Zitat von
OneDownOne2Go
Das halte ich für eine kühne Annahme.
Der Punkt ist, in Sachen Drittes Reich ist die Lehrmeinung - gerade im Deutschsprachigen Raum - eine sehr fest gefügte. Jede Änderung, und sei sie Minimal, hat nahezu den Charakter der Gotteslästerung. Trotzdem kann man das Thema auf Basis von Quellen, wenn auch manchmal schwer zugänglich, durchaus von mehr als einer Seite sehen, und dabei kommt nicht unbedingt eine politische Version von Dantes Inferno heraus.
Ich persönlich bin jetzt weder Hitler- noch NS-Fan, ich habe aber auch keinerlei Berührungsängste. Ich höre ja auch nicht auf mit Bleistiften zu schreiben, weil die "Nazis" das taten. Was richtig war, bleibt richtig, selbst wenn es direkt vom GröFaZ kam. Mit Kriegsausbruch scheint es, als wäre jede ideologische Debatte abrupt beendet gewesen, und es hätte sich nichts mehr getan, bis es dann zur Kapitulation kam. Richtig ist, dass diese Weiterentwicklung der theoretischen bzw. ideologischen Basis nicht mehr niedergeschlagen hat, zumindest nicht nennenswert, richtig ist aber auch, dass es sie trotzdem gegeben hat.
Da muss ich gar nicht Slawen in der Waffen-SS als Beispiel anführen, das kann auch die schlichte Verzweiflung angesichts der sich stetig verschlechternden Kriegslage gewesen sein, und auch die Wlassow-Armee kann unerwähnt bleiben, zumal der Reichsheini noch weniger als dein Spiritus Rektor verstanden hat, welche Chance sich da bot, und was sie da leichthin ausgeschlagen haben.
Was du bei mir nie hören wirst ist, dass ich über diese bittere Niederlage in irgend einer Hinsicht erleichtert oder gar froh bin. Ob richtig oder falsch, mein Land, das gilt doppelt im Krieg. Deswegen habe ich auch keinerlei Verständnis und Zuneigung für die, die da "ihr Gewissen entdeckt haben", wie Stauffenberg & Co., Verrat war, ist und bleibt Verrat. Das soll nicht heißen es hätte keinerlei Unrecht gegeben und es wären keine Verbrechen begangen worden, aber auch da, ob richtig oder falsch, mein Land.
Es war nicht Aufgabe der Amis, der Briten und schon gar nicht der Sowjets, Deutschland zu "bestrafen" und zu Boden zu treten, das haben sie nur allzu gerne als Rechtfertigung genommen. Über Recht und Unrecht sollte und kann nur ein freies Deutschland selbst befinden, daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir das nicht mehr erleben werden.