffentliche Nachrichtensendung, ausgestrahlt.
▪ 1954 Das Gemeinschaftsprogramm der ARD, das Erste Deutsche Fernsehen geht am 1. November auf Sendung.
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