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Thema: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

  1. #11
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Wie man die schulischen Lernziele zu diesem Thema gestaltet, wäre eine andere Frage.

    Aber bei uns hapert es ja schon bei der Hardware-Ausstattung.

    Jedenfalls scheint man diesem Thema in anderen Ländern erheblich mehr Bedeutung beizumessen:
    Das betreffe die technische Ausstattung sowie die Fähigkeit der Schüler, die digitalen Medien kritisch zu nutzen und technisch zu verstehen.
    Was ein Quarksprech. Das ist genau der gleiche Müll wie vor 50 Jahren, als praktisch jede Schule (auch meine) mit "Sprachlabors" zugemüllt wurde.
    Nachdem erst mal alle Lehrer ordnungsgemäß begeistert waren, wurde das Ding vielleicht 2 oder 3 mal ergebnislos benutzt, dann blieb die Tür für immer zu.
    Wie bitte soll ich denn Autocad oder Mathcad "kritisch" nutzen, wenn ich nicht als Basis konstruktive Geometrie oder Algebra bereits verstanden habe? Und dann brauche ich für die Nutzung der Programme garantiert keinen Lehrer mehr, der davon ohnehin keinen Schimmer hat.
    Hier geht es doch wieder nur um Medienscheiß. Geschwätzwissenschaften.

    Und an Schulen technisches Verständnis lernen? Für Computer????? Hat die Stiftungs-Birgit denn schonmal in einen reingeguckt?
    Ich lache später.

  2. #12
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Hmmmm, es gibt viele Entwicklungen, über die man sich Sorgen machen kann, darüber, dass die Kids keinen Zugang zu Smartphones hätten und nach einem halben Jahr mit allen möglichen Apps besser zurecht kommen als ihre Eltern, Lehrer etc. mache ich mir keine.
    Was heisst für dich technisch verstehen? Pädagogen, die damit wirklich tiefe Kenntnisse meinen und sagen, es sei falsch, das auf einem oberflächlichen Level zu belassen, raten damit erst einzusteigen, wenn die Kinder die mathematischen Grundlagen dafür verstehen, sind für Marina Weisband und die ganzen "Digitalisierer" nazi.
    So ist das.

  3. #13
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Hmmmm, es gibt viele Entwicklungen, über die man sich Sorgen machen kann, darüber, dass die Kids keinen Zugang zu Smartphones hätten und nach einem halben Jahr mit allen möglichen Apps besser zurecht kommen als ihre Eltern, Lehrer etc. mache ich mir keine.
    Was heisst für dich technisch verstehen? Pädagogen, die damit wirklich tiefe Kenntnisse meinen und sagen, es sei falsch, das auf einem oberflächlichen Level zu belassen, raten damit erst einzusteigen, wenn die Kinder die mathematischen Grundlagen dafür verstehen, sind für Marina Weisband und die ganzen "Digitalisierer" nazi.
    Nun, ich dachte weniger an Unterricht über App-Benutzung, sondern einfach an ein zusätzliches Schulfach. Ob man dieses nun Digitalisierung oder digitale Kommunikation oder Grundlagen digitaler Datenverarbeitung nennt, ist unerheblich.

    Aber man sollte die Schüler wissensmäßig auf den Umgang mit diesem Medium vorbereiten, damit sie später im Studium oder in anderen Berufen ein bisschen näher an der Materie dran sind.

    Themen könnten beispielsweise sein, als Schulfach von der Pike angefangen:

    - Boole'sche Algebra und Binäre Daten
    - Grundlagen der Programmiersprachen
    - Serielle und Parallele Datenströme
    - Grundlagen der Hardware (Mikroprozessoren, Speichersysteme, Anschlusssysteme etc.)
    - Datentransfersysteme wie USB, LAN, WLAN, RS232 usw.
    - Internet
    - Anwendungen

    Dies nur als ad hoc dahin getippte Ansätze.

    Sollen sich doch die Kultusministerien die notwendigen Gedanken machen, denn die werden dafür bezahlt.

    Aber so hinter den anderen Ländern herzuhinken, darf einfach nicht sein.

  4. #14
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Hier nur ein kurzer Schnappschuss aus Japan:

    Japan: Das digitalisierte Klassenzimmer

    Die Digitalisierung auch in den Schulen geht weiter. Während Deutschland hier nur im Mittelfeld liegt, haben viele asiatischen Staaten hier schon die Nase vorn. In Japan soll es demnächst das erste voll digitalisierte Klassenzimmer geben.


    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Das im Link eingebettete Video dauert nur 1:03, lohnt sich aber anzuschauen.

  5. #15
    Mitglied Benutzerbild von hamburger
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Hmmmm, es gibt viele Entwicklungen, über die man sich Sorgen machen kann, darüber, dass die Kids keinen Zugang zu Smartphones hätten und nach einem halben Jahr mit allen möglichen Apps besser zurecht kommen als ihre Eltern, Lehrer etc. mache ich mir keine.
    Was heisst für dich technisch verstehen? Pädagogen, die damit wirklich tiefe Kenntnisse meinen und sagen, es sei falsch, das auf einem oberflächlichen Level zu belassen, raten damit erst einzusteigen, wenn die Kinder die mathematischen Grundlagen dafür verstehen, sind für Marina Weisband und die ganzen "Digitalisierer" nazi.
    Frau Weißband weiß garantiert nicht, wie ein Computer grundsätzlich aufgebaut ist. Genau ist das das Problem unseres Systems. Damals habe ich den beiden Kindern meiner Partnerin, 1989 ehemalige DDR, zunächst einen C 64 bereit gestellt...load XXxx
    Danach einen Amiga....das Interesse, auch an Spielen, war geweckt. Der 386 war die nächste Station...eigenhändig aus Restteilen...war alles teuer damals, zusammengebaut.
    Die Folge war, das sich beide später ihre Hausarbeiten mit dem Computer und mit Hilfe des Internets anfertigten. Heute lernen die Schüler in der Schule kaum noch Grundlagen...Generation Smartphone ist in der Regel zu blöd zu Rechnen...wenn der Strom ausfällt ist ihr Ende nah.

  6. #16
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Ich sehe vor meinem geistigen Auge mit Schrecken meinen eigenen "Computerunterricht". Ein Lernkabinett, technisch für seine Zeit gut ausgestattet mit 12 Stück der legendären Robotron KC-87, bestückt mit einem Lehrer, der selbst nicht wirklich verstand, was er da unterrichtete und daher bei aufgetretenen Programmierfehlern erst einmal den Schüler maßregeln musste, denn den Fehler konnte er im Leben nicht finden.
    Genau daran würde es scheitern, wollte man heute im größeren Stil die Schule digitalisieren. Die ersten fähigen Ausbilder in der Richtung fand ich an der Hochschule und selbst da waren es die wenigsten. Wer in der IT-Technik nur etwas draufhat, den zieht es sicher nicht in die öffentliche Schule. Die Anschaffung von Hardware wäre dann noch das kleinere Problem.

  7. #17
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Wie die meisten von uns wissen, hinken unsere Schulen im Bereich der digitalen Ausbildung gewaltig hinter der Realität her, sowohl hinsichtlich der theoretischen Wissensvermittlung wie auch der Ausstattung mit Hardware.

    Einer der Gründe ist neben der teilweise fehlenden fachlichen Voraussetzung der Lehrkräfte auch die mangelnde Bereitstellung der finanziellen Mittel, weil die Haushalte der Kultusministerien in den Ländern anscheinend durch die Länderregierungen zu kurz gehalten werden.

    Nun hat man seitens der Bundesregierung finanzielle Mittel bereitgestellt, um wenigstens bei der Hardware-Ausrüstung einen Schritt voran zu kommen (hört, hört, bereits das ist schon ein Wunder bei unser beschissenen und volksverräterischen Bundesregierung).

    Aber jetzt kommt der Knüppel zwischen die Beine: Bildung ist Ländersache und somit ist es dem Bund untersagt, Mittel für die Schulen in den Ländern bereit zu stellen. Die Länder jedoch sind klamm, so dass sich folgendes Patt ergibt:

    Es passiert gar nichts.

    Die Schulen machen Digitalisierung weiterhin auf dem Abakus, und eine ganze Generation verpennt den Anschluss an die Zukunft.

    Schafft endlich diesen verdammten Föderalismus ab - zumindest im Bildungswesen!
    Hmm. Tatsächlich hat doch heute jeder Knirps, der einigermaßen auf sich hält, ein Notebook. Der Lehrer auch. Die Hardwareausrüstung kann also als gegeben vorausgesetzt werden.

    Das Problem wird eher sein, die Lehrer auf das notwendige Niveau zu heben.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  8. #18
    GESPERRT
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Nun, ich dachte weniger an Unterricht über App-Benutzung, sondern einfach an ein zusätzliches Schulfach. Ob man dieses nun Digitalisierung oder digitale Kommunikation oder Grundlagen digitaler Datenverarbeitung nennt, ist unerheblich.

    Aber man sollte die Schüler wissensmäßig auf den Umgang mit diesem Medium vorbereiten, damit sie später im Studium oder in anderen Berufen ein bisschen näher an der Materie dran sind.

    Themen könnten beispielsweise sein, als Schulfach von der Pike angefangen:

    - Boole'sche Algebra und Binäre Daten
    - Grundlagen der Programmiersprachen
    - Serielle und Parallele Datenströme
    - Grundlagen der Hardware (Mikroprozessoren, Speichersysteme, Anschlusssysteme etc.)
    - Datentransfersysteme wie USB, LAN, WLAN, RS232 usw.
    - Internet
    - Anwendungen

    Dies nur als ad hoc dahin getippte Ansätze.

    Sollen sich doch die Kultusministerien die notwendigen Gedanken machen, denn die werden dafür bezahlt.

    Aber so hinter den anderen Ländern herzuhinken, darf einfach nicht sein.
    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Hier nur ein kurzer Schnappschuss aus Japan:



    Das im Link eingebettete Video dauert nur 1:03, lohnt sich aber anzuschauen.
    Meinst du nicht, dass gerade das Video zeigt, dass es gerade um so ein ambitioniertes Unterrichtsfach, wie es dir vorschwebt nicht geht? Das Unterrichtsfach erscheint mir ziemlich ambitioniert, um es vorsichtig auszudrücken. Über das Konzept des japanischen Klassenzimmers kann man durchaus streiten.

  9. #19
    GESPERRT
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Hmm. Tatsächlich hat doch heute jeder Knirps, der einigermaßen auf sich hält, ein Notebook. Der Lehrer auch. Die Hardwareausrüstung kann also als gegeben vorausgesetzt werden.

    Das Problem wird eher sein, die Lehrer auf das notwendige Niveau zu heben.
    Selbst wenn die Schule Material zur Verfügung stellen sollte, um die Grundlagen von Programmiersprachen zu lernen, sollten doch alte Mühlen reichen.

  10. #20
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    Standard AW: Föderalismus als Bremse im Bildungswesen

    Zitat Zitat von Praetorianer Beitrag anzeigen
    Meinst du nicht, dass gerade das Video zeigt, dass es gerade um so ein ambitioniertes Unterrichtsfach, wie es dir vorschwebt nicht geht?
    Doch, dessen war ich mir absolut bewusst.

    Es ging eigentlich nur um den Vorspann-Text und darum, wieviel Geld der japanische Staat in die Schulen steckt, um den Schülern den Umgang mit den Anwendungen zur Gewohnheit werden zu lassen.

    Als ich Anfang der Achtziger an einem Sonntag mal in Tokyos Elektronikmeile Akihabara herumspazierte und in die verschiedenen Computer-Shops ging (die es dort zu jener Zeit schon wie Sand am Meer gab), war ich schlichtweg überwältigt.

    Während wir hier noch mit dem "Brotkasten" C64 und dem Amiga herumhantierten, waren die japanischen Läden schon quasi bis zur Decke mit Desktops vollgestopft. In einem großen Outlet der Firma NEC waren schätzungsweise 20...30 vielleicht 8....10-jährige Knirpse damit beschäftigt, auf den ausgestellten und betriebsbereiten Desktop-Tastaturen herumzuhämmern und irgendwelche Anwendungen laufen zu lassen.
    Damals in Deutschland undenkbar.

    Nun denn, bleiben wir eben bei unserer Tradition, bevor ich hier weiter als Bildungssystemkritiker in Verruf gerate:

    1. Das haben wir schon immer so gemacht
    2. Das haben wir noch nie so gemacht
    3. Da könnte ja jeder kommen.

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