Zitat Zitat von houndstooth Beitrag anzeigen
'Befreiung' bezieht sich selbstverstaendlich auf ueberfaellige Befreiung vom Nazi-Terrorsystem. Die zivilisierte Welt feierte diesen Moment mit groesser Freude. Sogar noch heute, wie man aus Putins Reden deutlich heraushoeren kann.

  • Das ist ein ganz billiger Beitrag von Dir. Mit gestelztem Pathos soll irgendwelche Mitleidswut hervorgelockt werden. Weit daneben gefehlt.
  • Es ist bekannt, dass es nach dem 8.Mai 1945 zu graesslichen Auswuechsen sowohl in Polen als auch der Tschechoslowakei gegenueber dortige Deutsche gekommen war. Ich habe ein ganzes Buch darueber. Die Fakten sind unbestritten. Zu einem geringerem Mass geschah das auch in in FRA und Belgien. War es 'richtig'? Was ist richtig in solchen Situationen? Nun, die durch Deutsche schwer geschaedigten Leute hatten entweder alle oder einen Teil ihrer Familie und Besitztuemer verloren und liessen so ihre ihre Wut aus: 'mitgefangen...mitgehangen'.
  • Doch ebenso sind die vielfachen sadistischen Horror-Verbrechen der bewaffneten Deutschen gegen wehrlose Zivilisten in oben genannten Laendern zuhauf dokumentiert. Der Unterschied liegt bei unprovizierten Verbrechen und provozierten Misshandlungen.
  • 'Was Du saest erntest Du'; Misshandlungen wurden auch von dem Gedanken gelenkt, dass die gleichen Deutschen vor nur wenigen Jahren A.H. mit leuchtenden Augen, freudestrahlend zugejubelt hatten , selber ihre polnischen, tschechischen usw Nachbarn siegesgewiss und hochmuetig behandelt hatten und nun war 'pay back time'. Aus dem Grund koennen sich mehr Leute mit dem Schicksal der von Deutschen geschaedigten Bevoelkerung assoziieren als dem der zugegebenen misshandelten deutschen 'expellees' | Ausgewiesenen. Drum haelt sich im Ausland die Empathie das Mitleid mit den misshandelten fluechtenden , und ausgewiesenen Deutschen in sehr enge Grenzen.
  • Dass hunderttausende Deutsche nach dem 8.Mai 1945 unvorstellbar grausam misshandelt wurden - auch das ist dokumentiert und eine Teilschuld zu Fuessen der Groessenwahnsinnigen zu legen.
Nun es gibt nur wenige Buecher, die das unbestreitbare Leid der deutschen Ausgewiesenen behandeln. Doch dieses Buch darf ich mit einigen Reservationen empfehlen:

R. M. Douglas; Orderly and Humane: The Expulsion of the Germans after the Second World War

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Persoenlich bin ich allerdings mit einigen Aussagen von Richard Evans nicht ganz einverstanden.

In Potsdam wurde ja beschlossen dass die Restdeutschen 'ordentlich und menschlich' | 'orderly and humane' nach DEU zurueckgefuehrt werden mussten.


Auszug aus Richard Evans Buchrezession The Other Horror :
"Am 20. November 1945 wurde vereinbart, dass die sowjetische Besatzungszone Deutschlands 2.750.000 Deutsche aus Polen und der Tschechoslowakei, die amerikanische Zone 2.250.000 aus der Tschechoslowakei und Ungarn, die britische Zone 1.500.000 aus Polen und die französische Zone 150.000 Sudetendeutsche aufnehmen würde. und dass die Ausweisungen stufenweise, in Schichten im Juli 1946 abgeschlossen werden sollten. Diese Vereinbarung untergrub die Position des amerikanischen Außenministeriums, es wollte, dass die amerikanische Regierung die Ausweisungen verurteilt. In den Jahren 1945-46 gab Washington der Bestrafung der Deutschen für die Verbrechen des Nationalsozialismus noch Priorität. Das Abkommen versprach jedoch einen Übergang von den „wilden Vertreibungen“ von 1944-45 zu einer Phase, in der sie zentraler, kontrollierter und daher rationaler durchgeführt würden.

Doch die "organisierten Vertreibungen" von 1946-47, wie Douglas bemerkt, "widersetzten sich den Bemühungen der beteiligten Länder, irgendeine Art von Ordnung in den Prozess einzubringen." Die Abschiebung von Millionen von Menschen innerhalb weniger Monate und mit minimalen Ressourcen für die Operation war ein Rezept für Chaos. Die alliierte Exekutive für kombinierte Rückführung [Allied Combined Repatriation Executive] hat trotz dieser Hindernisse viel erreicht, indem sie Regeln und Vorschriften festgelegt hat, um einen sicheren Durchgang zu gewährleisten, die Ausbreitung von Epidemien zu stoppen und angemessene Aufnahmeeinrichtungen zu schaffen.

Aber die vertriebenen Länder hatten es eilig, sich von unerwünschten Minderheiten zu befreien, bevor die Alliierten die Deportationen stoppten, weshalb diese Bedingungen häufig außer Acht gelassen wurden. Die Vertreibungen degenerierten zu einem Durcheinander, mit einer großen Anzahl kranker, unterernährter und geschwächter älterer Vertriebener, die schlecht gekleidet und ohne Nahrung oder Vorräte ankamen, oder Menschen, die so krank waren, dass sie zum Entsetzen der empfangenden alliierten Beamten direkt ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Oft war das Gepäck der Deportierten zum Zeitpunkt der Einschiffung beschlagnahmt oder gestohlen worden. Korruption war weit verbreitet, beschlagnahmte Ausrüstung wurde an die nächste Zugladung von Deportierten verkauft und Bestechungsgelder an polnische Beamte, die Deportierte unter besseren Bedingungen transportieren ließen, von den Gepäckbeschränkungen befreit wurden oder an einen Ort an der Spitze der Warteschlange gebracht wurden.

"Antifaschisten" wurden zusammen mit der angeblich gefährlichen Mehrheit deportiert, und zionistische Gruppen nutzten die Gelegenheit, um Geld und gefälschte Dokumente zu liefern, um Juden als Deutsche einzustufen und auf ihrem Weg nach Palästina, von Polen nach Deutschland zu bringen. Fit junge Männer wurden häufig für den Arbeitsdienst zurückgehalten. Aber dies war eine kleine Minderheit, und das schiere Ausmaß der Deportationen überwältigte die Empfangsbehörden, nicht zuletzt, als Ungarn, obwohl es als ehemaliger feindlicher Staat behandelt wurde, auch auf den ausweisenden Zug sprang.

Bis 1947 beschwerten sich amerikanische Beamte über das Chaos und warnten, es sei an der Zeit, das "besetzte Deutschland als Papierkorb mit unbegrenzter Kapazität für die unerwünschten Abfälle der Welt" nicht mehr zu betrachten. Deutschland hatte seine eigenen massiven Probleme beim Wiederaufbau, mit Städten, die während des Krieges durch Bombenangriffe der Alliierten zerstört wurden, unzureichender Versorgung mit Nahrungsmitteln und Treibstoffen, zügelloser Inflation unter dem Einfluss eines blühenden Schwarzmarktes sowie weit verbreiteter Unterernährung und hoher Krankheits- und Sterblichkeitsraten der deutsche Bevölkerung, vor allem im harten Winter 1946-47. Millionen von Vertriebenen verschlimmerten diese Probleme erheblich und lenkten knappe Ressourcen von ihrer Anwendung ab, als die Westalliierten anfingen, sich Sorgen über die Anziehungskraft des Kommunismus auf die bedrängten Deutschen zu machen und zu glauben, es sei wichtiger, die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft wieder aufzubauen anstatt sein Volk weiterhin für die Verbrechen des Nationalsozialismus zu bestrafen.
"

Deine versteckte Rechtfertigung ist widerlich...

Man kennt eben alles, was die Deutschen jemals getan haben, bist hin zum letzten, geklauten Kaugummi.

Und man kennt nichts von dem, was den Deutschen vor, während und nach den beiden Weltkriegen angetan wurde.

Dabei war ihr schlimmstes Verbrechen natürlich schon immer, dass sie in Frieden, Freiheit, selbst erarbeiteten Wohlstand und als Teil des Welthandels in einem eigenen Nationalstaat in Europa leben wollten. Das war der Auslöser für alles.