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Vera Lengsfeld Veröffentlicht am 21. September 2018
Wer noch Zweifel hatte, dass die Partei Konrad Adenauers, jedenfalls ihre Funktionäre, links außen angekommen ist, der wurde auf dem Parteitag der baden-württembergischen CDU eines Besseren belehrt.
Der Landesgeneralsekretär Manuel Hagel, forderte tatsächlich „ernste Sanktionen für AfD-Abgeordnete“, weil sie an „Demonstrationen“ in Chemnitz und Köthen teilgenommen hätten.
Zwar räumt Hagel noch ein, dass es das Recht von Abgeordneten sei, an Demonstrationen teilzunehmen, aber:
„Wenn aber Abgeordnete Krawall- und Hasstourismus betreiben oder auf Hassdemos als Spalter und Brandstifter in Erscheinung treten, muss man sie als das brandmarken, was sie sind. Wer auf diese Art mit Nazis marschiert, ist selber einer“.
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Wo sich die baden-württembergischen AfD-Abgeordneten da als „Brandstifter“ und „Spalter“ in Erscheinung getreten sind, bleibt Hagels Geheimnis. Es ist in Deutschland inzwischen leider üblich geworden, die wildesten Behauptungen aufzustellen, ohne Beweise dafür zu erbringen. Man kann sich aussuchen, welche Parallelen in der Geschichte man bevorzugt: Sind wir in der Zeit der Hexenverfolgung, wo die bloße Denunziation einer Frau genügte, um sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Scheiterhaufen zu bringen, oder im Stalinismus, wo eine ebenso unbegründete Denunziation genügte, um vor dem Erschießungskommando oder im Gulag zu landen.
Hagel hat sich mit seiner Rede als Brandstifter betätigt. In einer Zeit, wo Abgeordnete der AfD schon mal krankenhausreif geschlagen werden, ihre Büros beschmiert und beschädigt, ihre Häuser attackiert und ihre Autos angezündet werden, hetzt Hagel gegen den politischen Konkurrenten und gibt ihn so weiteren Attacken preis.
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Es ist dieser unerträgliche doppelte Standard, der unsere Gesellschaft zersetzt. Sich an maßgeblicher Stelle daran zu beteiligen, muss die CDU sich vorwerfen lassen. Sie ist nicht einmal mehr ein Schatten ihrer selbst. Konrad Adenauer würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, was aus seiner Partei geworden ist.